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0495 - Teufelsspuk und Killer-Strigen

0495 - Teufelsspuk und Killer-Strigen

Titel: 0495 - Teufelsspuk und Killer-Strigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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plaudern.
    Eigentlich hätte ich nach den Ereignissen, die hinter mir lagen, müde sein müssen. An Schlaf war trotzdem nicht zu denken. Ich fühlte mich innerlich zu unruhig, zu aufgepeitscht. Wäre ich jetzt nach Hause gegangen und hätte mich ins Bett gelegt, wären die Gedanken noch trüber geworden.
    So blieb ich noch sitzen und dachte nach.
    Es mußte doch eine Möglichkeit geben, Jane wieder aus diesem verdammten Schicksal zu befreien.
    Sie konnte nicht bis an ihr Lebensende tagsüber als Frau mit einem Greisengesicht umherlaufen und erst in der Nacht wieder ihr normales Aussehen annehmen.
    Dahinter steckte die Magie des Teufels. Okay, ich kannte Asmodis gut genug, nur würde es mir kaum gelingen, so mir nichts dir nichts mit ihm in Kontakt zu treten. Mich wunderte sowieso, daß er mir seinen Triumph noch nicht auf irgendeine Art und Weise bekannt gegeben hatte. Das widersprach eigentlich seiner Art.
    Wie dem auch sei, ich mußte mich allmählich damit abfinden, daß es zwischen mir und Jane nie mehr so sein würde wie früher. Nicht wie ganz früher, das war es sowieso nicht. Aber wir waren uns in den letzten Wochen nähergekommen und hatten auch, als wir einen Fall in Venedig lösten, miteinander geschlafen.
    Aber daran wollte ich nicht denken. Ich konnte es auch nicht, weil sich immer wieder die Jane Collins von heute dazwischenschob. Dieses Gesicht, bei dessen Anblick man sich einfach abwenden mußte, weil es nicht zu dem übrigen Äußeren paßte.
    Jetzt, in der Dunkelheit, würde Jane wieder so aussehen wie früher. Ich schluckte hart und spielte für einen Moment mit dem Gedanken, sie anzurufen.
    Nein, den Gedanken verwarf ich wieder. Jane wollte von mir in Ruhe gelassen werden. Das hatte sie mir zwar nicht selbst mitgeteilt, es aber durch Sarah Goldwyn bestellen lassen.
    Verdammt noch mal, wie sollte die ganze Sache ausgehen! Ich fand einfach keine Lösung.
    Der Keeper schaute zu mir rüber. Ich hob einen Arm, und er wußte Bescheid.
    »Zahlen, Sir?«
    »Ja.«
    Er schrieb mir die Rechnung auf einen Zettel, den ich zusammenknüllte und in den Ascher warf. Als ich die Münzen auf den Tisch warf, nickte er mir noch einmal zu. »Beehren Sie uns bald wieder, Sir.«
    »Ja, wenn das Wetter besser ist.«
    »Soviel ich weiß, regnet es nicht mehr, Sir.«
    »Das würde mich freuen.«
    Ich hatte mir den Laden ausgesucht, weil er etwas versteckt lag. Nicht weit entfernt befand sich eine kleine Grünfläche, zu der auch die Parkplätze des Pubs gehörten. Der Gast konnte seinen Wagen unter den Zweigen hoher Bäume abstellen.
    Ich war ohne Auto gekommen. Ein guter Vorsatz, denn die vier getrunkenen Whiskys merkte ich schon. Zwar schwankte ich nicht durch die Gemeinde, aber so reaktionssicher, um mich hinter das Lenkrad eines Wagens setzen zu können, war ich auch nicht.
    Ich schlug den Weg deshalb ein, um abzukürzen, denn jenseits des Parkplatzes und versteckt hinter Bäumen, gab es einen kleinen Taxistand, wo ich immer einen Wagen bekam.
    Meine Schritte knirschten zuerst über Kies. Ich ging durch Pfützen und vorbei an zwei abgestellten Automobilen, deren Karosserien noch regenfeucht glänzten.
    Auch von den Blättern der Bäume fielen die Tropfen, klatschten auf mein Haar oder saugten sich in der Kleidung fest. Ein sehr schmaler Pfad bog vom Parkplatz ab, führte quer durch die grüne Insel, schlug dann einen Bogen, um dort zu enden, wo sich die Parkbucht des Taxistandes befand.
    Die Lichter des Lokals blieben hinter mir zurück. Blattwerk deckte sie ab, sie verschwammen zu milchigen Inseln, mich hüllte die Dunkelheit ein.
    Eine normale, feuchte, Londoner Nacht wie viele andere zuvor auch. Eine Nacht, die nichts Böses ahnen ließ, auch mich warnte nichts, so daß ich den Weg völlig normal fortsetzte.
    Zwischen den hochwachsenden Bäumen standen dichte Büsche. Das Gras wuchs hoch, die feuchten Tage hatten dafür gesorgt. Der Juni hatte ebenso regennaß begonnen, wie der Mai aufgehört hatte.
    Es war ein Kreuz mit dem Sommer. Er wollte einfach nicht kommen.
    Mir kam niemand entgegen. Ich war allein zwischen der zusammengedrängten Natur. Die Baumkronen über mir bildeten dichte Inseln der Schwärze, aus denen ab und zu dicke Tropfen klatschten.
    Geräusche hörte ich kaum. Von einer Straße her vernahm ich nur ein Summen, wenn die Fahrzeuge vorbeiglitten. Selbst die Lichter ihrer Scheinwerfer konnte ich nicht erkennen.
    Ich hatte die Hände in den Taschen vergraben. Wie ein völlig normaler nächtlicher

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