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050 - Als der Silberdämon starb

050 - Als der Silberdämon starb

Titel: 050 - Als der Silberdämon starb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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brüllte auf, wölbte seinen Brustkorb vor.
    Das Eisenkreuz fiel hinter ihm zu Boden, er torkelte vier, fünf Schritte weit und brach zusammen.
    Peter Redgraves neues, schwarzes Leben hatte zum Glück nur wenige Minuten gedauert. Mich schauderte bei dem Gedanken, was passiert wäre, wenn Fred Dawson mich nicht angerufen hätte. Dann hätte ich von Angelo d’Alessandros gefährlichem Treiben nichts erfahren.
    D’Alessandro! Wo war er?
    Ich drehte mich um. Meine Waffe machte die rasche Bewegung mit. Ich wollte den Zauberer mit dem Diamondback in Schach halten, doch d’Alessandro hatte es vorgezogen, Fersengeld zu geben.
    Jetzt war guter Rat teuer. Ich hätte mich verdoppeln müssen. Mein Freund, Mr. Silver, konnte das. Er war in der Lage, einen Doppelgänger aus Ektoplasma zu schaffen, einen zweiten Silver. Aber Mr. Silver war ein Ex-Dämon…
    Einerseits hätte ich Angelo d’Alessandro folgen müssen, andererseits erachtete ich es als meine Pflicht, mich um den verletzten Fred Dawson zu kümmern.
    Der Mann stand umständlich auf. Blut rann ihm über das häßliche Gesicht. Er stöhnte und lehnte sich an einen Grabstein. Mit glasigen Augen starrte er auf den erledigten Zombie.
    »Lassen Sie sehen«, verlangte ich. »Sind Sie schwer verletzt?«
    Er winkte mit einer fahrigen Handbewegung ab und sagte schleppend, er wäre froh, noch am Leben zu sein. »Wenn Sie nicht eingegriffen… hätten …«
    »Sie hätten hinter mir bleiben sollen!«
    »Ich weiß… Tut mir leid …« Allmählich kam sein Denkapparat wieder in Schwung, das bewies er mit seiner Frage: »Wo ist d’Alessandro?«
    »Abgehauen.«
    »Sie müssen hinterher, Mr. Ballard. Machen Sie sich um mich keine Sorgen, ich komme allein zurecht. Schnappen Sie sich diesen Teufel! Er ist gefährlich! Wer weiß, was er noch alles anstellt, wenn Sie ihn nicht unschädlich machen!«
    »Okay. Gibt es einen Nebeneingang zum Friedhof?« fragte ich.
    »Äh… ja. In östlicher Richtung …« Dawson erklärte mir den Weg.
    »Rufen Sie mich morgen an!« sagte ich hastig.
    »Okay.«
    »Verlassen Sie den Friedhof und gehen Sie nach Hause oder zu einem Arzt.«
    »Darauf können Sie sich verlassen«, gab Fred Dawson zurück.
    »Viel Glück, Mr. Ballard!«
    Ich nickte und stürmte los. Wertvolle Zeit war verstrichen, die für den Zauberer zu Buche schlug. Wenn er den Friedhof verlassen hatte, boten sich ihm viele Fluchtrichtungen an.
    Vielleicht stand am Nebeneingang auch ein Auto, mit dem sich Angelo d’Alessandro aus dem Staub machen konnte. Ich gab mein Bestes, um den gefährlichen Mann noch auf dem Friedhof abzufangen.
    Die Bewegung tat mir gut und die Kopfschmerzen verflogen schnell. Ich war wieder fast der alte, und das mußte ich auch sein, wenn ich den Zauberer stellen wollte.
    Die Nebelschwaden, durch die ich rannte, wirbelten aufgeregt zur Seite. Ich hielt mich nicht auf dem Weg, sondern schlug die kürzeste Strecke zum Friedhofstor ein, sprang über Dutzende von Gräbern und spürte kalten Schweiß auf meiner Stirn.
    Flatterte vor mir etwas Schwarzes durch die Dunkelheit? Möglich.
    Vielleicht hatte ich für einen Augenblick den Umhang des Fliehenden gesehen. Ja, jetzt konnte ich ihn deutlich erkennen!
    Ich mobilisierte meine Kraftreserven, legte noch einen Zahn zu.
    Während ich lief, fragte ich mich, wie innig dieser Mann mit der Hölle verbunden war.
    Es gibt auf der Welt viele Menschen, die mit der schwarzen Macht sympathisieren, die mit ihr paktieren, die von ihr für Dienstleistungen herangezogen und mit mehr oder weniger verblüffenden Kräften ausgestattet werden.
    Wozu war Angelo d’Alessandro fähig? Wieweit war die Unterwelt bereit, ihm beizustehen, wenn er in Not geriet? Er hatte vorhin Baphomet angerufen, und die Kraft der Hölle hatte ihm geholfen, Peter Redgrave aus dem Grab zu holen. Würde der Teufel für diesen Zauberer mehr zu tun bereit sein?
    Es wird sich herausstellen, sagte ich mir und sah, wie Angelo d’Alessandro hinter dem dicken Stamm einer alten Eiche verschwand.
    Zwischen dem Baum und dem Friedhofstor lagen schätzungsweise fünfzig Meter.
    Mit wehendem Umhang legte d’Alessandro diese Entfernung zurück. Er blieb mit dem Cape an der Gittertür hängen, warf es ab wie die Schlange ihre alte Haut und rannte weiter.
    Keuchend erreichte ich den Baum, lief zur Gittertür, beachtete den schwarzen Umhang nicht, sah den Fliehenden in einer schmalen Gasse verschwinden und blieb ihm auf den Fersen.
    Angelo d’Alessandro hatte sich bisher kein

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