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0508 - Treffpunkt zwischen den Sternen

Titel: 0508 - Treffpunkt zwischen den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ich."
    „Den anderen zur Freude", ergänzte der Terraner spöttisch.
    „Ach, scheren Sie sich irgendwohin. Meinetwegen zur Hölle oder zurück zur Galaxis."
    Er drehte sich um und sah den Bildschirm an auf dem das Gesicht Vyrners zu sehen war. Der Navigator teilte die Unruhe der anderen, und dieser Zwischenfall war nicht dazu geeignet, die allgemeine Laune zu beheben.
    „Warum meldet sich Karrora eigentlich nicht? Abgesehen davon, daß er mutig zu sein scheint - aber er könnte uns doch sagen, was er sieht, welche Informationen er bekommt."
    Calembour winkte ab.
    „Vielleicht hat ihn die Strahlung doch mehr geschädigt, als wir annehmen - und als er aushalten kann. Wir wissen es nicht. Bei Ihnen an Bord alles in Ordnung, Navigator?"
    „Ja, Wycliff. Danke."
    „Auch der Maahk?"
    „Ja. Er hat in seinem Überlebenswürfel genügend Nahrungsmittel, um es noch ziemlich lange auszuhalten. Aber wenn wir in die Große Magellansche Wolke weiterfliegen, dann wird es kritisch."
    „Ich verstehe."
    Plötzlich, ganz unvermittelt und ohne jede ersichtliche Ursache, begann sich an Bord der beiden Schiffe eine deutliche Spannung auszubreiten. Männer wurden grundlos nervös, sie rutschten unruhig auf ihren Sesseln hin und her. Einige gereizte Wortwechsel brachen los.
    Vielleicht war es das lange Warten, das die Nerven hochgepeitscht hatte und jetzt zu einer Explosion drängte. Einige Besatzungsmitglieder, die bisher entweder geschlafen oder an anderen Stellen des Schiffes gearbeitet hatten, kamen in die Zentrale hinein und blieben stehen.
    Das Funkgerät empfing nichts.
    Die Ortungsschirme zeigten nur undeutlich den Schwarm - aber nicht mehr die Jet, die als Objekt einfach zu klein war.
    Die Fernsteuerung war eingeschaltet, funktionierte aber nicht.
    Und die Umkehrmechanik?
    Die Lähmung des Psychologen hatte nachgelassen, sie beschränkte sich nur noch auf bestimmte Muskelbereiche.
    Als die Jet die nächste Drehung beendete, als die Triebwerke einmal kurz aufflammten und ein scharfer Ruck durch die Konstruktion ging, kippte der Psychologe aus dem Sessel, fiel zu Boden und krabbelte auf den Körper des anderen Mannes zu.
    „Er schläft, er schläft wie ein Murmeltier", sagte Wokan mit kindlicher Stimme.
    Er zog an den Händen des Mannes, hielt ihm die Nase zu und gab es schließlich auf. Er erhob sich, hielt sich an den Griffen der Steuerung fest. Die Drehung der Maschine verstärkte sich, die Jet trudelte den Sternen entgegen und raste in einem gefährlichen Kurs auf die Stelle zu, an der das Energieecho aufgetaucht war.
    Der Psychologe hielt sich fest, drückte dabei zwei Schalter und merkte, daß die Beleuchtung der Steuerkuppel ausfiel.
    „Dunkel...", sagte er.
    Der Mann am Boden begann schwer zu atmen und bewegte sich. Der Psychologe hatte Hunger und tauchte durch den Antigravschacht nach unten, suchte überall nach der Kombüse und fand sie endlich.
    Er sah die vielen Fächer an, die Dosen und Packungen.
    Schließlich gelang es ihm, einige Hebel zu bewegen, einige Schalter zu drücken. Er verschüttete erhitzten Kakao, verbrannte sich die Finger an dem heißen, schwarzen Strahl, der ihm aus der Kaffeemaschine entgegenfauchte, und begann zu weinen.
    Aber als er das halbgare Sandwich aus dem Mikrowellenherd zog, vergaß er die Schmerzen wieder.
    Plötzlich merkte er, daß er keine Luft mehr bekam. Er atmete schwer, keuchte und sah vor seinen Augen Ringe und Kreise.
    Der Bissen blieb ihm im Hals stecken. Er hustete und verschüttete das Getränk aus seinem Becher.
    Was war los?
    „Ich weiß nicht... ich will wieder atmen...", weinte der Mann und torkelte zur Tür. Er riß sie auf, und hier konnte er wieder besser atmen.
    Er verstand nichts mehr.
    Die Jet torkelte und wirbelte auf ihrem Kurs entlang. Die Hebel der Steuerung bewegten sich langsam, ohne daß jemand sie berührte.
    Der Mann auf dem Boden schüttelte den Kopf, stemmte sich hoch und kam mit einem überraschend schnellen Ruck wieder auf die Füße.
    Er dehnte den Brustkasten und erinnerte sich.
    „Verdammt! Ich muß ohnmächtig geworden sein", sagte er leise.
    Sein erster Griff galt dem Schalter. Das Licht flammte auf.
    Dann drehte Karrora den Kopf und sah das warnende Flackern der Kontrollampen. Die Luftumwälz- und -erneuerungsanlage!
    „Das war Wokan!" stellte er fest.
    Er war durstig, hungrig, und er fühlte sich leer und ausgehöhlt.
    Sekunden später begannen sich die Turbinen wieder zu drehen, und ein kräftiger Schuß reinen Sauerstoffs jagte eiskalt

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