0490 - System der tausend Fallen
dir merken, Terraner-. Falls einmal die Erde bedroht ist, brauchst du nur alle Planeten - mit Ausnahme der Erde selbst und vielleicht dem Mars - zertrümmern zu lassen, so daß sie eine dichte Asteroidenwolke bilden."
Perry blickte Atlan zuerst zornig an, dann bekam er einen roten Kopf. Er hatte begriffen, daß sein Freund ihn nur daran erinnern wollte, daß die Wesakenos ihre Asteroidenwolke nicht selber geschaffen hatten.
„Kommen Sie bitte mit zur Funkzentrale, Vairosun", sagte er zu dem Wesakeno. „Wir werden Ihre Leute auf Mayntoho anrufen und um Landeeinweisung bitten."
Eine Minute später stand wieder das Abbild Nurezcos auf dem Bildschirm. Diesmal genügte der einfach lichtschnell arbeitende Telekom, denn die Entfernung zu Mayntoho betrug nur noch achtzehn Millionen Kilometer, und die Zeitverzögerungen beim Gespräch wurden wegen der größeren Sicherheit in Kauf genommen.
Inzwischen hatte Perry Rhodan von den ganjasischen Lotsen erfahren, daß Nurezco ein echter Pedotransferer und ein ausgezeichneter Dakkar-Ingenieur war. Sein Titel lautete „Bythakommissar."
„Wir senden demnächst einen Leitstrahl aus, nach dem Sie sieh richten können, Großadministrator", erklärte der Bythakommissar auf Rhodans entsprechende Frage.
„Allerdings bitte ich Sie um verstärkte Wachsamkeit. Sowohl unsere getarnten Festungen als auch einige der planetaren Stützpunkte meldeten das Auftauchen von winzigen Robotspionen. Ich vermute, daß die Takerer diese Spione vor langer Zeit am Rande des Bythalon-Systems aussetzten und daß es Hunderte von Jahren gedauert hat, bis die ersten Exemplare auf Mayntoho eintrafen."
Perry versuchte, sich seine Verlegenheit nicht anmerken zu lassen. Er sah keine Möglichkeit, dem Bythakommissar die Tatsachen so zu erklären, daß er nicht sofort wieder argwöhnisch den Terranern gegenüber wurde. Andererseits konnte er nicht verheimlichen, daß auch auf der MARCO POLO derartige „Robotspione" beobachtet worden waren.
„Da sich einige dieser winzigen Roboter auch in unserem Schiff zeigten ...", sagte er bedächtig, „ ... denke ich, daß sie aus einem Überraum gekommen sind. Andernfalls hätten sie nämlich den Paratronschirm der MARCO POLO nicht ‘umgehen’ können. Wir sind noch dabei, das Phänomen zu untersuchen, halten es aber nicht für bedrohlich."
„Ich weiß nicht recht", wandte Nurezco ein. „Mir persönlich erscheinen diese Mini-Roboter unheimlich. Sie tauchen auf und verschwinden dann wieder, als könnten sie sich in Luft auflösen."
Er verstummte. Seine Augen weiteten sich, dann sank seine Kinnlade herab.
Perry schaute den Wesakeno bestürzt an, bis er den Miniatur-Roboter entdeckte, der im Aufnahmebereich der Kameras über seinen, Rhodans, linken Ärmel spazierte.
Kaltblütig griff er zu und hob die winzige strampelnde Gestalt hoch. Sie ähnelte Lokoshans Erbgott Lullog, war allerdings keine leblose Statue, sondern ein höchst aktiver Roboter aus einem Material wie schwarzes Glas.
Perry konzentrierte sich.
Der Miniatur-Roboter erinnerte ihn an etwas, das er vor langer Zeit schön einmal gesehen hatte. Er kam jedoch nicht darauf, was und wann das gewesen war.
Nurezco hatte unterdessen seine Fassung wiedergewonnen.
Er holte tief Luft und sagte: „Vernichten Sie den Spion, Großadministrator!
Möglicherweise ist er auf Sie persönlich angesetzt."
Perry lächelte und hielt Major Freyer den Roboter zwischen zwei Fingern hin.
„Sorgen Sie dafür, daß er in ein Paratronfeld gesperrt wird, Major." Er seufzte, als sich die Miniatur in Nichts auflöste. „Nicht mehr nötig."
Er wandte sich wieder dem Wesakeno zu.
„Lassen wir das Thema „Robotspione’ vorläufig fallen, Bythakommissar. Wir Terraner regen uns ohnehin nicht über Dinge auf, die wir nicht ändern können. Ich hoffe vielmehr, daß wir nicht noch einmal von Ihren Leuten überfallen werden."
„Da können Sie beruhigt sein, Großadministrator. Wir sind zwar außerordentlich vorsichtig und argwöhnisch - und zwar aus gutem Grund -, aber wenn wir jemanden als potentiellen Verbündeten erkannt haben, schießen wir nicht mehr auf ihn."
Perry Rhodan wollte etwas darauf erwidern, ließ es dann aber doch bleiben. Er winkte grüßend mit der Hand und schaltete den Telekom ab.
Als er sich umwandte, stand Atlan hinter ihm. Der Arkonide grinste.
„Du bist heute außergewöhnlich versöhnlich gestimmt", sagte er verwundert. „Ich hätte Nurezco etwas härter darauf hingewiesen, daß er jegliche
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