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0495 - Teufelsspuk und Killer-Strigen

0495 - Teufelsspuk und Killer-Strigen

Titel: 0495 - Teufelsspuk und Killer-Strigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mordlust!
    Dann stieß sie zu.
    Die Satans-Eule hatte nicht mit dieser effektiven Gegenwehr gerechnet und auch gar nicht erst den Versuch unternommen, auszuweichen. Deshalb wurde sie getroffen - und aufgespießt.
    Mrs. Goldwyn spürte noch den plötzlichen Ruck, danach rutschte das Tier ein Stück tiefer, riß weit den Schnabel auf und gab ein Geräusch von sich, das an das schrille Jaulen von quietschenden Reifen auf Asphalt erinnerte.
    In wilder Panik flatterte das Tier zudem mit den Schwingen. Sarah Goldwyn zog den Kopf ein, weil sie nicht erwischt werden wollte. Sie bekam auch den Druck mit, der entstand, als das Gewicht der Eule den Stock nach unten riß.
    Das Tier glitt ab und blieb neben der Couch liegen. Mit der linken Hand stützte sich die Horror-Oma auf der Tischplatte ab und schaute über die Kante hinweg.
    War die Eule jetzt tot?
    Sarah Goldwyn erinnerte sich an Janes Erklärungen. Diese Tiere wurden Strigen genannt, Satanseulen, in ihnen steckte also etwas Böses, das bestimmt nicht so einfach zu vernichten war.
    Ihr Blick streifte den Körper. Sie sah genau die Stelle, wo die Spitze des Stocks durch das Gefieder gedrungen war. Blut oder eine andere Flüssigkeit konnte sie nicht erkennen, nur einige abgeknickte Federn waren in das Loch gerutscht.
    Plötzlich veränderte sich das Gesicht. Die Federn nahmen einen anderen Farbton an. Vom intensiven Braun wechselten sie über in ein helles Grau, das ebenfalls sehr bald dunkler wurde und von einer Aschenfarbe kaum zu unterscheiden war.
    Die Eule zerbröselte…
    Alles wurde weich. Federn, Haut, Fleisch. Es fiel zusammen, als hätte jemand mit der flachen Hand draufgedrückt. Und zurück blieb ein Gerippe.
    Die Horror-Oma schluckte. Damit hatte sie nicht gerechnet. Doch der Anblick bewies ihr, daß Jane Collins mit ihren Erzählungen nicht unrecht gehabt hatte. Diese Strige war tatsächlich von einer dämonischen Macht besessen gewesen.
    Jetzt nicht mehr. Nur noch die Knochen lagen vor ihnen, und einige knackten auch zusammen.
    Es blieb der Kopf. Genau nachgezeichnet, wobei noch einige Restfedern an den Knorpeln klebten.
    Die Augen waren verschwunden. Sie hatten sich ebenso aufgelöst wie das Gefieder.
    Auf ihren Stock gestützt, richtete sich Lady Sarah Goldwyn wieder auf. Sie mußte sich räuspern und fühlte auch, wie ein Strom der Kraft durch ihren Körper glitt.
    Der auf dem Sofa hockenden Jane Collins nickte sie knapp zu. »Na, geht es wieder?«
    »Einigermaßen.«
    »Das ist okay. Ich habe die Strige vernichtet.«
    Jane schlug die Augen nieder. »Ja, das sah ich. Ich… ich möchte mich bei dir bedanken. Wenn du nicht gewesen wärst, hätte sie mich erwischt. Vielleicht sogar…«
    »Ach, hör auf, Jane!« Lady Sarah ging zum Fenster und schloß es. Sie kam wieder zurück und nahm neben der Detektivin Platz. »Du hättest es auch geschafft, wenn du…«
    Sie legte eine Pause ein. Jane verstand. »Wenn ich was?«
    »Du hast dich nicht gewehrt, Jane.«
    Die Detektivin hob den Kopf und starrte die Wand an. »Das habe ich auch nicht.«
    »Gab es einen Grund?«
    Ihre Stimme klang bei der Antwort so leer, wie auch ihr Blick war. »Vielleicht wollte ich es nicht. Möglicherweise sah ich darin eine Chance…«
    »Doch nicht, um zu sterben, Kind.«
    »Wer weiß.«
    Die Horror-Oma war geschockt. Gleichzeitig wurde sie wütend. »So darfst du mir nicht kommen, Jane. So nicht. Man kann sein Leben nicht einfach wegwerfen. Das habe ich an dir noch nie erlebt. Selbst damals, als dich alle jagten, hast du mehr Lebensmut besessen als jetzt. So etwas will ich nicht mehr von dir hören und auch nicht sehen. Haben wir uns verstanden?«
    »Du bist ja nicht verändert.«
    »Das weiß ich. Es ist auch für mich schwer, mich in deine Lage zu versetzen. Wahrscheinlich kann ich es gar nicht. Aber ich kann und muß dir sagen, was ich denke. Und ich denke, daß es falsch ist, was du hier angerichtet hast. Du hättest dich einfach stellen müssen. Man kann sich nicht fertigmachen lassen und sagen, es hat sowieso keinen Sinn mehr, zu leben. Das Leben besitzt immer einen Sinn. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um menschliches oder tierisches Leben handelt. Anders sieht es natürlich bei einem untoten Leben aus. Doch dabei das Wort Leben zu benutzen, ist schon pervers. Da würde ich eher sagen, es ist ein Dasein. Du, Jane, lebst.«
    »Wie denn? Einmal so wie jetzt und dann wieder…«
    »Das läßt sich wahrscheinlich regulieren.«
    Jane sprang auf. »Wahrscheinlich - ja. Aber

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