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05 - komplett

05 - komplett

Titel: 05 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2 Romane
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ab. „Sie verstehen das nicht.“
    „Ich verstehe nur allzu gut, Mylady“, meinte er kühl. „Dieses Tagebuch, das Ihnen solche Sorge bereitet, beinhaltet zweifellos Einzelheiten über Ihre Affären –
    Einzelheiten, die Sie vor Mr Mortimer geheim halten möchten.“
    Sie lachte scheinbar gelassen. „Da irren Sie sich sehr, Major.“
    „Ja? Dann sagen Sie mir, was steht in diesem Buch, das unbedingt geheim bleiben muss?“ Da sie ihm nicht antwortete, fügte er sanfter hinzu: „Wollen Sie mir nicht vertrauen?“
    Eloise biss sich bedrückt auf die Unterlippe. Oh, wie sehr sie ihm vertrauen wollte!
    Doch in dem Tagebuch ging es um die Geheimnisse anderer Menschen, die sie nicht verraten durfte. Sollte der Major dennoch die Wahrheit erfahren, würde er sie außerdem mit großer Verachtung bedenken, und das könnte sie nicht ertragen.
    „Ich kann nicht“, flüsterte sie. „Bitte verlangen Sie es nicht von mir.“
    Jack betrachtete sie stumm. Der Kummer in ihren Augen weckte den Wunsch in ihm, sie zu trösten, aber sie war kein kleines Mädchen mehr. Sie hatte ihm deutlich zu verstehen gegeben, dass sie seinen Beistand nicht brauchte. Warum konnte er sich dann nicht dazu bringen, sie einfach ihrem Schicksal zu überlassen? Mit tiefer Enttäuschung ringend, erhob er sich und schalt sich insgeheim einen Narren. Er hatte gehofft, sie würde sich ihm anvertrauen und ihm gestehen, sie sei ein unschuldiges Opfer. Doch offenbar konnte sie das nicht tun. Also war es besser, er ging jetzt und vergaß die Frau ein für alle Mal.
    „Nun gut, Mylady. Wenn das alles ist ...“
    „Es tut mir leid“, sagte sie leise.
    „Mir auch.“
    Ein leichtes Klopfen an der Tür folgte, und Noyes trat ein. „Ich bitte um Verzeihung, Mylady, aber Sie baten mich, Ihnen alle Nachrichten an Sie sofort zu überreichen.“
    Er hielt ihr das Tablett hin, auf dem ein einziger Brief lag. Eloise griff danach, zögerte jedoch, als sie die unsaubere Schrift erkannte. Jack dachte nicht mehr daran, den Raum zu verlassen.
    Eloise war sehr blass geworden. „Danke“, sagte sie. „Ich brauche Sie nicht mehr, Noyes.“
    „Und?“ Jack wartete, bis der Butler sich zurückgezogen und Eloise die Nachricht gelesen hatte. „Eine weitere Forderung? Was schreibt er?“
    Sie reichte ihm den Brief. „Lesen Sie besser selbst.“
    Jack überflog den Inhalt. „Er will Sie also treffen.“
    „Ja, nur dieses Mal in Vauxhall Gardens.“
    „Also an einem noch gefährlicheren Ort. Dort kann sich der Schurke viel leichter in der Menge verlieren als auf dem offenen Land.“
    „Er verlangt kein weiteres Geld“, sagte sie in hoffnungsvollem Ton. „Vielleicht beabsichtigt er lediglich, mir das Buch zurückzugeben.“
    Jack runzelte die Stirn. „Viel wahrscheinlicher ist, dass er ganz andere Forderungen an Sie stellen will.“ Er gab ihr den Brief. „Er erwartet nicht einmal eine Antwort, so sicher ist der Schuft sich, dass Sie kommen werden. Zum Teufel mit ihm!“ Er ging unruhig auf und ab. Kein Gedanke mehr daran, Eloise sich selbst zu überlassen. „Wir werden Ihre Kutsche nehmen müssen, Mylady. Und ich denke, Ihr Reitknecht und mein Diener werden uns von Nutzen sein. Zum Glück bleiben uns einige Tage zur Vorbereitung.“
    „Wir?“, fragte sie erstaunt. „Ich habe Ihnen doch erklärt, dass ich Ihre Hilfe nicht brauche, Major. Und Sie vermittelten mir eigentlich den Eindruck, ich sei Ihrer Hilfe auch gar nicht wert.“
    Er sah sie nur grimmig an, nicht bereit, sich selbst einzugestehen, was der Grund für seine Einmischung war. „Allyngham hat mir das Leben gerettet“, sagte er nur kühl.
    „Ich bin es ihm schuldig, Ihnen zu helfen und seinen Namen zu schützen.“
    „Was immer Sie auch von mir halten mögen?“
    „Was immer ich auch von Ihnen halten mag!“

5. KAPITEL
    Eloise sah sich im Ballsaal um. Der Plan war, dass sie Jack Clifton öffentlich dazu einlud, sie nach Vauxhall zu begleiten. Ein Schauder lief ihr über den Rücken – der Schurke, der sie erpresste, könnte sich unter den Gästen des heutigen Abends befinden.
    „Meine liebe Lady Allyngham. Sie sehen wie immer reizend aus, wirklich reizend!“
    Lord Berrow war plötzlich neben ihr und bot ihr lächelnd den Arm. „Und kein Mr Mortimer an Ihrer Seite.“
    „Er ist nach Hertfordshire gereist, aber ich erwarte ihn bald zurück.“ Sie bemühte sich, ein freundliches Gesicht zu machen, obwohl es sie große Überwindung kostete.
    Der bedrückende Gedanke, einer ihrer Bekannten

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