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0495 - Teufelsspuk und Killer-Strigen

0495 - Teufelsspuk und Killer-Strigen

Titel: 0495 - Teufelsspuk und Killer-Strigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hell, weich und seidig.
    Die Vorwürfe, nicht rechtzeitig erschienen zu sein, quälten mich wie eine Folter. Ich hatte versucht, in der Wohnung zu bleiben, es war nicht möglich gewesen. Immer stärker hatte ich das Gefühl gehabt, gegen Wände zu laufen. Auch hatte ich das Bild nicht vertreiben können. Es war immer das gleiche.
    Ich sah Jane Collins mit dem Rücken zu mir sitzend und sich dann umdrehend.
    Der Blick in ihr Gesicht hatte mir einen furchtbaren Schock versetzt. Es war ein Schlag in den Magen gewesen. Mein Herz wäre zudem fast zersprungen.
    Einfach furchtbar…
    Jane Collins! Meine Güte, was hatten wir um sie gekämpft, sie den Kräften der Hölle entrissen, sie beschützt vor ihren ehemaligen Artgenossinnen, und nun hatte es die andere Seite trotzdem geschafft.
    Zwar war es ihr nicht gelungen, Jane vollends zurückzuholen, aber sie hatte sie gezeichnet. Auf eine grausame, schlimme Art und Weise. Ich drückte die Zigarette aus, weil mir der Rauch in die Augen gestiegen war und das Brennen dort noch verstärkt hatte. In der Bar war es warm. Ich schwitzte, weil ich meine Jacke nicht ausgezogen hatte. Am anderen Ende der Theke saßen vier Männer zusammen und nahmen kräftig einen zur Brust. Geschäftsleute, die einen Abschluß feierten.
    Das Lokal war ein Mittelding aus Bar und Pub. An einer Wand hing eine runde Dart-Scheibe, in der drei Pfeile steckten.
    Holzbalken, eine niedrige Decke und viel Messing gaben dem Raum eine gemütliche Atmosphäre, die der eines Wohnzimmers glich. Ich war zum ersten Mal hier. Es kannte mich niemand, wenigstens hoffte ich das.
    Suko hatte eigentlich den Abend mit mir zusammen verbringen wollen, auch Bill hatte sich angeboten, ich aber wollte allein sein und mit mir ins reine kommen.
    Wie ging es weiter?
    Auf diese Frage hatte ich in den letzten beiden Stunden noch keine Antwort finden können.
    Der Keeper brachte mir den Whisky und das Sodawasser. Er öffnete die Flasche. »Darf ich einschenken, Sir?«
    »Danke, das mache ich selbst.«
    »Wie Sie wünschen.«
    Ich ließ Sodawasser in das Whiskyglas rinnen und schaute zu, wie es sich füllte. Vielleicht bekam ich mit diesem Zeug den trockenen Geschmack im Hals weg. Es war einfach eine Enge in der Kehle, ein Gefühl der Bedrohung und des Versagens.
    Nach einem kräftigen Schluck rutschte ich vom Hocker und ging dorthin, wo das Spiel hing. Ich zog die drei Pfeile aus dem harten Filz, trat zurück bis an die Linie und zielte.
    Der Filzkreis wurde angeleuchtet. Die einzelnen Zahlen waren deutlich zu erkennen.
    Ich zielte auf den schmalen Rand der dreifachen Zwanzig, warf den Pfeil und sah, daß er über der Scheibe in der weichen Holzplatte dahinter steckenblieb.
    Auch mit dem zweiten und dritten Wurf erreichte ich nichts. Ich warf wie ein Anfänger.
    Von der Theke her hatte mich der Keeper beobachtet. »Keine Form heute, nicht?«
    »So ist es.«
    »Noch einen Whisky, Sir?«
    Die Sodaflasche war noch halb voll. »Okay, noch einen.«
    Er brachte ihn mir sofort. Es waren nur fünf Gäste anwesend. Der Mittwoch schien kein guter Tag zu sein.
    »Liegt es am Wetter, daß kaum jemand hier ist?« fragte ich.
    »Ja, die Leute bleiben lieber zu Hause und setzen sich vor den Glotzkasten. Kurz nach Büroschluß war noch etwas los, aber jetzt…« Der Keeper hob die Schultern und zündete sich eine Zigarette an.
    »Manchmal ist der Job verdammt langweilig.«
    »Da sagen Sie was.«
    »Womit verdienen Sie denn Ihre Brötchen, Sir?«
    »Ich bin Beamter.«
    »Auch das noch.« Der Keeper beugte sich vor. »Ehrlich, ich möchte mit Ihnen nicht tauschen, Sir.«
    »Ich mit mir selbst auch nicht.«
    Der Mann lachte. »Da sagen Sie was. Den Humor haben Sie jedenfalls nicht verloren.«
    »Wie sollte ich?«
    »Na als Beamter.«
    Ich gab ihm keine Antwort, weil er von den vier anderen Gästen gerufen wurde. Die Jungs hatten Durst. Sie tranken Bier aus hohen Krügen und konnten einiges vertragen.
    Ich schaute auf die Uhr. Als ich das Lokal betreten hatte, war es noch hell gewesen. Jetzt, gegen 22.00 Uhr mußte es bereits dunkel sein. Den ganzen Tag über hatte es geregnet und war trübe gewesen. So ähnlich wie meine Stimmung.
    Die vier Geschäftsleute luden den Keeper zu einem Bier ein, was dieser gern annahm. Ich blieb allein sitzen, und mir passierte auch nicht das, was dem Helden im Kino oft widerfuhr.
    Es kam keine schöne Frau, die sich neben mich setzte und von mir Feuer haben wollte. Ich wäre auch nicht in der Stimmung gewesen, mit ihr zu

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