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0495 - Die Schlucht der Echsen

0495 - Die Schlucht der Echsen

Titel: 0495 - Die Schlucht der Echsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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verschlang. Als der Schweber fast hineinraste, verschwand es von einem Moment zum anderen wieder. Der Austausch von Masse zwischen den beiden Welten war so schnell beendet, wie er begonnen hatte.
    Aber dadurch war der Schweber immer noch nicht wieder manövrierfähig geworden. Der Pilot arbeitete wie wild an Hebeln und Drucktasten, bekam die trudelnde Maschine aber nicht wieder in den Griff, die jetzt dem Fluß entgegenstürzte. Zamorra sah sich um; durch das Heckfenster erkannte er das riesige Ungeheuer, das das Ruderboot jetzt erreicht hatte. Mit seinen riesigen Pranken packte der Schwimmsaurier zu und wirbelte das Boot empor. Die drei Menschen wurden durch die Luft geschleudert. Das riesige Krokodilmaul der mit einem Stachelkamm und einem Nashorn verunzierten Raubechse klaffte auf, um nach den Menschen zu schnappen und sie noch in der Luft zu fangen. Willkommene Beute für ein von den Geschehnissen verstörtes Tier…
    Der Gleiter raste ungebremst in die Schlucht, streifte eine Felskante und begann auf den letzten Metern seines Fluges auch noch um seine Längsachse zu rotieren!
    ***
    Die Außenbeleuchtung der Villa brannte, aber das Haus selbst war dunkel. »Da wird unser schuppiger Freund wohl Pech haben«, stellte Re trocken fest. »Niemand zu Hause. Kann einer von Ihnen etwas sehen?«
    Der Lancia war zum Stehen gekommen, gut fünfzig Meter vom Haus entfernt. Das Knirschen der Reifen im Kies war zu verräterisch gewesen. Raffael Re und Gabriella Pacoso stiegen aus. »Setzen Sie vorsichtig zurück und geben Sie durch, daß wir uns den Einbrecher jetzt schnappen.«
    »Einbrecher?« fragte Gabriella. »Sind Sie sicher, daß er einbrechen wird?«
    »Mehr oder weniger. Zumindest möchte ich sehen, wie er ins Haus kommt.«
    Von dem Reptilmann war nichts zu sehen, trotz der rundum brennenden Außenbeleuchtung. Re und Pacoso bewegten sich neben dem Weg über den Rasen. Dort waren sie von halbhohen Sträuchern teilweise verdeckt.
    In den entlaubten Bäumen rauschte es. Der starke Wind peitschte die winterlich kahlen Äste. Die Kältezone sorgte dafür, daß ein Sturm entstand. Gabriella fragte sich, was daraus noch werden würde. Was war das überhaupt für eine Welt, aus der die Echsenmenschen kamen? Eine sterbende Welt, ja. Aber war es dort überall so eisig kalt? Wie sah diese Welt aus? Tot und öde, oder von überschäumender Fruchtbarkeit? Wie kam es zu den Überlappungen? Sie hatte während der Fahrt Zeit gehabt nachzudenken, und war dennoch zu keinem Resultat gekommen.
    »Da!« stieß Re hervor und deutete auf das Haus.
    An der Seite war ein Fenster zerstört.
    »Da ist er eingestiegen«, behauptete Re. »Wir glauben, er schleicht noch draußen herum und sucht die Kellertür, dabei ist er längst drinnen. Ganz gleich, mit welchen Absichten er gekommen ist - jetzt ist er zum Einbrecher geworden, und wir nehmen ihn fest.«
    »Das funktioniert doch nie, Raffael!« widersprach Pacoso. »Er nimmt uns unter Hypnose, löscht unsere Erinnerungen und spaziert davon, während wir wieder einmal wie die Gelackmeierten dastehen.«
    »Vielleicht auch nicht«, sagte Re. »Warum hat er Ihnen die Erinnerung nicht genommen? Villeicht sind Sie teilweise immun, Gabriella. Auf jeden Fall werden wir ihn uns schnappen, wenn er wieder herauskommt. Los!« Er spurtete auf das Fenster zu. Gabriella folgte ihm. Dann standen sie rechts und links flach an die Wand gepreßt unter dem zerstörten Fenster.
    Auf dem Boden lag kein Glas. Die Scheibe war komplett verschwunden. Es gab keine Zackenkanten am Rahmen. Es war, als sei sie komplett aus dem Rahmen gedrückt worden.
    Das zweite, was Gabriella auffiel, war die Wand unter dem Fenster. Sie glänzte seltsam in der Außenbeleuchtung. Vorsichtig tastete Pacoso danach. War das nicht Glas, das geschmolzen und an der Hauswand heruntergeflossen war?
    Und dann die Höhe! Das Fenster befand sich zwar im Paterre, der hohen Kellerlage wegen aber gut drei Meter über dem Erdboden. Es war also schon ein ganz besonderes Kunststück, die Scheibe derart zu zerstören und per Klimmzug ins Haus zu gelangen; noch dazu in einer extrem kurzen Zeitspanne. Denn diese Flanke des Hauses war vom Weg her zu sehen. Es wäre den Polizisten aufgefallen, wenn da jemand herumgeturnt wäre.
    Im Haus war immer noch alles dunkel. Der reptilköpfige Einbrecher schien sich im Dunkeln bestens zurechtzufinden. Oder - er wartete einfach nur ab.
    »Vielleicht ist das alles auch nur eine Finte, und er ist gar nicht mehr hier«,

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