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0501 - In der Betonwüste

Titel: 0501 - In der Betonwüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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antwortete nicht. Ruckartig griff er sich den Kombi-Lader. Er hielt die Waffe weit von sich, als fürchtete er, daß etwas passieren könnte. Fingal fragte sich, warum Verdere anders als die übrigen Männer der Bande reagierte. Warum besaß der Neger keinen Spieltrieb?
    Fingal sagte sich, daß Verdere wahrscheinlich noch immer unter den Eindrücken des Unwetters litt. Der Schwarze war schockiert.
    „Ich habe noch eine Überraschung für euch", sagte Fingal zu den Männern. „Wir werden nicht allein gehen. Ich habe unmittelbar nach der Katastrophe vierzig Roboter umprogrammieren können." Er lachte wild. „Früher wußtet ihr, daß ich auch etwas von Kybernetik verstehe. Doch darüber mit euch zu sprechen, ist wohl sinnlos."
    „Wo sind die Roboter?" fragte Prekor.
    „In einer alten Wasnin-Kapelle, ein paar Häuserblocks von hier entfernt. Dort wird sie niemand finden."
    Er begann damit, die Ausrüstung eines jeden Mannes gründlich zu inspizieren. Das Gelingen seines Planes hing davon ab, daß alles so funktionierte, wie er es sich vorstellte. Deshalb mußte er auf jede Kleinigkeit achten. Er überprüfte alle ausgegebenen Waffen.
    „Noch etwas!" sagte er dann. „Einige von euch werden draußen Angst bekommen, wenn sie die Blitze sehen und den Donner hören. Solange ich bei euch bin, braucht ihr euch nicht zu fürchten. Befolgt immer meine Anordnungen."
    Er blickte sich um.
    „Wir brechen jetzt auf."
    Obwohl er glaubte, sich völlig in der Gewalt zu haben, fühlte er sein Herz heftig schlagen. Die Erregung war einfach überwältigend. Vor sechs Monaten hatte er nicht an die Möglichkeit einer Rache geglaubt. Der Zufall war ihm zu Hilfe gekommen.
    Fingal ging entschlossen voran. Er würde die Chance, die er bekommen hatte, nicht ungenutzt vergehen lassen.
    Natürlich mußte er immer damit rechnen, daß die Verdummung der Menschheit nachließ oder sogar völlig aufhörte. Dann würde er Schwierigkeiten bekommen. Noch deutete jedoch nichts auf eine solche Entwicklung hin.
    Es sah vielmehr so aus, als wäre die Verdummung endgültig.
    „Wenn wir oben sind, halten wir uns immer in der Nähe von Gebäuden auf", befahl er. „Die Straße wird nur an einigermaßen sicheren Plätzen überquert. Laßt euch nicht in Schießereien mit anderen Banden ein, denen wir wahrscheinlich begegnen werden. Unser Ziel ist „Imperium-Alpha" Dort werden wir genügend Gelegenheit zum Kämpfen bekommen."
    Sie versammelten sich vor der Ausgangstür. Draußen tobte der Sturm. Der Lärm des Donners schien das Haus zu erschüttern.
    Fingal blickte in ängstliche Augen.
    „Denkt daran: Doktor Fingal wird euch schützen, was immer passiert. So war es schon früher. Verdere! Du bleibst an meiner Seite."
    Lautlos trat der Neger neben ihn. Wieder hatte Fingal das Gefühl, daß er Verdere weder beeinflussen noch beherrschen konnte. Nervös biß er sich auf die Unterlippe. Er mußte sich von diesen Vorstellungen lösen.
    „Hast du Angst?" fragte er.
    Der Schwarze nickte.
    „Ich würde gern hierbleiben."
    „Es wird dir gefallen, Mrozek. Es dauert nicht mehr lange, dann werden wir die Stadt beherrschen. Sobald wir die Stadt haben, kontrollieren wir die Erde. Wie gefällt dir das?"
    „Ich weiß nicht", antwortete der Neger verlegen.
    Fingal öffnete die Tür. Davor befand sich eine überdachte Veranda, über die man in den Hof gelangen konnte. Fingal wappnete sich gegen Sturm und Regen und trat hinaus. Der Regen klatschte gegen seinen Körper und durchweichte seine Kleidung in wenigen Augenblicken. Der hagere Psychologe mit den tiefliegenden Augen sah jetzt gespenstisch aus. Er hob das Gesicht gegen den Regen und stemmte seine Schultern nach vorn. Dann fuchtelte er mit der Waffe herum.
    „Garrigue Fingal ist unterwegs!" schrie er in den heulenden Wind. Er wandte sich zu den Männern um, die sich scheu in der Tür drängten.
    „Kommt!" schrie er.
    Geduckt traten sie ins Freie, einer nach dem anderen. Zwei wagten sich nicht heraus. Fingal kümmerte sich nicht um sie. Es war besser, wenn sie zurückblieben. Sie würden ihm nur Schwierigkeiten machen.
    Innerhalb des Sektors, in dem Fingal lebte, war es zu relativ wenig Zerstörungen gekommen. Das lag vor allem daran, daß es in diesem Gebiet keine Kraftstationen und Maschinenanlagen gab, die leicht hätten explodieren können.
    Dreimal hatten Plünderer versucht, in Fingals Haus einzudringen. Der Galaktopsychologe hatte das Gebäude jedoch mühelos verteidigen können. Er wußte, daß in der

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