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0501 - In der Betonwüste

Titel: 0501 - In der Betonwüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Platz, in den die Straße mündete.
    Opprus erinnerte sich, daß früher auf diesem Platz eine Freilichtbühne existiert hatte. Doch daran erinnerten nur noch die Einzelteile von Tribünengerüsten, die überall herumlagen. Die große Wand eines Verwaltungsgebäudes im Hintergrund zeigte noch das verwaschen aussehende Bühnenbild der letzten Aufführung.
    Auch dieser Sektor gehörte noch zu „Imperium-Alpha"; früher hatten in den umliegenden Häusern Techniker und Ingenieure aus der Zentrale gewohnt. Kaufhäuser und kulturelle Einrichtungen waren eigens für die Bediensteten von „Imperium-Alpha" entstanden. Zu diesem Gebiet der Zentrale hatten jedoch alle Stadtbewohner Zutritt gehabt. Das Wohnviertel von „Imperium-Alpha" war eines der kulturellen Zentren von Terrania-City gewesen.
    Tief unter ihnen, in von Maschinen geschaffenen Riesenhöhlen, lag die eigentliche Zentrale.
    „Wir bleiben dicht bei den Gebäuden", befahl Opprus.
    Regen und die hereinbrechende Dunkelheit verhinderten, daß sie den großen Platz völlig übersehen konnten. Im Hintergrund schwebten ein paar Leuchtkugeln, die ihre Energie aus einer noch funktionierenden Energiequelle bezogen.
    Opprus umklammerte seine Waffe und setzte sich in Bewegung. Er war entschlossen, jedem Kampf aus dem Weg zu gehen. Ihr Ziel war die meteorologische Hauptstation. Sie mußten sie auf dem schnellsten Weg erreichen.
    Über den Lärm des Sturmes hinweg vernahm Opprus ein rhythmisches Hämmern, das aus dem Haus kam, an dem sie gerade vorbeigingen. Gryndheim sah ihn fragend an.
    „Wir kümmern uns nicht darum!" entschied Opprus.
    Quer über den Platz kamen zwei abgemagerte struppige Hunde. Sie knurrten und bellten gegen den Regen. Dann senkten sie die Nasen wieder tief auf den Boden, als witterten sie irgend etwas.
    Opprus fragte sich, ob auch die Tiere von der Verdummung betroffen waren. Darum hatten sie sich noch nicht gekümmert, weil sie keine Zeit dazu hatten. Die Tiere besaßen in jedem Fall noch ihren Instinkt, den die Menschen und andere hochzivilisierte Völker fast völlig verloren hatten.
    Während er die beiden Hunde beobachtete, überlegte Opprus, was mit ihren ehemaligen Besitzern geschehen sein mochte.
    Solange man zurückdenken konnte, hatten Menschen und Hunde zusammengelebt, ihre Freundschaft hatte über Jahrtausende hinweg angedauert. Opprus fragte sich, was Hund und Mensch miteinander verband. War es die Bereitschaft zur Unterwürfigkeit, die den Hund zu einem Freund der Menschen machte?
    Die Gedanken des Mannes wurden unterbrochen, als unmittelbar vor ihnen zwei Halbwüchsige aus einem Torbogen traten. Einer von ihnen besaß einen Lähmstrahler. Er hielt ihn, als wüßte er nicht genau, wie er damit umzugehen hatte.
    Der junge Mann zielte auf die Hunde. Er traf einen. Das Tier begann zu jaulen, als seine Beine den Dienst versagten und unter ihm wegknickten. Der zweite Hund bellte heftig.
    Seine Nackenhaare sträubten sich. Als er an seinem gelähmten Begleiter zu schnüffeln begann, wurde auch er von einer Schockwelle erfaßt und fiel zu Boden. Er lag auf dem Rücken, seine Läufe zuckten konvulsivisch. Die beiden Halbwüchsigen hatten Opprus und dessen Begleiter noch nicht gesehen. Sie stießen unverständliche Schreie aus und rannten auf die Hunde zu. Jeder von ihnen ergriff sich ein Tier und warf es über die Schulter.
    „Was haben die vor?" fragte Gryndheim unsicher.
    Opprus musterte ihn überrascht.
    „Wissen Sie das nicht?"
    Der Sergeant wich seinem Blick aus.
    „Ich kann es mir fast denken."
    Einer der Jungen blieb plötzlich stehen und stieß seinen Begleiter an. Er machte ihn auf die zwei Männer in der Nähe des Hauses aufmerksam. Sofort ließ der zweite Halbwüchsige den Hund fallen und griff nach dem Lähmstrahler.
    „Aufpassen!" sagte Opprus. Er hob seine Waffe und zielte sorgfältig. Bevor der Junge abdrücken konnte, hatte Opprus ihm den Schockstrahler zerstrahlt. Die Hitze erfaßte die Hand des jungen Mannes. Er schrie auf.
    „Kommt!" rief Opprus und rannte auf die beiden Fremden zu.
    Der unbewaffnete Halbwüchsige versuchte, seinen Hund vor den Blicken der drei Männer zu verstecken. Seine Unbeholfenheit machte deutlich, in welcher geistigen Verfassung er sich befand.
    „Ihr braucht euch nicht zu fürchten!" rief Opprus. „Wir tun euch nichts."
    „Das ist mein Hund", sagte der Junge, der die Waffe getragen hatte. Er bückte sich und krallte seine Hände in das nasse Fell des bewußtlosen Tieres. „Das ist mein

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