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05 - Der Kardinal im Kreml

05 - Der Kardinal im Kreml

Titel: 05 - Der Kardinal im Kreml Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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konnte, den sie mehr als einmal zu Gesicht bekam -, und man forderte verzweifelt zusätzliche Wagen an. Selbst den Kiosk hatte sie mit Bedacht gewählt, denn der war nur von der Straße aus zu beobachten, und das ließ der Verkehr nicht zu. Observationsfahrzeug 10 rollte auf den Parkplatz. Einer der zwei Insassen betrat den Kiosk, der andere blieb im Wagen.
    Der Mann im Kiosk war der erste FBI-Agent, der Ann so richtig zu Gesicht bekam. Sie kaufte Doughnuts, Kaffee in Styroporbechern und Limonade mit hohem Koffeingehalt - was dem Agenten aber nicht auffiel. Der Mann vom FBI kaufte sich eine Zeitung und zwei Kaffee und sah sie hinausgehen. Vor dem Haus gesellte sich ein Mann zu ihr und stieg in ihren Wagen. Der Agent eilte hinaus, um die Verfolgung wiederaufzunehmen, hätte den Volvo aber fast verloren.
    «Bitte sehr.» Ann reichte Bob eine Zeitung, auf deren Titelseite sein Bild prangte. «Zum Glück haben Sie daran gedacht, die Perücke aufzusetzen», merkte sie an.
    «Wie sieht unser Plan aus?» fragte Leonid.
«Erst miete ich Ihnen einen neuen Wagen, damit Sie zurück zum Versteck kommen. Dann besorge ich Make-up, damit Sie sich dunkler schminken können. Und dann beschaffe ich einen Lieferwagen für den Grenzübergang. Außerdem brauchen wir Kisten. Wie ich an die herankomme, weiß ich noch nicht, aber bis heute abend wird mir schon was einfallen.»
«Und wann gehen wir über die Grenze?»
«Morgen. Wir fahren am Spätvormittag los und sind nach dem Abendessen in Mexiko.»
«So bald?» fragte Bob.
«Ja. Hier wird es bald vor Polizisten und FBI-Leuten nur so wimmeln.» Den Rest des Weges legten sie schweigend zurück. Sie fuhr zurück in die Stadt und stellte ihren Wagen auf einem Parkplatz ab, ließ Leonid warten und ging zu einer Autovermietung in der Nähe. Gut fünfzehn Minuten später erschien sie mit einem Ford neben dem Volvo, warf Bob den Zündschlüssel zu und wies ihn an, ihr bis zum Interstate Highway zu folgen und sich dann seinen Weg allein zu suchen.
Als die beiden Russen auf der Autobahn waren, hatte das FBI schon fast keine Fahrzeuge mehr zur Verfügung. Es mußte eine Entscheidung gefällt werden, und der Leiter der Überwachung tippte richtig. Ein Zivilfahrzeug der Polizei folgte weiter dem Volvo; der letzte FBI-Wagen hängte sich auf der Autobahn an den Ford. Fünf Fahrzeuge, die am Vormittag Ann beschattet hatten, jagten nun los, um Bob und seinen Ford einzuholen. Drei blieben ihm auf der Spur, als er den Interstate Highway verließ, und fuhren ihm auf der Nebenstraße, die zum Versteck führte, hinterher. Da er sich an die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit hielt, waren zwei Fahrzeuge gezwungen, ihn zu überholen, das dritte aber brachte es fertig, hinter ihm zu bleiben -, bis er mitten auf einem langen, schnurgeraden Straßenstück rechts heranfuhr.
«Ich hab ihn!» meldete aus einem der Hubschrauber ein Beobachter, der den Ford durch ein festmontiertes Fernglas ausgemacht hatte. Über drei Meilen hinweg sah er, wie eine winzige Gestalt ausstieg, die Haube öffnete und sich mehrere Minuten lang über den Motor beugte, ehe er wieder weiterfuhr. «Das ist ein Profi», sagte der Beobachter zum Piloten.
Aber doch nicht raffiniert genug, dachte der Pilot, als der weiße Wagen in einen Weg abbog, der sich im Kiefernwald verlor.
«Na also!»
Mit einem isoliert gelegenen Versteck hatte man gerechnet. Sobald die Stelle identifiziert war, startete auf dem Luftstützpunkt Bergstrom in Texas ein RF-4C Phantom des 67. taktischen Aufklärungsgeschwaders. Die zweiköpfige Besatzung hielt das Ganze für einen Witz, hatte aber gegen die Spritztour, die nur eine knappe Stunde dauerte, nichts einzuwenden. Der Jagdbomber überflog das Zielgebiet viermal in großer Höhe, und nachdem seine zahlreichen Kameras gut zweihundert Meter Film belichtet hatten, landete er auf dem Luftstützpunkt Kirtland bei Albuquerque. Vor wenigen Stunden hatte eine Frachtmaschine zusätzliches Bodenpersonal und Geräte eingeflogen. Während der Pilot die Triebwerke abstellte, nahmen zwei Männer vom Bodenpersonal die Filmkassetten heraus und fuhren zu einem Anhänger, der ein mobiles Fotolabor enthielt. Eine halbe Stunde, nachdem die Maschine ausgerollt war, erhielten die Auswertungsspezialisten die noch feuchten Abzüge. «Da haben wir's», sagte der Pilot, als sie beim richtigen Abzug angelangt waren. «Die Witterung war perfekt: klar, kalt, geringe Luftfeuchtigkeit, günstiger Einfallwinkel. Wir haben noch nicht einmal

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