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050 - Als der Silberdämon starb

050 - Als der Silberdämon starb

Titel: 050 - Als der Silberdämon starb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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einziges Mal umgesehen. Vermutlich glaubte er nicht, daß er verfolgt wurde. Deshalb gelang es mir auch, mehr und mehr aufzuholen.
    Als er ein altes Backsteinhaus, das einem Miniatur-Spukschloß glich, erreichte und darin verschwand, lief ich nicht mehr, denn das war nun nicht mehr nötig.
    Ich wußte, wo ich den Zauberer finden würde.
    Mein Brustkorb hob und senkte sich wie ein großer Blasebalg. Ich legte den Rest der Strecke zügig zurück. Im Backsteinhaus flammte Licht auf.
    Das Gebäude hatte schummrige Nischen und vorspringende Erker. Es gab drei kleine Türme und ein steil aufragendes, schwarzes Dach. Das Haus stand auf einem kleinen Grundstück. Rechts davon sah ich eine Silbertannengruppe, die es mir erlaubte, ungesehen an das Gebäude heranzukommen.
    Im ersten Stock fiel mir ein offenes Fenster auf. Mein Entschluß stand sofort fest. Ich versuchte mich als Fassadenkletterer. Da die Backsteinmauer gut gegliedert war, fiel es mir nicht schwer, für Hände und Füße immer wieder Halt zu finden.
    Flach an die Mauer gepreßt, schob, stemmte und zog ich mich Meter um Meter nach oben. Als ich das Fensterbrett ertastete, befand ich mich schon so gut wie im Haus.
    Behutsam rutschte ich über die Fensterbank, und wenig später schlich ich durch einen Raum, in dem es so finster war, daß ich kaum die Hand vor meinen Augen sehen konnte.
    Ein weicher Teppich schluckte meine Schritte. Ich stieß gegen ein Hindernis, ohne dabei ein Geräusch zu verursachen, wich aus, setzte meinen Weg fort. Meine Finger glitten über eine glatte Tapetenwand und schlossen sich wenig später um das kalte Metall einer Klinke.
    Langsam drückte ich sie nach unten. Die Tür bewegte sich lautlos.
    Ich sah in einen düsteren Flur. Vom erleuchteten Erdgeschoß kam hier oben nur noch spärlich Licht an.
    Ich verließ den Raum und schloß die Tür sorgfältig hinter mir, damit kein unverhofft aufkommender Luftzug sie zum Klappern brachte und meine Anwesenheit verriet.
    Von Angelo d’Alessandro sah und hörte ich nichts. Dennoch brannte ich darauf, ihm gegenüberzutreten. Ich erreichte ein dickes, hölzernes Geländer, beugte mich darüber und konnte die Halle unter mir sehen.
    Jetzt war mir auch, als würde ein leises Geräusch an mein Ohr dringen. Während ich mich am Geländer entlangschob und die Treppe ansteuerte, dachte ich an Fred Dawson, der hoffentlich den Friedhof schon verlassen hatte.
    Es war nicht zu befürchten, daß Peter Redgrave noch einmal aufstand, das geweihte Silber machte das unmöglich, aber Angelo d’Alessandro konnte mit seinem Hokuspokus irgend etwas anderes ausgelöst haben.
    Eine Nebenwirkung, mit der er vielleicht selbst nicht rechnete. Es war jedenfalls besser, nicht auf dem finsteren Totenacker zu bleiben.
    Bevor ich meinen Fuß auf die erste Stufe der Treppe setzte, verharrte ich einen Augenblick. Das leise Ticken einer Uhr geisterte durch das Haus, und jetzt hörte ich gedämpfte Schritte. Eine Tür fiel zu, dann herrschte Stille.
    Langsam stahl ich mich die Treppen hinunter, wandte mich nach rechts und durchquerte die Halle. Da war ein großer Raum mit nachtschwarzen Wänden, der mich fast magisch anzog.
    Ich sah helle Striche, die sich bei genauerem Hinsehen als schwarzmagische Zeichen entpuppten. Mir fiel ein kleiner Altar auf.
    Utensilien für schwarze Messen standen darauf, und ich sah einen stilisierten Ziegenkopf über all dem, was soviel hieß, als daß der Teufel in diesem Hause willkommen war.
    Ein Geräusch veranlaßte mich, zur Waffe zu greifen, und mich umzudrehen.
    Zum erstenmal stand ich ihm Auge in Auge gegenüber, doch obwohl ich meinen Colt Diamondback auf ihn richtete, zeigte Angelo d’Alessandro keine Furcht.
    War er so sicher in seinem Haus? Genoß er in diesem Raum den Schutz des Teufels?
    ***
    Fred Dawson schüttelte fassungslos den Kopf. Er hätte nicht geglaubt, daß auf diesem Friedhof etwas so Grauenvolles passieren würde.
    Angelo d’Alessandro hatte tatsächlich eine Leiche aus dem Grab geholt. Peter Redgrave war auferstanden, hatte wieder gelebt.
    Es war Dawson unbegreiflich, daß d’Alessandro diese Macht besaß, und er schauderte bei dem Gedanken, daß der unheimliche Zauberer zu noch viel mehr fähig sein könnte.
    Es war richtig gewesen, Tony Ballard anzurufen. Zuerst hatte Fred Dawson damit gezögert. Er hatte befürchtet, Ballard würde sich verschaukelt fühlen. Irgendwie hatte er auch nicht ganz glauben wollen, daß der Privatdetektiv tatsächlich einen so ausgefallenen

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