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05 - komplett

05 - komplett

Titel: 05 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2 Romane
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könnte das Tagebuch an sich genommen haben, ließ sie nicht mehr los.
    „Großartig. Dann müssen Sie mir erlauben, seinen Platz einzunehmen. Eine so schöne Dame darf unmöglich allein bleiben.“
    Die heitere Art des Earls brachte Eloise doch noch zum Lächeln. Er warf sich in die Brust und gab mit ihr vor seinen Freunden an, als wäre sie ein Preis, den er gewonnen hatte. Nach einer Weile entdeckte sie Major Clifton und verabschiedete sich höflich von Lord Berrow, der ihr zum Abschied gutmütig den Arm tätschelte.
    Eloise wandte sich ab, doch ein stämmiger Mann in amethystfarbenem Rock und weißer Kniehose stellte sich ihr in den Weg.
    „Lady Allyngham.“ Es war Sir Ronald Deforge, der sich jetzt vor ihr verbeugte und den pomadisierten Kopf über ihre Hand neigte. „Welch entzückende Überraschung.
    Ich fürchtete schon, Sie hätten die Stadt bereits verlassen.“
    „Warum sollte ich das tun, wenn so viele meiner Freunde noch hier sind?“, antwortete sie leichthin.
    „Und doch sagten Sie bereits neulich, Sie seien des Stadtlebens müde.“
    „Wirklich?“ Sie lachte. „Schreiben Sie das meiner schlechten Laune zu, Sir Ronald.
    Jetzt bin ich wieder in Hochstimmung, versichere ich Ihnen.“
    Lächelnd ließ ihn stehen und machte sich auf den Weg zum Buffet, wo sich Major Clifton gerade ein Glas mit Bowle füllte.
    „Sie ahnen nicht, wie glücklich es mich macht, Sie das sagen zu hören“, bemerkte Sir Ronald, der sich offenbar nicht so leicht abschütteln ließ.
    Allerdings schenkte Eloise ihre ganze Aufmerksamkeit Jack. Sie war sicher, dass er sie gesehen hatte, doch im Gegensatz zu den meisten Gentlemen im Saal, die bei der geringsten Ermutigung an ihre Seite geeilt wären, schien er ihrem Blick geflissentlich auszuweichen. Leicht verstimmt streckte sie die Hand nach der Bowle aus.
    Sir Ronald bot ihr eifrig seine Hilfe an. „Lassen Sie mich für Sie einschenken, Mylady.“
    Jack sah auf, als wäre er sich erst jetzt ihrer Anwesenheit bewusst geworden.
    „Guten Abend, Major Clifton.“
    „Mylady.“ Seine knappe Verbeugung war fast schon geringschätzig.
    Eloise presste verärgert die Lippen zusammen, kam aber nicht zu einer Antwort, da Deforge ihr gerade das Bowleglas reichte. Während Sir Ronald einen der Diener nach den Zutaten für die Bowle fragte, trat Eloise etwas näher an Jack heran, angeblich um nach der Schöpfkelle zu greifen. „Gehen Sie mir aus dem Weg, Sir?“, fragte sie ihn leise. „Vielleicht wünschen Sie nicht länger, unseren Plan auszuführen?“
    Ein Lächeln erschien um seine Mundwinkel. „Doch, natürlich wünsche ich das noch.“
    Er nahm ihr die Kelle aus der Hand, wobei seine Finger ganz leicht ihre streiften.
    „Erlauben Sie, Mylady.“
    Sie führte ihr Glas an die Lippen, ohne Jack aus den Augen zu lassen. Sein Lächeln vertiefte sich.
    Er sprach leise, sodass ihn außer Eloise niemand hören konnte. „Nun, Mylady? Sie müssen mich dazu einladen, mit Ihnen Vauxhall zu besuchen.“
    Sie hielt empört den Atem an, als sie das spöttische Blitzen seiner Augen sah. Der unmögliche Mensch amüsierte sich auf ihre Kosten! Sie hob die Stimme. „Haben Sie schon an Vauxhall Gardens gedacht, Sir? Ich würde am Dienstag sehr gern hingehen, wenn Sie mich begleiten wollten.“
    „Dienstag ...“ Er schien sich die Sache noch überlegen zu müssen. „Vielleicht ließe sich das einrichten.“
    Eloise kochte innerlich. Ihr Lächeln gefror. „Wenn es Ihnen zu viel Mühe macht ...“
    „Sagten Sie Vauxhall Gardens, Mylady?“, warf Sir Ronald ein. „Ich wäre mehr als glücklich, Sie zu begleiten. Und da der Major verhindert zu sein scheint ...“
    Der Blick, den die beiden Männer tauschten, konnte nur als eisig bezeichnet werden.
    „Sie werden doch nicht so grausam sein und Ihre Einladung wieder zurückziehen, Mylady“, sagte Jack gelassen. „Ich bin seit Ewigkeiten nicht mehr in Vauxhall Gardens gewesen, und es wäre mir eine Freude, Sie zu begleiten.“ Er zwinkerte ihr lächelnd zu. „Wollen wir ein Boot nehmen und über den Fluss ...?“
    „Wir werden natürlich mit meiner Kutsche fahren“, unterbrach sie ihn kühl. Mit einem bloßen Lächeln konnte er seine Frechheiten nicht wieder gutmachen.
    „Selbstverständlich“, meinte er. „So viel ... intimer.“
    Eloise nippte an ihrer Bowle, um sich nicht zu einer unhöflichen Antwort verleiten zu lassen.
    „Dann benötigen Sie meine Dienste ja nicht mehr“, knurrte Sir Ronald gereizt.
    Sie hielt ihm die Hand

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