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0498 - Der Schatten des Killers

0498 - Der Schatten des Killers

Titel: 0498 - Der Schatten des Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
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Stück zurück und hielt jetzt nur noch meinen Kopf über den Treppenabsatz hinaus.
    »Gib es auf!« rief ich hinab. »Du siehst doch, daß du keine Chance mehr hast!«
    Gespannt beobachtete ich ihn. Ein paar Sekunden lag er wie erstarrt auf der Plattform. Ich preßte die Lippen aufeinander, denn ich wußte, was jetzt kommen würde.
    Wenn er nicht gleich reagiert hatte, gab es überhaupt nur noch eine Reaktion, die er ausführen konnte.
    Ich hatte den Mann nur einen Augenblick vor mir gesehen. Das war oben im Hausflur gewesen. Aber dieser eine Augenblick, der Sekundenbruchteil, den ich in seine blauen eiskalten Augen geschaut hatte, hatte mir eine Menge verraten.
    Und ich täuschte mich nicht.
    Als der Gangster glaubte, daß meine Aufmerksamkeit nachgelassen hätte, warf er sich mit einem jähen kräftigen Schwung auf den Rücken. Er feuerte noch aus der Drehung heraus.
    Ich schoß ebenfalls. Ich mußte ganz einfach schießen, sonst hätte er mich getroffen. Wenn ich in Deckung geblieben wäre, hätte ich einen der Cops erwischen können!
    Die Kugel zischte so dicht an meiner Schläfe vorbei, daß ich einen scharfen, heißen Luftzug spürte.
    Ein paar Sekunden blieb ich reglos liegen. Dann schob ich mich weit nach links zum äußersten Ende der stählernen Treppe und riskierte einen raschen Blick.
    Der Gangster lag noch immer auf dem Rücken. Von seiner Pistole konnte ich nichts mehr sehen. Sie mußte ihm entglitten sein, als ihn meine Kugel traf. Wahrscheinlich war die Waffe unten in den Straßendreck gefallen.
    Ich richtete mich langsam auf und stieg die letzten zwanzig Stufen der Feuerleiter hinab.
    Der Gangster sah mich kommen. Über sein Gesicht glitt ein Ausdruck maßlosen Hasses. Der Mann bewegte sich ein wenig. Der Haß war mit einem Male wie weggewischt. Er hatte dem Schmerz Platz gemacht.
    Ich kniete mich neben dem getroffenen Mann nieder. Unten wurden Männerstimmen laut. Vielleicht waren es Polizisten. Ich hörte nicht hin.
    Der Mann kämpfte mit dem Tode. Über seine Augen huschte eine leichte Trübung. Seine Lippen waren bläulich blaß. Er stöhnte leise. Für einen Augenblick verschwand die Trübung aus seinen Augen. Der starke Wille zum Leben hatte sie zurückgedrängt.
    »Wie heißt du?« fragte ich leise.
    Seine linke Hand kroch langsam an seinem rechten Oberarm empor und blieb schließlich an einer Stelle liegen, wo ein Reißverschluß das Vorhandensein einer Tasche andeutete.
    Ich zog den Reißverschluß auf und brachte einen Führerschein zum Vorschein.
    »Dobby Dee«, las ich ab.
    Er nickte so schwach, daß man es nur ahnen konnte.
    »Bist du einer von den Leuten, die für Jack den Henker arbeiten?« fragte ich.
    Er nickte wieder.
    »Was hast du hier gewollt?«
    »Sie hat… uns… angerufen«, keuchte der Gangster. »Sie sagte… G-man… habe René… geholt.«
    »Was hast du mit ihr gemacht?«
    »Messer…«
    Der Bursche schloß die Augen.
    »Es war… das — das… erste… Mal… Der… Boß…«
    »Was ist mit dem Boß?« fragte ich hart.
    »Sie… wußte… zuviel.«
    »Wovon?«
    »Unser… Plan… gegen… Steffano.«
    »Ihr wollt das Syndikat übernehmen?«
    »Ja.«
    »Was ist mit Steffano?«
    »Ihr — ihr habt ihn… gefaßt.«
    »Wo ist Jack der Henker?«
    »Weiß… ich… nicht… Kann… ich eine Zigarette haben?«
    Ich steckte ihm eine Zigarette an und schob sie ihm zwischen die Lippen. Zweimal glomm sie kurz auf. »Es ist… so verdammt… kalt«, stieß der Killer hervor.
    Seine Brust hob und senkte sich kaum noch. Sein Blick war weit entfernt. Er sah mich nicht mehr. Ich beugte mich noch tiefer über ihn.
    Als ein leises Zucken durch seine Glieder ging, erschrak ich unwillkürlich. Ich nahm ihm die Zigarette ab, zerdrückte sie gegen die Feuerleiter und stand auf.
    ***
    Alles ging vor sich, als wäre es der reinste Spaziergang gewesen. Freddy Steffano hatte sich und seine Leute mit Opium vollgepumpt. Niemand leistete auch nur den geringsten Widerstand. Ein Gerichtsmediziner erklärte den Tatbestand im späteren Prozeß so, daß Steffano bei der Nervenbelastung, die er in den letzten Wochen unter dem Druck von Jack dem Henker durchgemacht hatte, einfach keine andere Wahl gehabt hatte. Entweder er rauchte Opium, um seine Lage zu vergessen, oder aber er hätte nervlich völlig versagt. So groß war die Angst, die Jack der Henker in der Unterwelt Manhattans gesät hatte.
    Genau vierunddreißig Minuten dauerte der Einsatz. Vierunddreißig Minuten brauchten Phil, Captain Hywood

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