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0490 - System der tausend Fallen

Titel: 0490 - System der tausend Fallen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Feindseligkeit unterlassen soll.
    Schließlich könnten wir von hier aus innerhalb weniger Sekunden seinen ganzen Planeten vernichten, wenn man uns entsprechend herausfordert."
    Perry verzog das Gesicht.
    „Ich weiß nicht, weshalb du neuerdings deinen Sarkasmus über mich zu gießen pflegst, Ex-Imperator, aber ich weiß, daß ich mir das nicht viel länger anhören werde."
    Atlan seufzte.
    „Wahrscheinlich bin ich gereizt, Terraner. Dieses tagelange Umherirren zwischen den Trümmerstücken ehemaliger Planeten geht mir auf die Nerven, noch dazu, weil wir mit unserem eigentlichen Anliegen noch keinen Schritt weitergekommen sind."
    Der Großadministrator lächelte versöhnlich und legte seinem arkonidischen Freund die Hand auf die Schulter.
    „Aber wir sind dem ersten Schritt ein wenig näher gekommen, Atlan. In wenigen Stunden landen wir auf Mayntoho, dann werden wir erfahren, wie die Wesakenos uns bei der Operation „Wespennest’ unterstützen können."
    Er blickte Vairosun fragend an.
    Der Lotse lächelte.
    „Tut mir sehr leid, Sir", sagte er. „Ich darf darüber nicht sprechen."
    Rhodan drängte den Wesakeno nicht. Er wußte, daß er das Geheimnis der Wesakenos entweder von Nurezco oder überhaupt nicht erfahren würde.
    Nachdem er Major Freyer noch einige Anweisungen erteilt hatte, begab er sich in die Kommandozentrale und unterrichtete Kommandant Korom-Khan darüber, daß die Wesakenos der MARCO POLO einen Leitstrahl zur Verfügung stellen wollten.
    Der Leitstrahl wurde eine halbe Stunde später aufgefangen.
    Oberst Korom-Khan schaltete den Autopiloten auf Leitstrahlautomatik und lehnte sich zurück. Aufmerksam beobachtete er die Kontrollen, jederzeit bereit, einzugreifen, wenn er etwas Verdächtiges bemerkte. Sollte die Leitstrahlsteuerung funktionieren, mußte eine relativ große Strukturlücke im Paratron- und im HÜ-Schirm geschaltet werden. Das machte die MARCO POLO verwundbar, folglich mußte man doppelt wachsam sein.
    Anderthalb Stunden später war Mayntoho zu einer fußballgroßen Kugel angeschwollen. Die Spektralanalysatoren wiesen aus, daß der Planet nur wenig chlorophyllhaltigen Pflanzenwuchs trug. Seine Atmosphäre war etwa so dicht wie die der Erde, enthielt aber fünf Prozent weniger Sauerstoff; dafür war der Gesamtanteil der Edelgase um drei Prozent höher.
    Weitere anderthalb Stunden später hatte die MARCO POLO ihre Geschwindigkeit bis auf dreißigtausend Kilometer pro Stunde herabgesetzt. Mayntoho war so nahe, daß er bereits sämtliche vorderen Sektoren der Panoramagalerie ausfüllte.
    Perry Rhodan betrachtete die Oberfläche durch ein Spezialgerät, das die Tiefenstruktur erfaßte. Dadurch wurden die oberflächlich durch Regen, Wind und Temperaturschwankungen ausgeglichenen Konturen sozusagen ausgeblendet.
    Er sah, daß Mayntoho ähnlich zernarbt war wie der solare Mars vor der Umformung durch terranische Planeteningenieurstechnik. Hunderttausende von Meteoriten unterschiedlichster Größenordnung waren hier eingeschlagen, die meisten erst vor einem planetologisch kurzen Zeitraum, vor rund hundertfünfzigtausend bis zweihunderttausend Jahren.
    Diese „jungen" Krater stammen also von den Trümmern der zerstörten Planeten, die von der Schwerkraft Mayntohos angezogen worden waren.
    „Es ist ein Wunder, daß der Planet nicht stärker in Mitleidenschaft gezogen wurde", bemerkte Korom-Khan.
    „Eigentlich müßte er schlimmer zugerichtet sein als der solare Mars, denn dort stammen die Einschläge nur von den Trümmern eines Planeten, von Zeut."
    „Das gilt nur rein theoretisch", widersprach Rhodan. „Hier sind zwar dreizehn Planeten zertrümmert worden, aber diese dreizehn Planeten kreisten auf derart exzentrischen Bahnen um die drei Sonnen, daß ihre Trümmer den ‘überlebenden’ drei Planeten nicht gefährlicher wurden als beispielsweise die Trümmer Zeuts den inneren Planeten des Solsystems."
    Er schaltete das Elektronenteleskop ein und musterte die Oberfläche Ausschnitt für Ausschnitt. Es gab einige ringförmige Gebirge, dann niedrige Gebirgszüge, die von kreisrunden oder elliptisch geformten Tälern unterbrochen waren, Ebenen mit einer graugrünen bis rostroten Vegetation und einige wenige Flüsse und Seen. Die Wolkenfelder waren spärlich.
    „Kein Anzeichen von Besiedlung", stellte Perry fest. Er wandte sich nach Vairosun um. „Ich nehme an, die Städte liegen unter der Oberfläche und sind durch besondere Einrichtungen getarnt, sonst hätte ich sie vorhin mit dem

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