0508 - Treffpunkt zwischen den Sternen
funktionieren, sonst wäre erstens die Unterhaltung anders verlaufen und zweitens die Jet bereits wieder auf Rückkurs.
„Was ist dort in der Jet los?" stöhnte Falgur tan Gromand auf.
Er hatte es bisher nicht ganz begriffen, aber jetzt, nach unzähligen Gesprächen mit den Besatzungsmitgliedern des Explorers, hatte er die Gewißheit, daß jeder einzelne Planet der Galaxis befallen sein mußte, anders war es nicht möglich. Sie konnten es sich nach den einfachen Gesetzen der Logik ausrechnen. Also zählten auch alle akonischen Planeten dazu.
Auf einigen Planeten schienen „Gerettete" zu sein, inmitten einer riesigen Menge von kindlichen Erwachsenen, die ohne Hilfe von außen verhungern mußten. Sekundenlang tauchte ein verwegener Plan in seinen Überlegungen auf, aber er vergaß ihn wieder.
„Wir wissen es nicht. Hoffentlich übernimmt sich Skytho nicht - er ist körperlich ziemlich schwach gewesen."
Der Akone und der Terraner sahen sich schweigend an.
Falgur verstand: Diese Männer waren von der Sorge um ihre Freunde geprägt. Sie waren lange zusammen geflogen und hatten viel miteinander erlebt. Der Tod eines Angehörigen dieser Mannschaft würde sie mehr als beispielsweise ihn treffen.
Wheeler Karsola bemerkte: „Je weiter die Jet in die Galaxis einfliegt, desto sicherer ist es, daß die Konverter auf dem Rückflug im Linearraum durchbrennen."
Wieder warteten die Männer verzweifelt und schweigend weiter.
Spanda-Starn schüttelte verzweifelt den Kopf und fragte: „Und wir? Was bleibt uns übrig? Wir haben kein Schiff - nichts mehr haben wir."
Walide-Starn legte ihm tröstend die Hand auf den Arm.
„Wir hätten Lepso mit unserem eigenen Schiff verlassen sollen, nicht mit dem Terraner. Man hat uns zur Untätigkeit verdammt.
Was sagst du dazu, Trepan-Starn?"
Der Schwager des Springerpatriarchen schüttelte den Kopf und sagte resignierend: „Ich weiß nichts. Ich habe meine Gedanken noch nicht klar fassen können. Ich weiß, daß auf den wenigsten Springerschiffen Gerettete' existieren. Das bedeutet, daß unzählige Schiffe unseres Volkes hilflos durch das All treiben oder auf fremden Planeten festliegen. Diese Vorstellung macht mich halb wahnsinnig.
Was sollen wir tun?"
Spanda-Starn seufzte: „Zurückfliegen, ein Schiff starten und nach Überlebenden suchen? Mit Funk und der Hilfe der Terraner oder anderer, zufällig nicht restlos verdummter Mannschaften weitersuchen?
Es ist eine Aufgabe, die wir drei nicht lösen können."
„Vergeßt ihr Argoli?" fragte Walide.
Der Patriarch griff in seinen Bart und erklärte: „Wir können sie nicht in unsere Vorstellungen einbeziehen. Sie liebt diesen hageren Terraner und wird mit ihm gehen."
Die Springersippe - dieser kleine Rest jedenfalls - zählte zu den Geretteten. Sie hatten während der langen Reise durch den Normalraum helfen können und hatten nicht unter den bekannten Störungen gelitten.
Warum?
Es waren Dinge, die sich durch damals scheinbar belanglose Zufälle erklären ließen. Das fremde Mädchen hatte im Alter von zwölf Jahren eine Tumoroperation über sich ergehen lassen müssen. Die Entwicklung der Gehirnchirurgie, gerade in den galaktischen Zentren, war inzwischen so weit, daß eine solche Operation nur noch ein winziges Risiko beinhaltete - aber offensichtlich hatte man damals einige Nervenstränge durchgetrennt, einige Zellen beschädigt. Jedenfalls hatte ArgoliErion von der verdummenden Strahlung nichts gemerkt.
Spanda-, Trepan- und Walide-Starn?
Sie hatten vor einem Jahrzehnt im Auftrag des akonischen Energiekommandos einen Spionageeinsatz geflogen - beziehungsweise mit ihrem Schiff unterstützt. Damals waren sie mentalstabilisiert worden.
Wie das geschehen war, wußten sie nicht - sie erfuhren es auch niemals; damals hatte man sie in Narkose versetzt und entsprechend manipuliert. Deswegen waren sie gegen die Strahlung immun.
Der Patriarch zermarterte sich das Gehirn seit dem überhasteten Fluchtstart.
Was konnte er tun?
Das Handelsreich der Springer existierte ebensowenig wie alle anderen Gruppierungen in dieser Galaxis. Totale Lähmung und vollkommene Konfusion hatten sich ausgebreitet. Was konnten drei Springer unternehmen, um diesen Zustand zu beenden?
„Ich fürchte", sagte der Patriarch, „wir sind an einem Punkt angelangt, von dem aus wir uns nicht mehr rühren können."
„Wir brauchen ein Raumschiff, um, unsere Rassenangehörigen zu retten", warf seine Frau ein.
„Nach rund sieben Monaten? Die meisten sind
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