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0487 - Das Syndikat kennt kein Erbarmen

0487 - Das Syndikat kennt kein Erbarmen

Titel: 0487 - Das Syndikat kennt kein Erbarmen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Patrone zu der Stelle, wo der letzte Schuß hergekommen war, nachdem ich den Metallstift eingedrückt hatte. Zwei Sekunden später öffnete sich das Druckventil und vernebelte den Umkreis von 30 Schritt mit dem beißenden Gas. Ich hörte ein paar Zweige knacken, konnte aber nicht feststellen, ob es Phil war oder der flüchtende Heckenschütze.
    Wieder peitschten zwei Schüsse auf, doch ich hörte keine Einschläge. Außerdem kam der Knall von weiter her. Als ein Revolverschuß antwortete, wußte ich, daß Phil auf den Killer gestoßen war.
    »Kriechen Sie in Deckung!« raunte ich Jane zu, doch sie rührte sich nicht.
    Ich packte ihren Arm und fühlte es warm und klebrig über meine Finger laufen. Erschrocken drehte ich sie um und holte die Lampe aus der Tasche. Mit den Fingern blendete ich einen winzigen Lichtstrahl aus und leuchtete ihr ins Gesicht. Sie hatte die Augen geschlossen und atmete flach und heftig.
    Ich warf den Mantel ab und deckte Jane damit zu, dann hastete ich in Richtung 59th Street, wo Phil den Wagen abgestellt haben mußte. Ohne Rücksicht auf die peitschenden Äste oder verräterische Geräusche spurtete ich durch den nächtlichen Park, sprang über eine Umzäunung und schlug mich durch eine Reihe Heckenrosen.
    Am Straßenrand fand ich unseren Dienstchevy. Ich riß die Tür auf und drückte sehen die Sprechtaste. Augenblicklich hatte ich die Zentrale am Apparat. Keuchend gab ich den Ort durch und bestellte Arzt und Ambulanz. Ich wußte, in fünf Minuten würden die Kollegen an Ort und Stelle sein.
    Jetzt erst bemerkte ich das Summen im Walkie-talkie und schaltete lauter.
    »Lebst du noch?« fragte Phil besorgt, als ich mich meldete.
    »Dank des Umhanges, ja«, gab ich zurück.
    »Dann komm zum Ententeich und hilf mir, den Knaben zu tragen!«
    In der Ferne heulten die Sirenen der Rettungswagen, dann sah ich schon drei Wagen in die gesperrten Kieswege des Parks eindringen. Die volle Lichterparade erleuchtete den Park taghell,und ohne Schwierigkeiten fuhren sie direkt zum Wollman Memorial. Dort lag noch immer Jane, etwas bleicher, aber regelmäßiger atmend in tiefer Bewußtlosigkeit. Da ich sie in guter Obhut wußte, begab ich mich direkt zum Ententeich.
    Ich sah Phil am Ufer des flachen Wassers sitzen. Vor ihm lag ein Mann im dunklen Pullover, der die mit einem Riemen gefesselten Hände gegen die Augen preßte. Um seine Füße war eine eiserne Kette geschlungen, die Phil von einem der Ruderkähne geholt haben mußte.
    »Ist das der Schütze?« fragte ich hart.
    »Genau. Er hat eine prächtige Ladung deines Tränengases abbekommen und stolperte mir direkt vor die Füße. Als ich ihn aufforderte stehenzubleiben, schoß er wahllos in meine Richtung, ohne etwas sehen zu können. Ich gab einen Warnschuß ab, da warf er sein Gewehr fort und raste los. Dabei geriet er hier ins Wasser, und ich brauchte bloß zu warten, bis er mühsam wieder ans Ufer kroch. Vom Schwimmen hält er wohl nicht viel.«
    Ich leuchtete dem gefangenen Gangster ins Gesicht. Trotz der tief heruntergezogenen Schildmütze und der geballten Fäuste vor den Augen erkannte ich Louis Saranac.
    »Na, also«, sagte ich zufrieden. »Nummer eins haben wir.«
    Wir packten ihn unter den Armen und schleiften ihn zum Wagen. Ein paar Schritte weiter fand ich das weggeworfene Gewehr und hob es am Bügel auf. Es war ein wichtiges Beweisstück gegen Saranac.
    Willenlos ließ der Gangster sich zu den Wagen befördern.
    Mr. High war persönlich anwesend. Er beobachtete geiade das Verladen von Jane in den Rettungswagen und gab dem Fahrer noch ein paar Anweisungen. Während zwei Kollegen uns Saranac abnahmen und seine provisorischen Fesseln gegen solide Armspangen vertauschten, traten wir zu unserem Chef.
    »Ernst?« fragte ich besorgt und blickte dem sanft anfahrenden Wagen nach.
    »Sie hat einen Steckschuß, der aber nicht lebensgefährlich zu sein scheint«, sagte Mr. High. »Der Doc ist mitgefahren und wird sie sofort nach der Einlieferung operieren. Sie und Phil kommen bitte gleich mit mir, ich habe eine Neuigkeit für Sie.«
    ***
    Errol Lyman hatte seine zwei Zentner Lebendgewicht so platt wie möglich gedrückt und umarmte die Erde, ohne auf den Dreck zu achten. Er lag keine 30 Schritt von dem Punkt entfernt, wo sein Komplice geschnappt wurde und rührte keinen Finger. Er blieb so lange liegen, bis nach gut einer halben Stunde die Polizei abgezogen war. Aus den Gesprächsfetzen, die sein Ohr erreichten, erfuhr er alles Nötige. Anschließend

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