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0508 - Morganas wilde Meute

0508 - Morganas wilde Meute

Titel: 0508 - Morganas wilde Meute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Moment später wieder zu verschwinden.
    Jenna riß sich zusammen. Sie sagte sich selbst, daß es nichts brachte, wenn sie sich verrückt machte. Die Toten, die Wölfe, die unbekannte Frau, das lag zurück. Weit zurück, in einem anderen Land, einem anderen Erdteil.
    In ihrer Wohnung kam sie allmählich zur Ruhe. Es gelang ihr sogar in einen tiefen, traumlosen Schlaf zu fallen. Und sie erwachte, als es schon dunkelte.
    Jenna sprang so heftig auf, daß sie fast einen Tisch umgerissen hätte, dann preßte sie die Hände vor das Gesicht und ließ sich noch einmal auf ihre Schlafcouch sinken. Hinter den Schläfen tuckerte es. Sie war einfach zu schnell aufgestanden, auch Schwindel kam, den sie erst abwartete, dann in die Küche ging, Wasser trank und sich auch das Gesicht wusch.
    Erst danach konnte sie wieder klar denken und erinnerte sich daran, was sie vorgehabt hatte.
    Jenna war nicht grundlos nach London gekommen. Erstens wohnte sie in dieser Stadt, und zweitens mußte sie unbedingt John Sinclair kontaktieren.
    Ihre Erlebnisse waren ein Fall für ihn. Die Schatten, die Morde im ehemaligen Land der Sabäer, das deutete auf ein makabres Ritual hin.
    In einem kleinen Notizbuch hatte Jenna die wichtigsten Telefonnummern notiert. Die des Geisterjägers John Sinclair war sogar rot unterstrichen. Leider meldete er sich nicht.
    Mit einem etwas verlegen wirkenden Lächeln legte Jenna auf. Sie konnte sich gut vorstellen, daß John unterwegs war. Er gehörte zu den Menschen, die auf eine regelmäßige Arbeitszeit verzichten mußten. Die Hölle machte keine Pause, hatte er einmal gesagt.
    Da sie nach dem Schlaf ziemlich aufgekratzt war, begann sie zu arbeiten. Sie ackerte ihre Notizen durch, die sie sich bei ihrem Aufenthalt in Arabien gemacht hatte, und mußte die Dinge zunächst einmal sortieren.
    Gegen 22 Uhr war sie damit fertig. Die Schreibmaschine lachte sie förmlich an. Jenna wollte schon damit beginnen, den ersten Bericht in der Rohfassung zu schreiben, zuvor jedoch versuchte sie es noch einmal bei John Sinclair.
    Wieder hatte sie Pech. Nun ja, morgen war auch noch ein Tag. Bevor Jenna ihre Arbeit begann, legte sie noch eine kleine Pause ein, öffnete die Tür der Terrasse und schaute nach draußen in den dunklen Garten. Sie wohnte in einem Zweifamilien-Haus. Die untere Etage war an sie vermietet worden, oben wohnten die Vermieter, ein älteres Ehepaar. Sie kam mit den beiden sehr gut aus.
    Die Zeit der warmen Nächte war längst dahin. Eine herbstliche Kühle durchwehte die dunkle Nacht. Der Wind streichelte ihre Haut, noch rauschte das Blattwerk der Bäume. Jenseits des Gartens sah sie die sanften Lichtschleier der Laternen, die eine schmale Straße einrahmten.
    Es war eine schöne Gegend, in der sie wohnte. Ziemlich ruhig, etwas abgeschieden und doch in der Stadt.
    Jenna trat auf die Terrasse. Sie war nicht sehr groß. Schon nach wenigen Schritten endete sie vor einem grünen Rasenstück. Es standen keine Sommermöbel mehr draußen. Die Kühle hatte bereits Feuchtigkeit niedersinken lassen, die als blasser Film auf dem Gestein und den Außenscheiben lag. An der Gartengrenze gab es keinen Zaun. Dafür wuchs dort eine Hecke, die ebenso dicht war.
    Und genau dort bewegte sich etwas.
    Zuerst dachte Jenna, daß Zweige zittern würden, aber die warfen keinen kompakten Schatten. Zudem bewegte er sich dicht an der Hecke entlang. Er ging sehr langsam, und auf vier Pfoten!
    Der Wolf!
    Jenna rührte sich nicht. Aber die Angst kehrte schlagartig zurück.
    So hatte sie sich auch in Arabien gefühlt, als die Schatten plötzlich auftauchten.
    Hier waren die gleichen.
    Sie schluckte. Der Schatten bewegte sich provozierend langsam, kam zur Ruhe, stand still, ließ sich nieder, drehte sich und sah Jenna Jensen an.
    Da waren die Augen!
    Kalte, gelbe Lichter. Schmale Ovale, die wie Diamanten in der Finsternis standen und im Kopf wie ausgeschnitten wirkten.
    Jennas Atem stockte. Sie konnte es nicht begreifen, ging aber zurück, ohne sich dabei umzudrehen. So behielt sie den Schatten neben dem Buschwerk stets im Auge.
    Rückwärts trat sie durch die offene Terrassentür, spürte sehr bald den Teppichboden unter den Füßen und nahm die Wärme des Zimmers auf, wo sie sich geborgen fühlte.
    Hastig warf sie die Tür zu. Im Wohnraum brannte nur eine Lampe. So rasch es ging zündete sie alle Lichter an und bewegte sich innerhalb dieser hellen Insel.
    War sie überhaupt noch sicher?
    Jenna ließ sich in einen Sessel fallen, sprang sofort wieder

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