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0498 - Der Schatten des Killers

0498 - Der Schatten des Killers

Titel: 0498 - Der Schatten des Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
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»Setzen Sie sich erst einmal. Ich komme gerade aus Washington und muß Ihnen einige wichtige Mitteilungen machen. Im Fall Arkwright sind völlig neue Tatsachen aufgetaucht. Wir müssen bei der Suche nach dem Mörder von ganz anderen Gesichtspunkten ausgehen als…«
    »Chef…« versuchte ich Mr. High zu unterbrechen, aber er winkte nur ab.
    »Ich weiß, Jerry, daß ihr diese Nacht großartige Arbeit geleistet habt. Freddy Steffanos Gang ist verhaftet, sein großes Syndikat ist zerschlagen, und mehrere Mörder sitzen in unserem Gefängnistrakt. Der wirkliche Täter, von dem Sie aber keine Ahnung haben können, ist noch frei. Nach ihm müssen wir sofort fahnden. Er muß so schnell wie möglich hinter Schloß und Riegel. Er ist einer der schändlichsten Mörder, die ich kenne. Ein Mann, der seinen eigenen Freund erschießen ließ. Durch Zufall war der Senator noch kurz vor seinem Tode hinter die Verbrechen gekommen, die dieser Mann unter seinen Augen vollbracht hatte. Der Senator hatte eine dementsprechende telefonische Meldung nach Washington durchgegeben. Davon hat sein Mörder keine Ahnung. Und das ist unsere große Chance, den Mann zu fassen, der in Wirklichkeit für die Morde verantwortlich gemacht werden muß.«
    Bevor ich Mr. High unterbrechen konnte, bevor er selbst weitersprach, wurde an die Tür geklopft. Ben Harper trat ein. Er sah blaß aus und war ziemlich aufgeregt.
    »Jerry«, sagte er. »Jerry, wir hatten ihn genau durchsucht. Nirgendwo fand sich eine Waffe oder etwas Ähnliches. Aber er hatte sich in einen Zahn eine Zyankalikapsel gesteckt. Die hat er zerbissen und Selbstmord verübt. Er ist tot.«
    Für einen Augenblick herrschte bedrücktes Schweigen. Mr. High war es, der zuerst seine Sprache wiederfand.
    »Wer hat Selbstmord verübt, Jerry, wer?« fragte er mich.
    »Henderson«, gab ich ruhig zurück. »Henderson, der Mann, der hinter allen Verbrechen stand.«
    »Sie haben ihn gefaßt?«
    »Ja, die Sache war ziemlich offensichtlich, wenn man die einzelnen Fakten zusammentrug. Es konnte einfach kein anderer sein.«
    Mr. High war offenbar überrascht und schwieg eine Weile. Als er mich dann wieder ansah, spielte ein kleines Lächeln um seine Mundwinkel.
    »Jerry«, meinte er mit gespielt vorwurfsvollem Unterton in der Stimme. »Jerry, konnten Sie denn nicht schon gestern sagen, daß der Fall von hier aus zu lösen ist? Mußte ich mir denn erst eine Nacht um die Ohren schlagen und wegen nichts und wieder nichts nach Washington fliegen?«
    Ich grinste nur und sagte nichts. Ich habe nämlich einen Chef, den man kaum mal zufriedenstellen kann.
    Phil war es, der die Situation rettete. »Ich glaube, wir sollten schnell mal einen Besuch bei Steve machen. Schließlich müssen wir ja wissen, wie es ihm geht.«
    »Richtig«, stimmte Mr. High dem Vorschlag meines Freundes zu. »Nehmen wir meine Dienstlimousine. Ich beabsichtige nicht, mir irgendwelche Verrenkungen in Jerrys Wagen zuzuziehen.«
    Zwei Minuten später saßen wir in der schwarzen Limousine Mr. Highs. Und zehn Minuten später klopften wir, mit einem Blumenstrauß bewaffnet, an die Krankenzimmertür unseres Kollegen.
    Phil öffnete die Tür. Unser' Blick fiel auf den unrasierten Steve, der in seinem Bett saß und sich von einer schwarzgekleideten Frau Suppe einlöffeln ließ.
    »Wir kommen später noch einmal! wieder«, sagte Mr. High und stellte nurj schnell die Blumen in eine Vase.
    Dann rauschten wir wieder ab. Auf j dem Flur hielt ich Phil am Ärmel fest. Ich hatte ausreichend Grund dazu. Plull tat nämlich etwas, was ich jetzt auf j keinen Fall vertragen konnte. Er summ- ! te ein Lied vor sich hin.
    »Everybody loves somebody sometimes«, hörte ich im echten Dean-Mar- ! tin-Sound.
    »Phil«, warnte ich ihn eindringlich. »Ich habe dieses Lied in der letzten Nacht wiederholt gehört. Jedesmal sang es ein Killer. Jedesmal habe ich diesen Killer festgenommen und auf dem schnellsten Weg in eine Zelle gebracht. Ich bin ein Mann mit Prinzipien. Hoffentlich bist du dir über die Folgen deines Gesanges klar.«
    »Okay«, grinste Phil. »Ich will mal nicht so sein.« Friedlich gingen wir weiter. Nach kaum zehn Schritten summte Phil: »This Night with you…«
    ***
    Well, das war die Nacht, die ich praktisch nur im Schatten von Killern verbracht hatte, die einigen Menschen das Leben gekostet hatte, gerechten und ungerechten.
    Was aus Steffano wurde?
    Nun, er wanderte für Jahre ins Zuchthaus. Senator Arkwrights Material gegen diesen Gangster war ziemlich

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