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0501 - In der Betonwüste

Titel: 0501 - In der Betonwüste
Autoren: Unbekannt
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bedeckt. Ihrer Programmierung gemäß hatten die Roboter versucht, ein Übergreifen des Feuers auf andere Räume zu verhindern.
    Opprus mußte sich gegen eine Tür stemmen, um sie zu öffnen.
    Im Korridor, den er betrat, schlug ihm kühle Luft entgegen. Das Licht seines Scheinwerfers fiel auf ein Schild: ZUM ARCHIV.
    Opprus hatte sich einen Lageplan der Wetterstation angesehen und wußte, daß von der Zentrale zahlreiche Schächte und Lifts zum Archiv führten. Im Archiv befanden sich nicht nur alle Wetterkarten, sondern auch die Programmierungsunterlagen für die Wettersatelliten. Das Archiv, so erinnerte sich Opprus, bestand aus einem großen Raum mit kreisförmigem Grundriß.
    Ein halbes Dutzend kleinerer Räume gruppierten sich gleichmäßig um ihn herum.
    Die Lichter der drei Scheinwerfer tanzten über den Boden. Vor den Männern tauchte der Eingang zum Archiv auf. Die Tür war aus den Angeln gerissen und lag am Boden. Ein Teil der Decke war heruntergebrochen.
    „Hier sind sie in Richtung Zentrale vorgestoßen", erkannte Opprus. „Sie haben den Eingang gesprengt. Das bedeutet, daß sie sehr methodisch vorgegangen sind."
    Er kletterte über die Trümmer in den nächsten Raum.
    Im Hintergrund des Raumes blitzte es auf.
    Opprus ließ sich instinktiv zu Boden fallen. Ein Strahlenschuß streifte seine Schulter und ließ den Schutzanzug aufglühen.
    Gryndheim und Pohklym gingen in Deckung.
    Opprus hörte die keuchende Stimme des dicken Funkers.
    „Sind Sie in Ordnung?"
    „Ja", gab Opprus zurück.
    Sie hatten ihre Scheinwerfer gelöscht. Es war jetzt völlig dunkel. Opprus konnte nicht genau sagen, von wo der Schuß abgegeben worden war, außerdem war nicht anzunehmen, daß der Schütze seine Stellung beibehalten hatte.
    Opprus überlegte, ob sich hier unten noch Saboteure aufhielten oder ob der Schütze zu den überlebenden Besatzungsmitgliedern der Wetterstation gehörte.
    Er beschloß, ein Risiko einzugehen.
    „Hier ist Coden Opprus!" rief er in die Dunkelheit. „Zwei Mitarbeiter begleiten mich. Wir kommen von ."Imperium-Alpha"' und wollen nachsehen, was hier geschehen ist."
    Die Antwort war ein Schuß.
    Opprus kauerte sich tief auf den Boden. Er hörte, wie jemand an seine Seite kroch. Gleich darauf flüsterte Pohklym: „Ich kümmere mich um diese Sache."
    Er wollte weiterkriechen, doch Opprus hielt ihn fest.
    „Das ist zu gefährlich!"
    Pohklym lachte leise.
    „Meinen Sie? Ich nehme das Risiko auf mich."
    Opprus ärgerte sich über die Gelassenheit des ehemaligen SolAb-Agenten.
    „Ich gebe hier die Befehle!" rief er erzürnt.
    Pohklym antwortete nicht. Opprus ließ ihn los. Sofort verschwand der schlanke Mann von seiner Seite. Opprus fluchte, denn er ahnte, daß Pohklym davonkroch, um seine Absichten zu verwirklichen. Neben Opprus polterte ein Stück Metall auf den Boden. Er zuckte zusammen.
    „Tut mir leid!" sagte Gryndheim. „Ich habe ein bißchen Schwierigkeiten, hier durchzukommen."
    „Dann bleiben Sie, wo Sie sind!" fuhr Opprus den Funker an.
    Gryndheim antwortete nicht, aber er hatte sich offenbar bis in Opprus' unmittelbare Nähe vorgearbeitet. Opprus hörte den dicken Mann heftig atmen.
    Er fragte sich, wo Pohklym war. Solange der Meteorologe irgendwo im Archiv herumkroch, mußten Gryndheim und er sich still verhalten.
    Plötzlich ertönte ein Aufschrei.
    Opprus sprang auf die Beine.
    „Pohklym!" schrie er alarmiert.
    Er gab keine Antwort.
    „Da ist etwas passiert!" sagte Opprus in Gryndheims Richtung und ließ seinen Scheinwerfer aufflammen.
    Am anderen Ende des Raumes stand Janus Pohklym. Vor ihm lag ein junger Mann auf dem Boden, die Arme weit gebreitet und einen Strahlenkarabiner unter der Brust.
    Pohklym grinste.
    „Er ist noch ein halber Junge."
    Opprus' Gesicht veränderte sich. Er rannte in langen Sätzen durch den Raum.
    „Haben Sie ihn umgebracht?" herrschte er Pohklym an.
    Pohklym lachte.
    „Keine Sorge! Er ist nur bewußtlos. Die Wunden, die überall an seinem Körper zu sehen sind, stammen noch vom Kampf gegen die Saboteure."
    Erst jetzt entdeckte Opprus das Symbol der Meteorologen auf den Ärmeln des Bewußtlosen. Es war die Silhouette eines Wettersatelliten vor dem Hintergrund einer hellen Sonnenscheibe.
    „Der arme Bursche", sagte Gryndheim. „Wahrscheinlich gibt es außer ihm keine Überlebenden mehr."
    Die drei Männer betraten das Hauptarchiv. Umgestoßene Regale versperrten ihnen den Weg. Auch hier hatte es an verschiedenen Stellen gebrannt.
    Opprus trat an einen
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