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05 - Geheimagent Lennet und die Astronauten

05 - Geheimagent Lennet und die Astronauten

Titel: 05 - Geheimagent Lennet und die Astronauten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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befand!
    Die Reise dauerte nur knapp sechs Stunden. Es war nach amerikanischer Zeit Viertel nach zwei, also früher Nachmittag, als die große Boeing amerikanischen Boden berührte. Sie waren auf dem großen internationalen Kennedy-Flughafen von New York gelandet.
    Während der ganzen Zeit hatte Lennet Sharman nur ein- oder zweimal kurz gesehen. Sharman flog - im Gegensatz zu Lennet in der ersten Klasse. Er schien es sich äußerst bequem gemacht zu haben, er hatte während des Fluges allein eine ganze Flasche Champagner geleert.
    Sharmann war einer der ersten Passagiere, die ausstiegen.
    Lennet beeilte sich, Sharman wiederzufinden. Als er seinen Mann endlich wiederentdeckte, war dieser schon in dem Durchgang, der für amerikanische Touristen reserviert war, während Lennet die Polizeikontrolle für Ausländer passieren mußte. Weder mit seinem falschen Paß noch mit dem Visum gab es Schwierigkeiten. Lennet, der die Maßarbeit des F.N.D. kannte, hatte nichts anderes erwartet.
    Beim Zoll traf man sich wieder. Die Gepäckstücke kamen inzwischen auf einem großen Fließband zu einer riesigen, sich drehenden Scheibe. Lennet beobachtete, wie Sharman sich abmühte, um sein schweres Gepäck an den Rand zu ziehen und runterzuholen. Lennet richtete es so ein, daß er hinter Sharman zu stehen kam. Zwischen ihnen stand die alte amerikanische Dame, die ein ausgezeichnetes Französisch sprach. So konnte Lennet seinen Mann ganz aus der Nähe beobachten, ohne sich weiter bemerkbar zu machen. Ich bin neugierig, wie er dem Zollbeamten die Klimaanlage in seinem Koffer erklären will, dachte Lennet bei sich.
    Zwischen Sharman und dem Zollbeamten entspann sich ein Dialog, von dem Lennet kein Wort verstand. Also spielte er den Ahnungslosen und fragte besorgt die Lady: »Ich sehe, der Herr dort zeigt ein Papier vor. Habe ich etwa vergessen, irgendein Formular auszufüllen?«
    »Nein, nein", erwiderte sie, »wissen Sie, als dieser Herr Amerika verließ, hatte er beim Zoll angegeben, daß er ein elektronisches Gerät mit sich führt, das er beruflich braucht.
    Jetzt bringt er es wieder mit und muß, da er es ja nicht im Ausland gekauft hat, keinen Zoll dafür zahlen.«
    Schlauberger, dachte Lennet. Wenn Sharman nicht Detektiv von Beruf war, so hatte er auf jeden Fall so viele Vorsichtsmaßregeln getroffen, daß man daraus einige Schlüsse über die Wichtigkeit seiner Unternehmungen ziehen konnte.
    Sharman war abgefertigt und durfte weitergehen. Er lehnte es einmal mehr ab, sein Gepäck tragen zu lassen, sondern lud selbst seine Koffer auf einen kleinen Gepäckkarren und schob sie hinaus.
    Lennet, der beim Zoll nichts anzugeben hatte, mußte seinen Handkoffer aufmachen und hübsch der Reihe nach alles herausnehmen.
    Als er endlich damit fertig war und wieder eingepackt hatte, war Sharman natürlich längst über alle Berge. Lennet stand vor dem Flughafengebäude und schaute sich um. Schließlich hielt Lennet ein Taxi an und gab dem Fahrer die Adresse von Sharman. Allerdings nannte er zehn Hausnummern weniger. Die Fahrt dauerte eineinhalb Stunden.
    Schließlich bog das Taxi in eine riesig große Gartenstadt ein.
    Rechts und links der breiten Straße dehnten sich große Flächen gepflegten Rasens aus. Am Ende des Rasens standen die Häuser.
    Sie waren in ganz unterschiedlichem Stil gebaut, aber eines hatten sie alle gemeinsam: Sie waren groß und sehr elegant.
    Lennet begann sich Gedanken darüber zu machen, wo er die Nacht verbringen würde. »Gibt es hier in der Nähe ein Hotel?« fragte er den Taxifahrer. Soviel er verstehen konnte, murmelte dieser etwas wie: »Das nächste ist zehn Meilen entfernt.«
    »16 Kilometer? Na, das kann ja lustig werden. Aber wir werden sehen!« Die von Lennet angegebene Adresse entpuppte sich als ein Landsitz im normannischen Stil, zu dem zwischen zwei großen gepflegten Rasenflächen eine Allee hinführte.
    Lennet wartete, bis das Taxi verschwunden war, dann machte er sich auf den Weg zu »seiner" Adresse.
    Sharmans Haus war ausgesprochen häßlich: ein großes düsteres Ungetüm aus roten Backsteinen. Der nackte Rasen, das Fehlen von Bäumen oder Sträuchern auf dem Grundstück machten ein unbemerktes Näherkommen unmöglich. Sei's drum, dachte sich der junge Agent, es wird ja wohl kaum Sharman selbst die Tür aufmachen. Ich werde irgendeine Geschichte loslassen - eine Studentenumfrage über die amerikanische Lebensart, den »American Way of Life", oder irgend etwas in der Richtung, und wenn schon nichts

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