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05 - komplett

05 - komplett

Titel: 05 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2 Romane
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der Entfernung sofort erkannte –
    Allynghams Siegelring. Jack lächelte. Was die Dame wohl sagen würde, wenn er sich ihr näherte? Würde sie ihn kühl begrüßen oder sich einfach weigern, ihn zur Kenntnis zu nehmen? Noch während er darüber nachdachte, begab sie sich zu einer wartenden Kutsche und stieg ein.
    „Nun, Miss Elle? Haben Sie Ihre Angelegenheiten erledigt? Können wir nun heimfahren?“
    Eloise hob den Schleier und schenkte ihrer Zofe ein angestrengtes Lächeln. „Ja, Alice.
    Wir fahren jetzt zur Dover Street zurück.“
    Eloise lehnte sich in die Polster zurück, ihr Retikül fest an sich drückend. Es fühlte sich schwer an auf ihren Knien, aber sie wollte es keinen Moment aus der Hand geben. Noch nie war sie in einer Bank gewesen, doch der Direktor hatte sich persönlich um sie gekümmert, sobald er ihre Identität feststellte. Von da an war alles sehr leicht gewesen. Nachdem sie ihm erklärt hatte, dass sie eine große Summe benötigte, um ihre Bediensteten zu bezahlen, hatte er sie mit einem Blick bedacht, der Mitgefühl mit leichter Missbilligung vereinte. Zweifellos nahm er an, sie wollte das Geld für Dinge ausgeben wie neue Kleider oder gar Spielschulden.
    Sie nahm ein Papier aus ihrem Retikül und entfaltete es. Der Anblick der hingekritzelten schwarzen Buchstaben ließ sie erneut schaudern. Als sie den Brief heute Morgen zum ersten Mal gelesen hatte, war ihr erster Gedanke gewesen, Alex zu benachrichtigen. Doch dann hatte sie es sich anders überlegt. Alex war ein lieber Freund, aber er neigte zur Unbesonnenheit, und diese Angelegenheit verlangte äußerste Diskretion. Nein, damit musste sie allein fertig werden. Bedrückt überflog sie den Brief ein weiteres Mal. Ihr größtes Problem war nun, wie sie den Rest des Tages hinter sich bringen sollte.
    Mrs Renwick wirkte ein wenig erstaunt, als Eloise bei ihrem Kartenabend erschien.
    „Ich weiß, ich habe Ihnen mitgeteilt, ich könne nicht kommen.“ Eloise lächelte charmant. „Aber ich habe im letzten Moment doch noch meine Meinung geändert.
    Ich komme Ihnen hoffentlich nicht ungelegen.“
    „Nicht im Geringsten, meine Liebe. Sie sind sehr willkommen. Treten Sie ein, und gesellen Sie sich zu unserer kleinen Gruppe.“ Mrs Renwick führte sie in einen Salon.
    Einige Damen und Herren hatten bereits an den Tischen Platz genommen und konzentrierten sich auf die Karten in ihren Händen. „Der heutige Abend steckt voller erfreulicher Überraschungen. Major Clifton ist ebenfalls unerwartet erschienen. Wie es scheint, wird er seine Geschäfte in London erst morgen zu einem Ende bringen, also kommen wir noch eine Weile in den Genuss seiner Gesellschaft.“
    Eloise wich zurück, als sie Jack Clifton am anderen Ende des Raums entdeckte.
    „Nein! Ich ... ich hatte eigentlich etwas weniger Ernstes erhofft, Ma’am.“
    Ihre Gastgeberin lachte leise. „Nun, wenn Sie mir in das Frühstückszimmer folgen wollen, dort spielen einige unserer Freunde um wenige Pennys ein bisschen Loo. Das klingt doch viel weniger beunruhigend, nicht wahr?“
    Also fand Eloise sich damit ab, eine Stunde bei einem langweiligen Kartenspiel zu verbringen. Ein höfliches Lächeln um die Lippen, setzte sie sich zwischen eine fröhliche junge Dame und eine respektable Matrone in einem strengen schwarzen Kleid. Die Beschäftigung mit dem Kartenspiel erwies sich als überraschend wirkungsvolle Ablenkung. Später unterbrach man kurz das Spiel, um eine Erfrischung einzunehmen, und Eloise stellte erleichtert fest, dass der Abend für sie schon fast vorüber war.
    Sie ging die Treppe hinunter zum Speiseraum, wo ein Buffet mit den köstlichsten Speisen für die Gäste bereitstand. Einige Gentlemen waren schon dabei, sich zu bedienen. Erschrocken bemerkte Eloise auch Major Clifton und Ronald Deforge unter ihnen. Schnell begab sie sich an das andere Ende des Buffets. Den Blick gesenkt, richtete sie ihre ganze Aufmerksamkeit auf die Speisen auf den silbernen Platten.
    Doch sie horchte auf, als der Major sagte: „Sie wissen, dass ich gelegentlich bei
    ‚White’s‘ ein Spiel mitmache, aber hohe Einsätze sind nichts für mich. Gewiss werden Sie mich für sehr langweilig halten, doch ich ziehe es vor, mein Geld in meine Ländereien zu investieren, statt damit die Taschen eines anderen zu füllen.“
    „Also im Gegensatz zu Sir Ronald“, meinte Edward Graham lachend. „Sie lehnen niemals ein Spiel ab, nicht wahr, Sir?“
    „Wenn es sich um ein Kartenspiel handelt“, gab Sir

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