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0492 - Der Zug aus der Hölle

0492 - Der Zug aus der Hölle

Titel: 0492 - Der Zug aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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dafür einen Zug?
    Die Lokomotive ruckte an; die Umwandlung war abgeschlossen. Steig ein, fieberte Amos. Steig ein, verlasse endlich wieder einmal die Hölle - mit dem Amulett! Draußen, auf der Erde der Sterblichen, habe ich jetzt Heimspiel.
    Aber Lucifuge Rofocale ließ sich mit seiner Entscheidung Zeit, gerade so, als spüre er, welche räuberischen Gedanken der einstige Asmodis hegte.
    Den Schatten, der durch die vergessene Kaverne geisterte, registrierten sie beide nicht…
    ***
    Draußen regnete es Bindfäden. Vor dem Eingang der Gaststäte hatte sich wieder mal die »Mostache’sche Seenplatte« gebildet, und deshalb waren Professor Zamorra und Nicole Duval durch den Seiteneingang hereingekommen. Mostache, der Wirt, zuckte nur mit den Schultern und stellte unaufgefordert zwei Gläser besten Rotweins vor den beiden ab.
    »Wie war’s in der Bretagne?« erkundigte er sich.
    »Lausig«, erwiderte Zamorra abwinkend. »Wenigstens war der Schnee abgetaut, als wir kamen.«
    »Da unten an der flachen Küste Schnee? Ich werd’ verrückt«, entfuhr es Mostache. »Den haben wir ja nicht mal hier! Wenn ich da an die Winter von früher denke, wo der Schnee selbst hier unten im Dorf manchmal fast einen Meter hoch lag…«
    »Und wenn du dir dann vorstellst, wie prachtvoll vergänglich es war, diesen Schnee wegzuschippen, damit du überhaupt aus deiner lausigen Schnapsbude raus in den Garten konntest, zu dem Häuschen mit dem berühmten Herzen in der Tür…« grinste Zamorra ihn an.
    »Lümmel!« knurrte Mostache. »Wenn es erstens nicht geschäftsschädigend und zweitens meine Art wäre, Gäste zu beschimpfen, würde ich dich jetzt einen dummen Hund nennen, Professor. Als wir noch das Plumpsklo im Garten hatten, hatte mein Großvater hier noch das Kommando, und der hat, bevor er den Löffel abgab, noch für moderne hygienische Verhältnisse in diesem prachtvollen Lokal gesorgt. Außerdem warst du damals noch gar nicht hier im Lande. An dich war nicht mal zu denken! Also halte deinen Rüssel aus Dingen raus, von denen du eh keine Ahnung hast, und trink brav deinen Schoppen, statt deinen Wirt zu ärgern.«
    »Trotzdem dürfte das Schneeräumen nicht gerade ein Vergnügen gewesen sein«, merkte Nicole an, die dem Winter ohnehin keine guten Seiten abgwinnen konnte, »weil’s da so kalt war.« Für wintersportliche Aktvitäten blieb keine Zeit, als begeisterte Autofahrerin empfand sie Schneematsch und Eis als überaus störend, und darüber hinaus zog sie sommerliche Temperaturen vor, bei denen sie sich nicht in dickes Winterzeug hüllen mußte, das ihr kaum Bewegungsfreiheit ließ. Obgleich der vergangene Sommer selbst ihr ein wenig zu heiß geworden war, trauerte sie ihm inzwischen nach. Zamorra insgeheim auch -in »freier Wildbahn« konnte seine hübsche Partnerin sich zwar nicht ganz so freizügig bewegen wie im Château Montagne, aber ihre spärlichleichte Sommerkleidung war immer einen genießerischen, fantasiebeflügelnden Blick wert gewesen.
    »Schneeräumen?« brummte Mostache. »Was glaubt ihr wohl, aus welchem Grund ich damals geheiratet habe, eh?«
    »Macho-Bastard!« fauchte Nicole ihn grinsend an.
    »Woher weißt du überhaupt, daß wir in der Bretagne waren?« wollte Zamorra themawechselnd wissen. Mostache holte sich einen Fruchtsaft, brachte auch gleich die Weinflasche zum Nachschenken und setzte sich mit an den Tisch. »Reine Vermutung«, sagte er. »Pascal hat euch doch einen Zeitungsartikel über Wölfe in der Bretagne in den Computer gegeben. ›Wetten, daß sie sich darum kümmern und hinfahren?‹ hat er mich gefragt. Und wie ich aus euren Reaktionen ersehe, seid ihr dagewesen. War etwas dran an der Sache?«
    Zamorra nickte. »Es war. Aber ich bin mir noch nicht ganz sicher, was ich davon halten soll. Stell dir ein Mitglied der Schwarzen Familie vor, das seinen besonderen Schützlingen positive Fähigkeiten verleiht. Zum Beispiel, die Werwolfbisse zu heilen!« [2]
    »Lieber nicht«, brummte Mostache. »Ich möchte mir weder Werwölfe vorstellen, noch Werwolfbisse, noch ein Mitglied der Schwarzen Familie. Wir und unsere Ahnen haben unter den Schwarzmagiern und Dämonen zur Genüge zu leiden gehabt.«
    Zamorra nickte. Es war erst ein paar Jahre her, daß der Fürst der Finsternis hier ein Schreckensregiment aufgezogen hatte. Selbst Professor Zamorra hatte vorübergehend fliehen müssen. Aber schließlich hatte er es doch geschafft, mit Leonardos Knochenhorde aufzuräumen und wieder für einigermaßen

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