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0494 - Fenrirs Wacht

0494 - Fenrirs Wacht

Titel: 0494 - Fenrirs Wacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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versuche es«, sagte der Beamte. »Sie sind sicher Professor Zamorra? Robin trüg mir auf, Sie zu erwarten und zur Intensivstation durchzuschleusen.«
    »Das ist nett«, sagte Zamorra.
    »Sie sind verletzt, Monsier?«
    Zamorra machte ein paar Schritte. »Sieht aus, als wäre ich mit ein paar blauen Flecken davongekommen. So viel Glück hat ein Mensch nur ein paarmal im Leben.«
    »Was ist das für eine eigenartige Waffe, die Sie da benutzt haben?« fragte der Polizist. »Das sieht ja aus wie in einem Science-Fiction-Film.«
    Zamorra nickte und steckte den Blaster rasch wieder ein. Er schalt sich einen Narren, ihn zuvor auf Betäubung umgeschaltet zu haben. Der Elektroschock hatte den ohnehin Toten natürlich nicht stoppen können, war völlig wirkungslos gewesen. Aber Zamorra hatte nicht genau sagen können, wovor ihn sein Gefühl warnte; es hätte auch ein Taschendieb sein können, und dann wäre der Laser-Einsatz doch etwas übertrieben gewesen.
    »Rufen Sie Robin an, informieren Sie ihn, was passiert ist«, wiederholte Zamorra seine Bitte. Endlich machte sich der junge Beamte daran, sein Funkgerät abermals zu benutzen.
    Robin meldete sich sofort.
    »In Ordnung«, sagte er. »Lassen Sie den Sucheinsatz beenden. Lieber Himmel, wer hätte das gedacht, daß der Werwolf ausgerechnet in unmittelbarer Nähe des Krankenhauses lauern würde? Wir suchen ihn überall, und er hat sich ganz in der Nähe versteckt… teuflisch genial! Ob das einen bestimmten Zweck hatte?«
    Zamorra nahm dem Beamten das Gerät einfach aus der Hand. »Sie meinen, daß sein Verhalten möglicherweise gesteuert wurde?«
    »Warum nicht? Ihre Partnerin hat mich gerade darauf gebracht.«
    »Es könnte bedeuten, daß der meneur in direkter Verbindung mit Pais gestanden hat, nicht wahr? Damit erweist er sich als noch gefährlicher, als wir bisher angenommen haben. Passen Sie höllisch auf.«
    »Keine Sorge, uns passiert schon nichts«, vernahm Zamorra Nicoles Stimme. »Wir sind auch gleich da. Nichts los hier… Am besten bringen wir Naomi Varese ins Château. Dort ist sie am sichersten, weil der meneur die Abschirmung nicht durchdringen kann. Ende, Zamorra, ich muß mich jetzt wieder auf den Weg konzentrieren und darauf, daß wir nicht trotz Allradantrieb steckenbleiben.«
    »Viel Glück«, sagte Zamorra. Er gab das Funkgerät zurück. Der junge Uniformierte sah ihn verständnislos an. »Was bedeutet das alles?« fragte er.
    Der Parapsychologe zuckte mit den Schultern. »Höhere Politik«, sagte er trocken. »Nehmen Sie einfach mal an, daß es sich bei diesem Attentäter«, er deutete auf Pais, »um einen loup garou handelte.«
    »Einen Werwolf? Sie wollen mich auf den Arm nehmen, Professor.«
    Zamorra sah ihn abschätzend an. »Sicher nicht. Sie sind mir ein paar Milligramm zu schwer für eine solch sportliche Übung. Äh - vielleicht könnten Sie auch mal dafür sorgen, daß der Tote hier vom Gehsteig geholt wird, ehe Pasanten über ihn stolpern und die Presse aufmerksam wird. Muß schließlich nicht sein, oder?« Er ging zu Nicoles Cadillac. Wieso hatte Roland in ihrem Wagen gesessen? Als Zamorra die Tür betrachtete, entdeckte er Kratzer am Lack und am Chrom des Schlosses. Jemand hatte es gewaltsam geöffnet.
    Zamorra schüttelte den Kopf. Da suchte die Polizei in ganz Lyon nach dem Flüchtigen, und der hatte seelenruhig die ganze Zeit über hier im Cadillac gehockt und abgewartet! Daran hatte natürlich niemand gedacht!
    Vielleicht, wenn Nicole zum Telefonieren bis zum Wagen gelaufen wäre… dann hätte das Amulett angesprochen und sie nicht nur gewarnt, sondern vielleicht auch den Untoten erlöst…
    Aber nun war alles anders gekommen.
    Zamorra öffnete die Wagentür und schnupperte. Das Innere stank nach Tod und Wolf. Der Werwolf hatte sich lang genug darin befunden, um eine nachhaltige Duftmarke zu hinterlassen. Es würde nicht einfach sein, den Wagen auf die Schnelle von diesem Gestank wieder zu befreien.
    Zamorra kehrte um und suchte nach seiner Tasche, die er losgelassen hatte, als er von dem Werwolf angegriffen worden war.
    Mit diesen Hilfsmitteln konnte er den Pathologen nicht mehr von seinem Werwolfskeim befreien…
    Das Auto war genau über die Tasche gerollt…
    ***
    Der meneur des loups verharrte plötzlich. Er schloß die gelblich funkelnden Augen. Er spürte den Tod.
    Ein Lykanthrop hatte soeben seine Existenz aufgegeben.
    Einer, zu dem es eine direkte Verbindung gab. Der Führer der Wölfe konnte unmöglich zu jedem Werwolf, den es

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