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05 - komplett

05 - komplett

Titel: 05 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2 Romane
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könnte doch einen Komplizen haben“, wandte Perkins skeptisch ein.
    „Glauben Sie mir, ich will Ihrer Herrin nichts Böses“, beteuerte Jack und steckte die Pistole in die Tasche zurück. „Ich möchte helfen, aber dazu muss ich wissen, worum es geht.“
    Er zog sein Taschentuch hervor und drückte es behutsam an den Hinterkopf.
    Eloise sah den dunklen Fleck, als Jack es wieder fortnahm, und sagte schnell: „Gut, aber nicht jetzt. Zunächst müssen wir Ihre Wunde verarzten.“
    „Das wird dann mein Diener erledigen, sobald wir in der Stadt sind.“
    „Dann lassen Sie uns keine Zeit mehr verschwenden.“ Sie legte ihm stützend den Arm um die Taille und führte ihn hinaus. Perkins blieb es überlassen, die Lampe zu löschen und die Tür hinter ihnen zu schließen.
    „Können Sie gehen?“, fragte Eloise. „Soll mein Reitknecht Sie stützen?“
    „Nein, nein, ich schaffe es schon mit Ihnen an meiner Seite. Ich bin Ihnen doch nicht zu schwer?“
    „Vorhin habe ich dabei geholfen, Sie zu tragen“, erwiderte sie. „Da waren Sie viel schwerer.“
    Sie hörte ihn lachen und wandte das Gesicht ab, damit er nicht sah, dass auch sie lächeln musste. Noch war sie nicht zu einem Waffenstillstand bereit. Schweigend gingen sie weiter. Bald schon kamen die Lampen der Kutsche in Sicht.
    „Sind Sie hierher geritten?“, fragte Eloise.
    „Ja. Mein Pferd habe ich an einem Baum nicht weit von der Kutsche entfernt festgebunden.“
    „Beschreiben Sie Perkins die Stelle. Er kann es zum Stall zurückreiten.“
    „Und wie kommt er zurück?“, fragte Perkins misstrauisch.
    „Er wird mit mir in der Kutsche fahren. Ich denke, ich schulde Major Clifton eine Erklärung.“
    Jack folgte Eloise in die Kutsche und lehnte sich erschöpft in die Polster zurück, sorgfältig darauf bedacht, die verletzte Seite seines Kopfes zu schonen. Der Kutscher war angewiesen worden, langsam zu fahren, dennoch ruckelte und holperte der Wagen auf unangenehme Weise.
    „Werden Sie mir jetzt die Wahrheit verraten, Mylady?“
    Jack glaubte sie leise seufzen zu hören. Schließlich sagte sie: „Heute Morgen erhielt ich einen Brief, in dem ich angewiesen wurde, einhundert Guineas in die Wurzeln eines umgestürzten Baumes auf Hampstead Heath zu legen. Die Anweisungen waren sehr ausführlich.“
    „Und was erwarteten Sie, im Austausch dafür zu erhalten?“
    „Die Rückgabe eines Tagebuchs. Gestern Abend betrat ich den Garten der Clevedons, weil ich ein Billett bekommen hatte, das mich dazu aufforderte. Bei der Apollo-Statue fand ich ein Papier – eine Seite aus besagtem Tagebuch, die sehr ...
    persönlicher Natur ist.“ Sie hielt kurz inne. „Schon letztes Jahr hatte ich gemerkt, dass es fehlte, aber in all dem Kummer und der Verwirrung nach Tonys Tod dachte ich nicht mehr daran.“
    „Ich verstehe. Sie wünschen, der Inhalt dieses Tagebuchs möge geheim bleiben.“
    „Das stimmt.“ Ihre Stimme war kaum zu hören.
    „Und was ist es, das Sie so unbedingt geheim halten möchten, Mylady?“
    Sie zögerte kaum merklich. Dann sagte sie kühl: „Das brauchen Sie nicht zu wissen.“
    „Ich denke doch, wenn ich Ihnen dabei helfen soll, das Buch zurückzuerlangen.“
    „Hätten Sie sich heute nicht eingemischt, wäre es vielleicht schon in meinem Besitz!
    Wer weiß, vielleicht hat Ihr unzeitiges Erscheinen den Unhold abgeschreckt.“
    „Jedenfalls nicht so sehr, dass er nicht Ihr Geld an sich genommen hätte“, gab er trocken zurück.
    „Nun, vielleicht gibt er mir das Buch ja morgen zurück.“
    „Sie machen sich falsche Hoffnungen, Lady Allyngham. Nach meiner Erfahrung hört diese Art von Verbrecher nicht eher auf, ihre Opfer zu bedrängen, bis sie sie völlig ausgesaugt haben.“
    „Nein!“
    Er lehnte sich vor und fuhr eindringlich fort: „Der einzige Weg, diesen Mann aufzuhalten, ist, ihn in die Finger zu bekommen.“
    Die Kutsche verlangsamte die Geschwindigkeit und hielt an.
    „King Street“, sagte Eloise nach einem Blick aus dem Fenster. „Wir sind angekommen, Major. Soll mein Kutscher Sie bis zur Tür begleiten?“
    „Nein, vielen Dank. Die kurze Strecke kann ich allein bewältigen.“ Er trat vorsichtig auf die Straße.
    „Major Clifton!“
    Jack wandte sich um. Eloise hatte sich aus dem Fenster gebeugt. Ihr blasses Gesicht sah wunderschön aus im schwachen Licht der Laternen.
    „Es tut mit sehr leid, dass Sie verletzt wurden. Und ich danke Ihnen von ganzem Herzen für Ihre Anteilnahme.“
    Er griff nach ihren ausgestreckten

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