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05 - komplett

05 - komplett

Titel: 05 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2 Romane
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wachsende Furcht an. Abrupt riss sie sich von Jack Clifton los.
    „Sie bestehen darauf, mich zu belästigen“, sagte sie leise mit zitternder Stimme.
    Er lachte. „Sie tun mir unrecht, Mylady. Ich sah Sie nur aus dem Salon schlüpfen, also ging ich hinaus, um zu warten, bis Sie von Ihrem Rendezvous zurückkamen. Ich wollte mit Ihnen sprechen. Allerdings rechnete ich nicht damit, Sie laufen zu sehen, als wäre der Teufel Ihnen auf den Fersen.“
    Eloise musterte ihn forschend, konnte aber im schwachen Licht nicht seine Miene ausmachen. „Sie wissen, warum ich in den Garten ging?“
    „Ich nahm an, um einen Gentleman zu treffen“, meinte er gelassen. „Wollen Sie jetzt so freundlich sein und meine Entschuldigung annehmen, Mylady?“
    „Vielleicht.“
    „Dann bitte ich Sie hiermit demütig um Verzeihung. Mein Benehmen war eines Gentlemans nicht würdig.“
    Seine Nähe, die Kraft, die von ihm ausging, weckten den Wunsch in ihr, sich an ihn zu lehnen. Doch konnte sie ihm vertrauen? Eloise sah unruhig über die Schulter zurück.
    Wenn es nicht Major Clifton gewesen war, der ihr diese Nachricht geschickt hatte, wer dann? „Haben Sie außer mir noch jemanden im Garten gesehen, Major?“
    „Nein. Was ist geschehen, Lady Allyngham? Hat sich Ihr Liebhaber nicht zum Rendezvous eingefunden?“
    Der kühle, spöttische Ton schürte ihren Zorn. Jeder Gedanke, bei ihm Hilfe zu suchen, war vergessen. „Sie sind abscheulich!“
    „Und Sie verbergen etwas.“
    „Was Sie allerdings nicht das Geringste angeht“, entgegnete sie hochmütig.
    Jack rührte sich nicht, während Lady Allyngham die Stufen hinauflief und durch die Terrassentür in den Salon verschwand. Sie hütete irgendein Geheimnis, davon war er überzeugt. Irgendetwas hatte sie in Schrecken versetzt. Bei jeder anderen Frau hätte er sein Bestes getan, sie zu beruhigen. Doch Lady Allyngham hatte ihm nur allzu deutlich gezeigt, was sie von ihm hielt. Und sie konnte schließlich allein auf sich aufpassen, nicht wahr? Einen Moment spielte er mit dem Gedanken, sie aufzusuchen und zu bitten, sie möge sich ihm anvertrauen. Doch dann zuckte er nur die Achseln. Wie die Dame selbst gesagt hatte – es ging ihn nicht das Geringste an.
    Er beschloss, nach Hause zu gehen. Schließlich war er nur gekommen, um sich bei Lady Allyngham zu entschuldigen. Und das hatte er erledigt. Es gab keinen Grund mehr für ihn, noch zu bleiben. Seine diskrete Nachfrage bei einem Diener brachte ihm die Information ein, dass Lady Allyngham sich bereits verabschiedet hatte. Da es also nichts gab, das sein Interesse fesseln könnte, machte er sich auf den Weg zu seiner Unterkunft in der King Street. Morgen früh musste er eine letzte Angelegenheit erledigen, danach wollte er London den Rücken kehren und die gleichermaßen bezaubernde wie rätselhafte Lady Allyngham ein für alle Mal vergessen.

3. KAPITEL
    Am folgenden Morgen nahm Jack eine Droschke, die ihn in die City, das Geschäftsviertel der Stadt, brachte. Sein erstes Treffen mit seinem Anwalt überzeugte ihn davon, dass es am besten war, wenn er einen Teil seines Erbes – oder was davon übrig war – verkaufte und begann, den Rest selbst zu verwalten.
    Nachdem er die nötigen Dokumente unterschrieben hatte, schlenderte Jack die Straße entlang. Er fühlte sich, als wäre ihm eine schwere Last von den Schultern genommen worden. Schon immer hatte er Henchard, das Haus in Staffordshire, bevorzugt. Es war auch das Lieblingshaus seiner Mutter gewesen, wurde nach ihrem Tod allerdings vernachlässigt, da sein Vater es vorzog, in London oder Leicestershire zu leben. Nach kurzer Krankheit war er vor nur achtzehn Monaten gestorben, doch Jack hatte nicht heimkehren können, so wie die Dinge auf dem Kontinent standen, und nur veranlasst, dass seine persönliche Habe nach Henchard geschickt wurde.
    Jetzt beabsichtigte er, sich in Staffordshire niederzulassen und das Herrenhaus dort zu renovieren und neu zu möblieren. Mit der Zeit würde auch das Land sicher wieder ertragreich werden.
    Er setzte sich den Hut auf und lenkte seine Schritte Richtung King Street. Nach einer Weile, während er sich Coutts’ Bank näherte, sah er eine dicht verschleierte Dame das Gebäude verlassen, begleitet von einem sehr aufmerksamen Bankangestellten.
    Trotz des Schleiers kam Jack die hochgewachsene, modisch gekleidete Frau vertraut vor. Als sie die Handschuhe überstreifte, erhaschte er einen Blick auf den großen Goldring an ihrer rechten Hand, den er selbst aus

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