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0495 - Teufelsspuk und Killer-Strigen

0495 - Teufelsspuk und Killer-Strigen

Titel: 0495 - Teufelsspuk und Killer-Strigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Spaziergänger durchschritt ich den kleinen Park und hing trüben Gedanken nach.
    Die Luft war sehr feucht, sie kam mir klebrig vor, als würde sie sich wie eine zweite Haut über die Erde legen. Manchmal, wenn ich sehr dicht unter den Zweigen herschritt, streiften hauchdünne Spinnweben mein Gesicht. Bei jedem Schritt kam ich mir vor wie jemand, der in eine geballte Schwärze tritt, um mit seinen Füßen das Unheimliche zu zermalmen, das in der Schwärze lauert.
    Normalerweise machte mich eine Umgebung wie diese nicht an. In dieser Nacht war es etwas anderes, da ich stets Janes Schicksal vor Augen hatte. Auch sie war wieder zurück in die Schwärze gefallen, aus der sie sich mit eigener Kraft kaum befreien konnte.
    Heftiges Flügelschlagen schreckte mich aus meinen Gedanken. Ich blieb stehen, schaute nach rechts, sah dort nichts mehr, wohl aber über meinem Kopf, wo plötzlich eine Rotte dunkler Vögel über die Wipfel der Bäume hinweg flog und das Weite suchte.
    Ich hatte die einzelnen Tiere nicht unterscheiden können, eines hatten sie gemeinsam.
    Furcht und Angst!
    Irgend etwas mußte sie aufgeschreckt haben. Eine Bewegung, ein Geräusch, ich fühlte mich unschuldig, weil ich einfach zu weit von der Vogelrotte entfernt war.
    In meinem Job bekommt man das Mißtrauen gleich mitgeliefert. Die heftigen Flugbewegungen der Vögel hatten mich dermaßen mißtrauisch gemacht, daß ich zunächst nicht weiterging und versuchte, etwas von der unmittelbaren Umgebung zu erkennen.
    Nein, es waren keine Einzelheiten auszumachen. Bäume und Büsche wuchsen zusammen, so daß sie mir fast als ein undurchdringlicher Wall vorkamen, der sich gleichzeitig als Versteck anbot.
    Die Vögel waren verschwunden. Stille kehrte zurück, nur von der Straße her vernahm ich die übliche Geräuschkulisse.
    Dann ging ich weiter.
    Vor mir schlug der Weg einen Bogen. Ich konnte zwar in die Kurve hineinschauen, erkannte jedoch wegen der tiefen Finsternis recht wenig. Die nächste Lampe strahlte erst hinter der Kurve ihr Licht ab, und zwar dort, wo sich auch der Parkplatz befand.
    Im Hellen hatte alles so normal und anders ausgesehen. Irgend etwas war hier los…
    Ich spürte das ziehende Gefühl im Nacken. Es war ein Rieseln, als würde kalter Sprühregen auf meinen Rücken fallen.
    Gefahr?
    Ja, die kam.
    Ein Schatten löste sich über mir. Er hatte irgendwo in einer Baumkrone gelauert und nur auf den richtigen Moment gewartet. Er fiel auf mich nieder wie ein Stein.
    Ich kam zwar noch von der Stelle, leider nicht weit genug, denn der Schatten erwischte mich.
    Etwas krallte sich in meinem Haar fest, auch an der rechten Schulter wurde ich erwischt, ich vernahm einen unheimlichen Schrei und riß meinen angewinkelten Arm hoch, so daß der Schnabel nicht in meine Stirn hackte, sondern das Leder der Jacke in Höhe des Ellbogens zerfetzte…
    ***
    Die Strige wollte Jane töten!
    Und sie tat nichts, um sich zu wehren. Sie hatte nicht einmal die Hände schützend vor ihr Gesicht gelegt. Es sah so aus, als sehnte sie sich nach einem der messerscharfen Schnabelhiebe.
    »Jane, weg!«
    Lady Sarah hatte so laut geschrieen, wie es ihr möglich gewesen war, und sie erreichte damit auch einen gewissen Erfolg, denn die Strige zeigte sich irritiert. Sie behielt zwar ihre ursprüngliche Flugrichtung bei, aber sie stoppte dennoch etwas ab.
    Das gab den Frauen eine Chance, und Lady Sarah wuchs über sich selbst hinaus.
    Mit den Fingern der rechten Hand hielt Lady Sarah den Stockgriff umklammert. Wenn sie mit einem Gegenstand umgehen konnte, dann war es dieser Stock.
    Durch eine geschickte und gezielt angesetzte Bewegung schwang sie den Stock herum und hämmerte ihn eine halbe Sekunde später in das Gefieder der Strige.
    Die Eule hatte mit dieser Gegenwehr nicht gerechnet. Sie war davon so überrascht worden, daß sie flatternd der Zimmerdecke entgegenstieg, sich aber längst nicht geschlagen gab, sondern den neuen Angriff suchte.
    Sarah Goldwyn blieb weiterhin aktiv. Sie packte Jane an der Schulter und stieß sie gegen das Sofa.
    Mit den Kniekehlen prallte die Detektivin vor die Kante, riß noch einmal die Arme hoch, bevor sie zusammensackte und auf die Sitzfläche fiel.
    Da war die Horror-Oma schon wieder herumgewirbelt.
    Die Eule fiel ihr entgegen.
    Während Lady Sarah ihren Stock hochriß und ihn schräg hielt, schaute sie für diese kurze Zeitspanne in das Gesicht der Eule, das sich verzerrt hatte. Sarah glaubte sogar, ein Gefühl in den Zügen zu lesen.
    Haß und

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