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050 - Als der Silberdämon starb

050 - Als der Silberdämon starb

Titel: 050 - Als der Silberdämon starb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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er schaffte es, wurde von den Mächten der Finsternis zum schwarzen Priester geweiht. Seither verbreitete er ihre Lehren. Einer seiner begabtesten Schüler war Peter Redgrave gewesen.
    Er hatte nicht verhindern können, daß ihm der Tod diesen Lieblingsschüler entriß, aber als schwarzer Priester hatte er die Macht, Redgrave von den Toten zurückzuholen.
    Natürlich hatte Angelo d’Alessandro nicht die Kraft, Redgrave mit einem einzigen Machtwort auferstehen zu lassen, aber er kannte wirksame Formeln und Zaubersprüche, die den Schüler aus dem Totenreich zurückholen würden.
    Lautlos huschte der schwarze Priester durch den Nebel. Er wähnte sich allein auf dem Gottesacker, und das war ihm mehr als recht. Bei Tag bekamen die Toten Besuch von ihren Freunden und Hinterbliebenen. Am Tag hätte der Zauberer so gut wie keine Wirkung erzielt.
    Deshalb kam Angelo d’Alessandro immer erst hinterher, wenn es dunkel war, denn im Schutz der Finsternis konnten seine schwarzen Beschwörungen besser wirken.
    An der Bretterhütte des Friedhofsgärtners vorbei, erreichte der schwarze Priester wenig später das Grab seines Schülers. Angelo d’Alessandro fühlte, daß er mit seinem heutigen Versuch Erfolg haben würde.
    Er hatte bereits gestern gespürt, daß Peter Redgrave nahe daran war, sich zu erheben.
    »Von nun an wirst du nicht nur mein bester Schüler, sondern auch mein gefährlichstes Werkzeug sein«, knurrte der schwarze Priester.
    »Du wirst mir blind gehorchen, und niemand wird dich töten können. Wie auch – du bist ja schon tot.«
    Angelo d’Alessandro warf den Umhang mit einer raschen Bewegung über die rechte Schulter zurück, griff in die Tasche seines schwarzen Gewandes und holte eine gläserne Phiole heraus.
    Er bückte sich und drückte das Glasröhrchen in das lockere Erdreich des frischen Grabes. Dann hob er die Hände und sprach einen kurzen Satz.
    Patschend zerplatzte das Glasröhrchen, und die Flüssigkeit, die sich darin befand, sickerte zu Peter Redgrave hinunter. Sie würde einen Weg in den verschlossenen Sarg finden und den Toten auf geheimnisvolle Weise stärken.
    Dämpfe stiegen zwischen den Erdkrumen hoch, verbanden sich über dem Grab und wurden zu einem giftgrünen Schein, von dem Angelo d’Alessandros schmales Gesicht geisterhaft beleuchtet wurde.
    Ein böses Lächeln umspielte die Lippen des unheimlichen Zauberers. Er fühlte, daß der große Moment nahe war. Langsam senkten sich seine Lider, und er begann zu sprechen.
    Monoton kamen die Worte über seine Lippen. Er verflocht schwarze Gebete mit magischen Beschwörungsformeln und zeichnete mit den Händen dämonische Symbole in die Luft.
    Damit versuchte er die Totenstarre aufzuheben und die Gesetze von Leben und Tod zu durchbrechen. Was tot ist, muß tot bleiben, so steht es geschrieben; erst am Jüngsten Tag kann es sich wieder erheben.
    Doch so lange wollte Angelo d’Alessandro nicht warten. Es gab Möglichkeiten, die Gesetze außer Kraft zu setzen, sie zu umgehen, und das tat der schwarze Priester in diesem Augenblick.
    ***
    Wir schlichen auf das grüne Licht zu. Jeden Grabstein nützten wir als Deckung. Fred Dawson verstand es glücklicherweise, sich ebenso lautlos vorwärtszubewegen wie ich.
    So kamen wir an das grüne Licht heran, ohne auch nur das geringste Geräusch zu verursachen. Ich war gespannt, was uns bei Peter Redgraves Grab erwartete.
    Als ich die monotonen Worte vernahm, bedeutete ich Fred Dawson mit Handzeichen, stehenzubleiben. Er hielt sofort an und ging hinter einem schlanken Grabstein in die Hocke.
    Allmählich begann ich ihm zu trauen. Dawson schien in Ordnung zu sein. Er schien rückhaltlos auf meiner Seite zu stehen, und das war beruhigend. Ich war noch nie versessen darauf, einen Zweifrontenkrieg führen zu müssen.
    Ich konzentrierte mich auf die Stimme, die gedämpft durch den Nebel an mein Ohr drang. Die Worte waren zwar zu hören, aber ich verstand sie nicht.
    Nur eines verstand ich: »Baphomet!«
    Diesen Namen flocht der Zauberer immer wieder ein.
    Baphomet! Es war eine von vielen Bezeichnungen für den Teufel.
    »Bleiben Sie hier«, raunte ich Fred Dawson zu und schlich geduckt weiter.
    Ich tastete mich an der rauhen Rückseite eines Grabsteins entlang und erkannte Augenblicke später die vagen Umrisse jenes Mannes, der den Teufel um Hilfe anflehte, weil seine Kraft allein nicht ausreichte, um den Toten aus seinem Grab zu holen.
    Unheimlich wirkte dieser nächtliche Friedhofsbesucher, und mein Puls tickte

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