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0494 - Mond der Gefahren

Titel: 0494 - Mond der Gefahren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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komplizierte oder feste Behausungen zu bauen. Die meiste Zeit wurde sowieso im Freien verbracht.
    Fest entschlossen, der natürlichen Entwicklung einer Kontaktaufnahme ein wenig nachzuhelfen, betrat er den Wald und fand auch bald einen getretenen Pfad, dem er folgte.
    Vielleicht führte er zu der Ansiedlung, die er von der Luft her gesehen hatte.
    Seiner Schätzung nach mochte er etwas mehr als die Hälfte der Strecke zurückgelegt haben, als ihm drei der Katzen den Weg verstellten. Sie waren plötzlich da, als habe die leere Luft sie ausgespuckt Sie saßen mitten auf dem Weg und sahen ihn an. Niemand hatte ihr Verhalten als Angriff auslegen können
     
    *
     
    höchstens als wohlgemeinte Warnung.
    Sie waren knapp einen Meter lang. Ihre Augen funkelten, aber ihre ganze Haltung deutete an, daß sie neugierig waren und keinen Kampf wünschten. Der Gegner war ihnen allem Anschein nach zu groß.
    Schoscholk blieb stehen.
    Mit einem unauffälligen Fingerdruck schaltete er den Translator ein. Wenn die Tiere intelligent waren, wenn sie überhaupt denken konnten, dann würden sie verstehen, was er zu ihnen sagte. Das Gerat übersetzte seine eigene Sprache genau in die akustischen Laute, die von den anderen zur Verständigung benutzt wurden - und umgekehrt.
    „Ich komme in friedlicher Absicht zu euch. Wie ist die Verständigung?"
    Die Erfahrung hatte auch hier bewiesen, daß die Angesprochenen sehr schnell reagierten, wenn man ihnen vorher Zeit genug gelassen hatte, die neue Situation zu erfassen.
    Darum auch die dreitägige Wartezeit.
    Die Antwort kam schnell und prompt: „Du kommst aus dem Himmel?" In der Übersetzung gab es keine Unterscheidung zwischen „Du" oder „Sie", was ohnehin unsinnig gewesen wäre. Die Worte kamen immerhin klar und deutlich aus dem Translator. Es war nicht Schoscholks Aufgabe, den Katzen Unterricht über Astronomie zu erteilen, also erwiderte er: „Ich komme von einer anderen Welt, die der euren ähnlich ist.
    Wir wollen euch helfen, hier leichter und besser zu leben, und darum möchte ich euch bitten, mich zu jenen zu führen, die über euer Schicksal bestimmen."
    „Wer soll das sein?"
    Für einen Augenblick war Schoscholk verwirrt.
    „Ihr habt keine Regierung, jemand also, der euch leitet, der Gesetze macht und für Ordnung sorgt?"
    „Wir sorgen für uns selbst. Was willst du?"
    „Mit wem muß ich sprechen, wenn ich mit jedem von euch sprechen möchte?" Schoscholk versuchte, die Situation zu klären. Er mußte sich noch einfacher ausdrücken. „Wenn ich einen Vorschlag mache, der euch alle angeht, so genügt es nicht, wenn ich nur zu euch dreien rede. Wie sollen es da die anderen erfahren?"
    Der Dialog wurde zu einer endlosen Qual, denn die katzenähnlichen Geschöpfe begriffen einfach nicht, worum es Schoscholk ging. Natürlich hatten sie nichts dagegen, wenn ihnen geholfen wurde, und vielleicht würden auch die Nachbarsippen mitmachen, aber es schien unmöglich, alle Katzen des Planeten in die geplante Aktion einzubeziehen. Es gab keine organisierte Verständigung zwischen den Sippen.
    Aber eins fand Schoscholk im Verlauf des Gespräches heraus: Die Katzen hungerten.
    Zwar gab es in den Wäldern kleine Tiere, die sie gern jagten und verzehrten, sie bildeten sogar ihr Hauptnahrungsmittel, aber die kleinen Tiere, Mäusen nicht unähnlich, waren bald ausgerottet, da sie sich nicht schnell genug vermehrten.
    Das brachte Schoscholk auf eine grandiose Idee, eines Freihändlers und vor allen Dingen seines Vaters würdig. So oder so ähnlich mußte auch er seinen Reichtum erworben haben.
    Der Translator übersetzte den fremdartigen Begriff mit dem Wort „Maus", was die Verhandlungen erleichterte.
    „Es gibt eine Welt, auf der die Mäuse im Überfluß leben, und es wäre mir und meiner Organisation möglich, euch Millionen dieser Tiere zu bringen. Wenn ihr sie freilaßt...."
    „Wir würden sie verzehren!" unterbrach die linke Katze.
    „Nein, denn das wäre ein Fehler. Ihr müßt sie freilassen, dann vermehren sie sich, und euer ganzes Leben lang werdet ihr keinen Hunger mehr zu leiden haben. Sie vermehren sich in der Freiheit rasend schnell, so daß es bald viele Millionen und sogar Milliarden von ihnen in den Wäldern geben wird. Alle Sippen werden davon leben können."
    Die mittlere Katze schien die intelligenteste zu sein.
    „Und was", fragte sie bedächtig, „werden wir euch dafür geben müssen?"
    Schoscholk mußte vorsichtig bleiben.
    „Das entscheidet meine Organisation. Meine

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