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0487 - Das Syndikat kennt kein Erbarmen

0487 - Das Syndikat kennt kein Erbarmen

Titel: 0487 - Das Syndikat kennt kein Erbarmen Kostenlos Bücher Online Lesen
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bekannte Taschenlampe. Auf dem Rücken des grauen Jacketts befand sich ein häßlicher roter Fleck, der mir das Blut gerinnen ließ.
    »Phil«, raunte ich und kniete nieder, um im selben Augenblick eine zweite Überraschung zu erleben. Der Mann rollte wie eine Katze herum und schlug mit voller Faust zu. Es war nicht Phil, der hier schwerverletzt lag, sondern ein maskierter Gangster, der Phils Anzug anhatte und seine Waffe zur Tarnung benutzt hatte. Ich war für einen Sekundenbruchteil völlig überrascht und kassierte den Schlag ohne Deckung. Es schmerzte, aber ich war keineswegs außer Gefecht gesetzt. Dafür hechtete ich nach vorn und schlug mit dem Lauf des Revolvers zu.
    Mein Gegner war Spezialist im Nahkampf. Er sah den Hieb kommen, zog blitzschnell den Kopf weg und hielt statt dessen den Unterarm vor. Mit großer Wucht schlug mein Unterarm auf, die Waffe mußte ich fallen lassen, und er rollte sich schon wieder weg. Gleichzeitig kamen wir auf die Beine, standen uns auf zwei Schritt gegenüber. Bevor ich ihn angreifen ließ, bückte ich mich etwas, zielte auf sein Knie und täuschte eine Gerade vor.
    Er reagierte wieder so schnell, hob den Fuß hoch und wartete auf den Schlag, den ich jedoch plötzlich schräg nach oben führte. Mit vollem Dampf traf meine Faust. Ich erwartete, ihn wie einen morschen Baum fallen zu sehen. Statt dessen drehte er sich seitlich, packte einen Stapel der Waschmittelpakete und schleuderte sie auf mich. Gleichzeitig setzte er zum Rückzug an, huschte am Regal entlang, während ich mit fünf Schritt Abstand hinterhersetzte.
    Als er das Ende des Zwischenganges erreicht hatte, warf er einen Blick über die Schulter, packte plötzlich das oberste Brett und warf sich mit einem mächtigen Schwung nach hinten. Knirschend begann das Regal mit allen Waren umzustürzen, genau auf mich zu. Ich hatte noch drei Schritte zu laufen, doch zu meiner Linken war die gesamte zwei Yard hohe Wand in Bewegung und wollte mich begraben. Die ersten Pakete rutschten von den Brettern und verbauten mir den Weg. Ich wollte mich noch dagegenlehnen, doch die Wand war zu lang, ich hätte das Gewicht doch nicht ausgehalten.
    Es blieb mir nichts anderes übrig, als mich platt auf den Fußboden zu werfen. Ich quetschte mich dicht an das schräg stehende Unterteil und zog den Kopf ein. Mit ohrenbetäubendem Krachen fiel das sehr schwere Gestell um. Die Querbretter zerschnitten dutzendweise die Pakete, so daß sich das weiße Pulver auf dem ganzen Gang ausbreitete.
    Ich hielt den Atem an und rührte mich nicht, bis wieder Totenstille eintrat. Als ich versuchte, mich zu bewegen, mußte ich feststellen, daß ich wie in einem Betonsarg eingeklemmt war. Das Regal rührte sich um keinen Zoll, so sehr ich mich auch nach oben stemmte. Erschöpft gab ich nach zehn Minuten auf und horchte.
    Erst leise, dann immer deutlicher hörte ich die Polizeisirene. Glas klirrte, und Minuten später leuchteten unsere Scheinwerfer auf. Im Laufschritt kamen die Cops durch den Laden gestürmt, fanden das umgestürzte Regal und wuchteten es gemeinsam hoch, so daß ich endlich ins Freie kriechen konnte.
    Gemeinsam machten wir uns auf die Suche nach Phil. Dabei erzählte der Sergeant, daß das umgestürzte Regal einen derartigen Krach im Lautsprecher gemacht habe, daß sie zuerst an eine Bombenexplosion geglaubt hätten.
    Phils Revolver war bis jetzt das einzige, was ich von meinem Freund entdecken konnte. Er schien sich spurlos in Luft aufgelöst zu haben. Zu meinem Erstaunen waren sämtliche Türen und Fenster unversehrt. Selbst wenn die Türen mit dem Originalschlüssel geöffnet worden wären, hätte die Alarmanlage angesprochen.
    »Dann kann sich der Gangster nur bei Tage eingeschmuggelt haben, um sich zu verstecken«, mutmaßte der Sergeant.
    »Wir haben den Bau gründlich untersucht«, knurrte ich.
    Ich betrat den großen Raum zu den Lagerräumen und ging am Fahrstuhlschacht vorbei. Der Korb war gesperrt und im Erdgeschoß. Ich öffnete die Tür. Der Hebel stand auf Fahrt, obwohl ich ihn selbst am Abend vorher auf Halt gestellt hatte!
    Kein Zweifel, jemand hatte versucht, den Aufzug zu benutzen. An, der Decke befand sich keine Klappe, auch der Fußboden war aus soliden Eisenblechen gefertigt. Ich stürmte nach außen, raste die Treppe in den Keller hinab und suchte die untere Lifttür. Sie war ordnungsgemäß verschlossen, aber nicht gesichert, da sie den einzigen Zugang zum Fahrstuhlschacht bildete. Mein Spezialschlüssel, den mir Laurel

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