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0487 - Das Syndikat kennt kein Erbarmen

0487 - Das Syndikat kennt kein Erbarmen

Titel: 0487 - Das Syndikat kennt kein Erbarmen Kostenlos Bücher Online Lesen
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halboffene Fenster klettern konnte, zuckte er zusammen. Auch ihn erschreckte das Gelächter. Er duckte sich eng an die Wand. Als es verstummte, wand er sich schlangengleich durch das Fenster, kam mit den Händen auf dem Fußboden zuerst auf und drehte sich um. Mit zwei Schritten war er an der Tür, riß sie auf und griff nach dem Lichtschalter. Es blieb stockdunkel.
    Vor sich ertastete er ein Treppengeländer und stieg langsam auf die erste Stufe. Witternd starrte er nach oben und hatte das Gefühl, daß am oberen Ende jemand stand. Plötzlich zischte etwas auf ihn zu. Er warf sich zu Boden. Klirrend fiel das Messer gegen den Putz hinter ihm und polterte dann zu Boden.
    Phil erhob sich, nahm vier Stufen auf einmal und preßte sich eng an das Geländer. Er hielt die Waffe schußbereit, ließ sie aber wieder sinken, als leichte Schritte sich entfernten. Eilig tastete er sich ganz nach oben, wandte sich nach links und kam an eine angelehnte Tür. Mit dem Fuß stieß er sie auf und sah gegen den helleren Straßenschein eine dunkle Gestalt sich aus dem Fenster lehnen.
    »Stopp!« befahl Phil scharf und hob die Waffe. Statt zu gehorchen, stürzte sich die Gestalt aus dem Fenster. Phil raste mit zwei großen Sprüngen an das offene Viereck. Er beugte sich weit hinaus und sah, wie der Mann sich wieder aufrichtete und plötzlich von hinten angesprungen wurde. Murphy hatte richtig reagiert und ihn überrascht. Es entwickelte sich ein kurzes und heftiges Handgemenge. Phil konnte kaum die beiden dunkel gekleideten Gestalten unterscheiden.
    Mit einem Ruck warf Murphy den Mann ab und griff nach dem Revolver, den er hatte fallen lassen. Sein Gegner war schneller, packte die Waffe und schlug mit dem Kolben zu. Stöhnend brach Murphy zusammen.
    Behende wie ein Tiger sprang der Mann auf und spurtete zum Kiesweg. Kaum hatte er den Weg erreicht, als Phil aus der Tür kam, sich suchend umblickte und dabei genau im hellen Schein einer Straßenlampe stand, deren Schein bis hierher reichte. Ohne zu zögern, hob der Verbrecher Murphys Smith and Wesson, zielte auf Phils Kopf und machte den Zeigefinger krumm.
    ***
    Der Schuß, der durch die Nacht peitschte, kam aus meinem Revolver. Ich sah die schwarze Gestalt verharren, auf meinen Freund zielen und schoß noch im Fallen auf den Gangster. Die Kugel riß ihn von den Beinen, ließ ihn nach hinten stolpern und wütend aufschreien. Der Revolver entfiel seinen Händen.
    Der Verbrecher wankte noch ein paar Schritte und brach schlagartig auf dem weichen Boden zusammen. Ich erhob mich von den Knien und sah Phil auf mich zueilen. Wir hatten jetzt keine Zeit zu großen Volksreden, sondern hörten beide im selben Augenblick die Polizeisirene.
    »Ober tot ist?« fragte Phil und rannte schon vor mir zu der liegenden Gestalt.
    »Ich glaube nicht«, sagte ich langsam, »ich habe noch nie einen so zähen Burschen wie Stig Patton erlebt.«
    Mit aller Vorsicht näherten wir uns dem Verbrecher. Sein Spiel war zu Ende. Er lag mit geschlossenen Augen auf dem Rasen, hatte die linke Hand um den rechten Arm gekrallt und atmete stoßweise. Eine dunkle Stelle breitete sich auf seinem Oberarm aus und tränkte den schwarzen Stoff.
    Knirschend kam auf dem Kiesweg der Polizeiwagen zum Stehen. Mr. High kam mit drei Mann auf uns zugeeilt.
    »Sie sind mir knapp zuvorgekommen«, sagte der Chef, »ich wußte seit 20 Minuten, wer sich hinter der Maske des großen Unbekannten verbirgt.«
    Dabei klopfte er mit Janes Kalender auf die offene Handfläche. »Die Dechiffrierabteilung brauchten wir nicht erst zu bemühen. Scott vom Archiv ist isländischer Abstammung und hat den Dialekt entziffert. Fast so kompliziert wie Chinesisch von hinten.«
    »Dann wissen Sie auch, daß Jane Milford die Stieftochter von Stig Patton ist«, sagte ich und sah zu, wie Patton erste Hilfe geleistet wurde. Er war nicht lebensgefährlich verletzt, sondern hatte einen glatten Durchschuß am Oberarm.
    »Ja, und daß sie von ihm erpreßt worden war, den Überfall vorzubereiten. Er fürchtete aber trotzdem, daß sie das FBI verständigen würde, und verfiel deshalb auf die Masche mit dem armen kleinen Gauner, der von der Bühne verschwinden will. Er brauchte die Polizei als Alibi. Ungestört konnte er dann im Dun-, kein weiterleben.«
    »Der Überfall auf Laureis Supermarkt galt an diesem Tag gar nicht der Kasse, sondern Phil und mir«, nickte ich. »Er wollte uns beide ausschalten und hätte keine Hemmungen gehabt, es Jane in die Schuhe zu schieben, die

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