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049 - Wenn der rote Hexer kommt

049 - Wenn der rote Hexer kommt

Titel: 049 - Wenn der rote Hexer kommt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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fragte nach Ken Elliotts Personalien. Der Bankangestellte gab Auskunft.
    »Würden Sie uns nun erzählen, wie der Überfall aus Ihrer Sicht ablief, Mr. Elliott?« sagte Robert Wallace, nachdem der Sergeant auf einem Blatt Papier all das festgehalten hatte, was Ken Elliott zu seiner Person angegeben hatte.
    Jene Polizeibeamten, die der Inspektor nicht vorgestellt hatte, verließen den Raum. Elliott lächelte verlegen. »Ich fürchte, ich werde Ihnen keine große Hilfe sein, Inspektor. Der Überfall passierte so überraschend und schnell, daß ich mit dem Denken nicht mitkam. Außerdem… war ich nicht lange bei Bewußtsein. Sie müssen gesehen haben, wie es mir erging.«
    Wallace nickte. »Wie fühlen Sie sich?«
    »Ein bißchen Schädelbrummen, aber sonst bin ich wieder okay, Sir.«
    »Was taten Sie unmittelbar vor dem Überfall, Mr. Elliott?«
    »Ich unterhielt mich mit meinem Kollegen Ian Warner. Ian gehört einer friedlichen Sekte an. Da wir nichts zu tun hatten, bat ich ihn, mir davon zu erzählen. Ich interessiere mich sehr für diese Sekte, müssen Sie wissen, und habe vor, mich um die Mitgliedschaft zu bewerben.«
    »Sind Sie derzeit konfessionslos?«
    »Ja, Sir, und ich bin zu der Erkenntnis gekommen, daß der Mensch etwas über sich braucht. Ich meine, einen Gott, zu dem er aufblicken kann, sonst…«
    »Wir wollten über den Überfall sprechen, Mr. Elliott«, unterbrach ihn Inspektor Wallace und führte den rothaarigen Bankangestellten damit auf das ursprüngliche Thema zurück.
    Ken Elliott nickte. »Ja, Sir. Entschuldigen Sie, aber ich bin noch ein bißchen durcheinander.«
    »Das ist durchaus verständlich. Sie unterhielten sich mit Mr. Warner über dessen Sekte.«
    »So ist es.«
    »Und weiter?«
    »Ian… äh … Mr. Warner bat mich, ihn kurz zu vertreten, was ich selbstverständlich gern tat, denn wir sind Freunde. Ich übernahm die Kasse, und Sekunden später stand dieser Werwolf plötzlich vor mir.«
    »Sie meinen, dieser Verbrecher, der sich als Wolf verkleidet hatte«, stellte der Inspektor richtig.
    Ken Elliotts Blick pendelte zwischen dem Inspektor und dem Sergeant hin und her. William Arnes machte sich Notizen. Er schrieb auf, was ihm wichtig erschien.
    »Sie als Polizeibeamte können die Existenz eines solchen Monsters natürlich nicht akzeptieren«, sagte Ken Elliott, eingedenk der Worte seines Freundes und Kollegen.
    »Tun Sie das etwa?« fragte Sergeant Arnes.
    »Nun, ich könnte mir vorstellen, daß es mehr zwischen Himmel und Erde gibt, als sich unsere Schulweisheit erträumen laßt«, sagte Elliott.
    Robert Wallace machte eine wegwerfende Handbewegung. »Ich schlage vor, wir halten uns fürs erste nicht damit auf, klären zu wollen, wer von uns beiden recht hat, Mr. Elliott. Wir sind der Ansicht, daß vier verkleidete Gangster die Bank überfielen, und ich möchte Sie bitten, unsere Ansicht für kurze Zeit auch zu der Ihren zu machen.«
    »Das kann ich nicht«, sagte Elliott, der in keinen Gewissenskonflikt geraten wollte. Sein Ziel war Accon. Er handelte schon so, als wäre er ein Mitglied dieser Sekte. »Sie dürfen das nicht von mir verlangen, Inspektor Wallace.«
    Der Inspektor seufzte und warf dem Sergeant einen leidgeprüften Blick zu.
    »Also gut. Mr. Elliott, es waren vier Ungeheuer. Sie wurden von einem angegriffen.«
    »Ja, so war es. Es trieb mich in die Ecke. Ich hatte eine Heidenangst, wie Sie sich vorstellen können.«
    »Fiel Ihnen an dem Monster irgend etwas auf?«
    »Nein, Sir.«
    »Es schlug Sie nieder. Hat es auch versucht, Sie zu beißen?«
    »Nein, Sir.«
    »Warum nicht?«
    Ken Elliott lächelte nervös über diese Frage. »Ich weiß nicht, welche Antwort Sie darauf erwarten, Sir. Wie soll ich wissen, was in dieser Bestie vorging?«
    »Ist es nicht so, daß Hunde und Wölfe ihren Opfern die Reißzähne ins Fleisch schlagen? Die gefährlichste Waffe dieser Tiere sind doch die Zähne, nicht die Pranken.«
    »Damit haben Sie natürlich recht«, sagte Ken Elliott. »Das trifft auf gewöhnliche Tiere zu, aber nicht auf Werwölfe.«
    Wieder wandte sich der Inspektor mit einem leidgeprüften Blick an den Sergeant, der kaum merklich die Schultern hob, was soviel heißen sollte, wie: Da kann man nichts machen, Sir. Manche Leute spinnen eben.
    »Warum haben Sie nicht den Versuch unternommen, den Wolf abzuwehren, Mr. Elliott?« fragte Inspektor Wallace.
    »Einen Werwolf?« fragte der junge Bankangestellte zurück, und es klang so, als würde er an Wallaces Verstand zweifeln.

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