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0501 - Die Mord-Clique

0501 - Die Mord-Clique

Titel: 0501 - Die Mord-Clique Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stehenblieb. »Glaube nur nicht, daß du gewonnen hast, verdammter Bulle! Glaube das nicht.«
    »Mal sehen.«
    »Mich hast du übertölpeln können, aber wir haben noch Trümpfe in den Händen.«
    »Sarah Goldwyn und Jane Colllins.«
    »Genau.«
    »Dann befinden sich die beiden hier im Haus?«
    »Klar.«
    »Und was ist mit ihnen?«
    Er fing an zu lachen. Dabei öffnete er weit den Mund. Aus der Kehle drang ein kicherndes Geräusch, es sollte wohl ein Lachen sein. Dabei schlug seine Zunge wie ein grauer Lappen hin und her.
    »Sind sie tot?« fragte ich.
    Das Kichern verstummte. »So gut wie.«
    »Wer ist tot?«
    »Ich sagte: so gut wie tot. Wir brauchten die blonde Jane. Sie ist die Person, die dafür sorgt, daß die sechs bösen Geister erscheinen. Ja, sie werden kommen, ich spüre es genau. So stark, wie ich auch die Gefahr hier oben bemerkt habe, deshalb bin ich ja wieder in diese Halle gegangen, verstehst du?«
    »Sechs böse Geister? Erkläre mir das genauer!«
    »Es sind unsere Schutzengel!«
    Ich lachte ihn an. »Was heißt Schutzengel? Wenn ich von einem Schutzengel rede, dann meine ich gute Geister und keine bösen.«
    »Es gibt auch andere.«
    »Davon weiß ich nichts.«
    »Du weißt wenig, Polizist, zu wenig. Aber du weißt immerhin genug, um dein Leben zu verlieren. Dieses Haus wirst du nur als Toter verlassen, wenn überhaupt. Ansonsten lassen wir dich in einem der Kellerräume vermodern. Klar?«
    »Woher kommen sie?«
    »Aus dem Jenseits. Sie haben sogar Namen. Sechs Personen sind wir, und es gibt sechs böse Geister. Acteus, mein Schutzengel, Megaläsius, Ormenus, Lycus, Nicon und Mimon. Hast du die Namen behalten? Du mußt sie dir gut merken. Einer von ihnen wird auch dich vernichten, vielleicht sogar alle sechs.«
    »Möglich«, erwiderte ich und bückte mich. Der Blinde protestierte, als ich ihn hochhob und in den Hintergrund der Halle schleifte, wo ein schwerer Tisch stand.
    »Verdammt, was hast du mit mir vor, Bulle?«
    »Das wirst du gleich sehen.« Es dauerte nicht mehr lange, bis ich mein Ziel erreicht hatte. Wenn ich mich nicht irrte, bestand der Tisch aus schwerem Eichenholz, genau richtig für meine Zwecke.
    Er hatte vier relativ dünne Beine, vom Umfang her paßte auch der Kreis einer Handschelle darum.
    Das Gelenk des Blinden verband ich mittels Handschelle mit dem Tischfuß. Wenn Richberger sich jetzt bewegte und wegwollte, mußte er den gesamten Tisch mitziehen. Das würde ihm sehr schwer fallen.
    Er tobte. »Du verfluchter Hund!« schrie er mich an. »Du Bestie! Glaube nur nicht, daß dies dein Sieg ist. Die anderen werden dich vernichten. Es werden auch die Geister kommen. Ich spüre, sie sind bereits auf dem Weg. Jane Collins…«
    »Wo steckt sie?« Meine Frage peitschte in seine Erklärungen hinein. »Wo, zum Henker?«
    »Such sie doch, verdammt!«
    »Finde ich sie zusammen mit Sarah Goldwyn?«
    »Weiß ich nicht.«
    »Also im Keller.«
    Nach dieser Feststellung erwiderte er nichts. Für mich ein Zeichen, daß ich wohl richtig lag. Jetzt brauchte ich nur noch den Weg in die Tiefe zu finden.
    Ich sah noch einmal nach Kroppek. Der Liliputaner grinste mir schief entgegen. »Das werde ich überleben, glaube ich.«
    »Sicher.«
    »Hol sie dir!« krächzte er. Plötzlich funkelten seine Augen. »Hol sie dir der Reihe nach, und denke dabei an meinen Partner. Du findest sie im Keller. Ich bin von oben gekommen und habe nichts gehört. Hol sie dir. Mach sie fertig.«
    »Ich werde allerdings nicht zum Killer«, erklärte ich ihm.
    »Tu, was du willst.«
    Im Hintergrund der Halle hatte ich mehrere Türen entdeckt. Eine davon mußte hinab in den Keller führen. Noch einmal passierte ich den Blinden und warf einen Blick auf sein Gesicht. Es hatte sich derart verändert, daß ich stehenblieb.
    Blaß, noch blasser war es geworden. Aber auf den Wangen tanzten rote Flecken, weil sich die Haut dort bewegte, wenn der Mund des Mannes zuckte.
    »Was ist los?«
    »Er kommt!« keuchte Richberger. »Er ist da. Acteus, mein Schutzgeist. Ich… ich … verdammt, ich spüre ihn. Sie hat ihn hergeholt. Die Collins hat es geschafft. Er wird mich beschützen.« Plötzlich bäumte sich der Körper des Mannes auf. Richberger stemmte sich dabei mit den Hacken ab und hatte so viel Kraft in diese Bewegung gelegt, daß sogar der schwere Tisch über den Boden schabte.
    Und er hatte recht.
    Eine Tür flog auf. Sie wurde bis gegen die Wand geschleudert, von der sie wieder zurückprallte, um erneut ins Schloß zu

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