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0487 - Das Syndikat kennt kein Erbarmen

0487 - Das Syndikat kennt kein Erbarmen

Titel: 0487 - Das Syndikat kennt kein Erbarmen Kostenlos Bücher Online Lesen
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wartete er noch zehn Minuten, bevor er sich auf allen vieren vorsichtig der Straße näherte. Immer wieder witterte er wie ein Jagdhund in die regenfeuchte Nacht.
    Zu dem gestohlenen Wagen traute er sich nicht zurück. Das Risiko war zu groß, daß sie ihn bei dem Besteigen des Wagens schnappten. Statt dessen schlug Lyman einen großen Bogen, verschwand in einem abgelegenen U-Bahnschacht, nachdem er sich vergewissert hatte, daß dieser nicht bewacht wurde, und nahm die nächste Metro nach Bronx. Am Deegan Boulevard stieg er aus, drückte sich zur kaum benutzten Treppe.
    Zielsicher setzte er seinen Weg durch schlecht beleuchtete Vorstadtstraßen fort, immer das Gefühl im Nacken, die nächste Polizeistreife würde ihn festnehmen. Angstschweiß rann ihm über die Stirn, und er mußte sich mit Gewalt zwingen, nicht zu rennen.
    Endlich wurden die Häuser spärlicher und die Grünanlagen ausgedehnter. Zwischen weiten Rasenflächen mit Buschgruppen der höheren Preisklasse standen Einfamilienhäuser. Die Nummer, die Errol suchte, hatte er ihm Kopf. Er hatte die Straße verlassen und ging lautlos über die Rasenflächen, sorgfältig den beleuchteten Stellen ausweichend. Zäune gab es nicht, so daß er zügig vorwärts kam. Als er schließlich das gesuchte Haus vor sich hatte, umrundete er es einmal, sah jedoch keinen Lichtschimmer. Vorsichtig anschleichend erreichte er die Haustür, an der kein Name stand.
    Die Tür war verschlossen, aber das hatte er erwartet. Er untersuchte die Fenster, eines nach dem anderen, doch der Hausbewohner schien sehr sorgfältig zu sein. Er hatte nicht nur sämtliche Schiebefenster fest verschlossen, sondern obendrein noch verriegelt.
    Durchnäßt und zögernd verhielt Errol vor einem der hinteren Fenster, dann holte er seinen Revolver aus der Tasche und packte ihn am Lauf. Mit einem kurzen trockenen Hieb des Kolbens zertrümmerte er das Glas. Entschlossen zwängte er den Arm durch das Loch, hakte den Riegel aus und schob das Fenster nach oben. Trotz seiner zwei Zentner kam er glatt durch die Öffnung, ertastete sich mit den Händen den Weg und landete auf einem weichen Teppich. Nach zwei Minuten Wartezeit riskierte er ein Zündholz und sah, daß er die Telefonschnur vor sich hatte. Der Apparat stand dicht vor seiner Nase. Errol drehte den schwarzen Kasten herum und beugte den Kopf vor, um die Nummer besser sehen zu können, die unterhalb der Wählscheibe angebracht war.
    Als sich seine Nackenhaare sträubten, war es schon zu spät. Schlagartig ging das volle Licht an, ein häßliches Klicken ertönte, und eine eiskalte Stimme befahl ihm, bewegungslos stehenzubleiben. Errol kannte diese Stimme zu gut, um auch nur mit der Augenbraue zu zucken. In gebückter Haltung blieb er stehen, starrte vor sich auf die Tischplatte und ließ seine Gedanken rotieren.
    »Laß die Waffe fallen!« befahl ihm der Mann. Errol konnte ihn nicht sehen, gehorchte aber sofort. Dumpf polternd landete der Revolver auf der schlecht polierten Platte.
    »Und jetzt darfst du dich ganz langsam umdrehen«, sagte der Mann sanft und lehnte sich spöttisch lächelnd an die Wand.
    ***
    Die Nachforschungen nach dem verschwundenen Stig Patton waren ohne Erfolg geblieben. Die Leiche blieb verschwunden, ebenso der zweite Gangster, dessen Beschreibung inzwischen alle Cops von New York in Empfang genommen hatten und auswendig kannten.
    Dafür liefen unsere Vorbereitungen weiter, um den geplanten Überfall zu verhindern. Pattons Tip schien richtig gewesen zu sein, wie die jüngsten Ereignisse gezeigt hatten.
    Ich rief Mr. Laurel an und teilte ihm mit, daß er für ein paar Tage auf Jane verzichten müsse. Er hatte versprochen, die Anwesenheit zweier G-men geheimzuhalten, und als wir nachmittags auftauchten, schien er sein Wort gehalten zu haben. Phil hatte einen blauen Overall an und ich einen weißen Kittel. Mit einem Zollstock und ein paar Bauplänen in der Hand gingen wir durch das gesamte Gebäude, um unauffällig alle Öffnungen zu sichern.
    Jane war noch nicht vernehmungsfähig gewesen, so daß wir einen Besuch bei ihr auf den nächsten Tag verschieben mußten. Bis auf die großen Glastüren an der Straßenfront hatten wir alle Schächte, Entlüftungsfenster und Hintertüren mit unsichtbaren elektrischen Alarmanlagen versehen, die alle unabhängig von dem Lichtnetz waren und mit Batterien arbeiteten. Außerdem hatten wir eine Reihe Scheinwerfer hereingeschmuggelt, die von einem Techniker des FBI noch vor dem Sicherungskasten

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