0488 - Plan der Vernichtung
die Macht über sein Volk wieder übernahm.
Aber Männer wie Guvalasch waren in der Lage, den Erfolg in letzter Sekunde zu einem Mißerfolg werden zu lassen.
Ovarons Ziel lag klar vor dem Sextolotsen: Der Ganjo wollte zunächst, um ein wirksames Instrument in die Hand zu bekommen, innerhalb der kleinen Galaxis Morschaztas die Ruhe und die innenpolitische Stabilität erstellen. Das würde dem Ganjo zweifellos leichtfallen, wenn er sich dabei der Unterstützung der Urmutter und aller seiner Untertanen oder Mitarbeiter versichern konnte. Ein Großteil aller Sammler, also der robotischen Sklaven der Urmutter, war durch die Schaltungen des Sextolotsen für lange Zeit ausgefallen. Dies war die erste, ernstzunehmende Möglichkeit, den weiteren Weg des Ganjos zu bremsen.
Guvalasch schwor sich, während er am Handrad der vorletzten Tür drehte, das Ziel des Ganjos zumindest so zu gefährden, daß er selbst Zeit und Macht genug zum Handeln bekam. Oder vielleicht gelang es ihm, den weiteren Weg des Ganjos auf den letzten Metern zu stoppen.
Und diesmal endgültig.
„Verdammte Ganjasen!" flüsterte er wutentbrannt und zerstrahlte die Automatik des Schotts. Dann rannte er, so schnell es die starre Konstruktion des schweren Raumanzugs zuließ, auf das letzte Hindernis zu.
Es war die Schleuse, die nach draußen führte, hinaus in den freien Weltraum.
Er öffnete die Innentür und arretierte sie.
„Der Fluchtweg ist jedenfalls klar!" sagte er sich zufrieden und wandte sich um. Seine Hand tastete nach einem Lichtschalter, und der letzte Korridor erhellte sich plötzlich. Der Mann blieb stehen und sah sich um. Jede Veränderung würde ihm sofort auffallen, das wußte er.
Unter seinen Sohlen bewegte sich etwas.
Plötzlich erfüllte ein tiefes Brummen den ganzen Sammler, und der Sextolotse wußte, daß wieder eine Schaltung erfolgt war, die er nicht mehr kontrollieren konnte. Ein winziges Lämpchen auf der Impulsschnalle glühte in stechender Farbe auf. Die Hand fuhr herunter und schaltete den betreffenden Knopf aus - es war sinnlos. Der Sammler gehorchte nicht mehr.
Auf der Skala eines winzigen Kontrollgerätes beobachtete Guvalasch, daß eine Maschine der versteckten energetischen Abteilung wieder anlief. Sie baute ihr Potential auf, und als die Maximalkapazität erreicht war, sagten die Mikroinstrumente, daß die Energie wieder in alle Teile des Sammlers eingeleitet wurde. Das bedeutete, daß jetzt überall unsichtbare Maschinen und Geräte funktionieren würden. Aber sie arbeiteten nur dann, wenn es die Urmutter, beziehungsweise das Hirn dieses Sammlers wünschte.
„Was jetzt?" fragte sich Guvalasch.
Er kämpfte die aufsteigende Panik nieder und versuchte, sich genau zu erinnern. Kurz nachdem er zum ersten Mal diesen Sammler betreten hatte, war ein Plan aktiviert worden, der ihm Aufschluß gab über die einzelnen Teile, die VASAS dieses Sammlers. Er mußte ein Gerät suchen und finden, das ihm gehorchte und das ihn aus diesem dahintreibenden Pseudoraumschiff hinausbrachte.
Wo hatte sich jener keilförmige VASA befunden?
Er war, laut Auskunft der Positronik, mit einer Überlebensapparatur ausgerüstet und mit einem Raumschiffsmotor. Greifer, Arbeitsrobots und ähnliche Spezialwerkzeuge sollten dort eingebaut sein.
Guvalasch vergegenwärtigte sich den Plan. Er wußte, daß höchste Eile geboten war, denn jede weitere Sekunde konnte eine Abwehrmaßnahme des Sammlers eingeleitet werden.
„Jetzt erinnere ich mich!" sagte Guvalasch.
Er wußte: Unmittelbar in seiner Nähe befand sich eine Wandfläche, die sich zur Seite schieben ließ. Dahinter begann - so hatte er es auf dem dreidimensionalen Funktionsplan gesehen - eine schräge Rampe, die für schwere Materialtransporte geeignet war. Vom Kopfteil der Rampe aus verlief ein schmaler Gang zurück, und durch eine weitere Schottanlage konnte er dort den VASA betreten.
„Los!" sagte er zu sich selbst.
Die wilde Entschlossenheit, hervorgerufen durch die Sucht nach Macht und Einfluß und verstärkt durch den Haß gegen Ovaron und sein Volk, nahm wieder von ihm Besitz. Er suchte nach der Kontaktleiste, fand sie kurz darauf und tippte vorsichtig auf den Schaltknopf, der die Schiebetür öffnen sollte.
Ein krachender Blitz zündete und sprang vom Knopf auf den Raumhandschuh über, von dort aus in den Boden. Isoliermasse begann zu stinken und zu qualmen, und kleine, züngelnde Flammen breiteten sich aus und erstickten wieder.
„Verdammt!"
Der Sammler wehrte sich gegen
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