Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0485 - Mein Killer war ein Gentleman

0485 - Mein Killer war ein Gentleman

Titel: 0485 - Mein Killer war ein Gentleman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
hatte.
    »Was kann ich für Sie tun, Mr. Fullbright?« fragte Dr. Bernstein.
    Arnold drehte sich um und wies auf Linda Choseman, die sich auf einen modischen Regenschirm stützte und versuchte, so auszusehen, wie sie sich ein Filmstarlet vorstellte.
    »Das ist Miß Gloria Mustang«, erklärte Arnold hüstelnd. »Erfolgversprechender Nachwuchs. Leider mit einem kleinen Fehler, der uns in einer gegenwärtigen Produktion sehr zu schaffen macht.«
    Die angebliche Gloria Mustang warf dem Augenarzt einen schmachtenden Blick zu.
    »Oh«, sagte Bernstein, »ich sehe es. Sehr reizvoll, finde ich…«
    »Ich auch«, nickte Arnold durchaus wahrheitsgemäß. »Aber, wie gesagt, es stört bei unserer gegenwärtigen Produktion.«
    »Sie möchten die Augenfarbe eines Auges also geändert haben?« wandte sich Bernstein an Linda Choseman.
    Sie nickte artig. »Wenn es sein muß — für die Kunst lasse ich auch das über mich ergehen!«
    »Sie muß blaue Augen haben!« ließ sich Arnold vernehmen.
    Bernstein drehte sich zu ihm und schüttelte den Kopf. »Das, Mr. Fullbright, wird leider völlig ausgeschlossen sein. Es besteht die — im übrigen durchaus nicht ideale — Möglichkeit, durch eine oder auch zwei Haftschalen verschiedene Augenfarben einander anzugleichen. In diesem Fall wird das aber nur gehen, wenn wir beide Augen braun erscheinen lassen.«
    »Oh!« seufzte Linda Choseman.
    »Gut!« entschied Arnold. »Meinetwegen auch braun. Nur nicht zwei verschiedene Farben. Der Produzent will es nicht. Also, fangen Sie an!«
    Jetzt zog Dr. Bernstein doch etwas indigniert eine Augenbraue hoch. Dennoch begann er mit den Vorbereitungen. Es dauerte nicht lange.
    »So«, sagte Dr. Bernstein. »Ich habe meine Meßwerte. In etwa zehn bis 14 Tagen…«
    »Was?« fuhr Arnold hoch. »Zehn bis 14 Tage? Das ist ausgeschlossen. Wir haben unsere Dreharbeiten für eine Stunde unterbrochen, um die Sache in Ordnung bringen zu lassen!« .
    Dr. Bernstein lächelte nachsichtig. »Ich weiß, Mr. Fullbright, daß in Ihrer Branche jede verlorene Stunde viel Geld kostet. Aber Sie dürfen auch nicht vergessen, daß das menschliche Auge ein besonders empfindliches Organ ist. Wir können da nicht auf Fließbandarbeit zurückgreifen!«
    »Es muß gehen!« sagte Arnold mit Nachdruck, Bernstein schaute auf das Girl im Behandlungsstuhl. »Gut«, sagte er. »Wie lange werden die Aufnahmen dauern, die Sie jetzt machen müssen? Länger als zwei Stunden!«
    »Nein!« entgegnete Arnold schnell. »Keinesfalls!«
    »Unter der Voraussetzung, daß Sie in spätestens drei Stunden wieder hier sind, setze ich links eine Haftschale ein. Sie ist natürlich keinesfalls angepaßt. Längeres Tragen wird gefährliche Folgen nach sich ziehen können.«
    »Wir sind in zwei Stunden wieder hier!« versprach Arnold noch einmal.
    20 Minuten später verließ er mit Linda Choseman die Praxis des Augenarztes Dr. Bernstein.
    Im grellen Sonnenlicht hob Linda Choseman schützend die Hand vor das linke Auge. »Mensch«, sagte sie, »das brennt ja jetzt schon wie verrückt. Wir müssen in zwei Stunden wieder hier sein!«
    »Du bist verrückt«, sagte er. »In zwei Stunden wirst du arbeiten, ohne daß dich ein Mensch an deinen zweifarbigen Augen erkennen kann.«
    »Du hast aber gehört, wie gefährlich das ist!« klagte sie.
    »Viel gefährlicher ist, daß die Bullen möglicherweise auf die gleiche Idee kommen wie wir. Stell dir mal vor, was passiert, wenn die sich mit allen Augenärzten in Verbindung setzen! In einer halben Stunde vielleicht schon. Du hast doch heute gelesen, daß Thumbstick lebt!« erinnerte Arnold.
    »Der Doc hat aber gesagt, daß ich unter Umständen das Auge verlieren kann, wenn die Haftschale draufbleibt!«
    »Besser ein Auge verlieren als den Kopf!« sagte der Gangsterboß brutal.
    ***
    Wir besorgten uns einen Durchsuchungsbefehl. Dann fuhren wir mit einem neutralen schwarzen Dienstwagen in die Bronx. Wir benutzten die Triboro Bridge, und als wir von Randalls Island über die Nordrampe fuhren, sahen wir tief unter uns das Gelände liegen, von dem Murray gesprochen hatte.
    Captain Hywood schob seine Mütze in die Stirn und kratzte sich überlegend am Hinterkopf. »Jerry, können Sie mir sagen, woher ich die Männer nehmen soll, die dieses Gelände abriegeln können? Da brauche ich die ganze New Yorker Polizei und die halbe State Police dazu.«
    »Das FBI kann ja seine bescheidenen Dienste auch noch anbieten«, schlug Phil vor.
    »Die habe ich natürlich schon

Weitere Kostenlose Bücher