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051 - Die gelbe Schlange

051 - Die gelbe Schlange

Titel: 051 - Die gelbe Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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erklärte ihnen die Zeichen.
    Das Boot lavierte. Offenbar war der Kapitän zuversichtlicher als alle anderen. Clifford ließ sich an der Seite Joans nieder, die, in eine wasserdichte Plane gehüllt, auf dem Boden des Bootes lag.
    »Keine Angst, Liebste«, beruhigte er sie.
    Sie schaute mit einem Lächeln zu ihm auf, und diese Antwort genügte ihm.
    Der Kapitän sprach ein rauhes Küstenenglisch, das ausdrucksvoll und bildreich war.
    »Elefant nicht fangen Fliege«, brummte er. »Große Schiff nicht fangen kleine Boote! Wenn Chinamann Kutter auf Wasser bringen, Kutter nicht fangen Segelboot!«
    »Aber die Gefahr ist groß genug, Kapitän!« Der Neger mußte es zugeben.
    »Jetzt bringen sie Tak-Tak-Gewehr«, sagte er, »aber bald sehen anderes Schiff.«
    Mit dieser Hoffnung mußten sie sich trösten. Noch waren sie in einem Gebiet, in dem der Schiffsverkehr außerordentlich lebhaft war. Doch im Augenblick war keine Rauchfahne und kein Segel zu entdecken.
    Clifford wandte sich an den Zahlmeister. »Ob wir durchkommen oder nicht, in jedem Fall sind wir Ihnen zu größtem Dank verpflichtet, mein Freund.« Hakis Gesicht strahlte.
    »Wir hätten früher von Bord gehen sollen, aber der Kapitän wollte noch nicht«, erklärte er. »Schließlich hat er sich nach dem Funkspruch doch entschlossen.«
    »Nach welchem Funkspruch?«
    Der Zahlmeister reichte ihm einen schmutzigen Zettel, und Clifford hatte Mühe, die gekritzelten Worte zu entziffern.
    ›Verlassen Sie das Schiff vor vier Uhr. Alle mitnehmen, die leben bleiben sollen. Falls Miss Bray an Bord, mitnehmen. Admiralität sendet Zerstörer ›Sunbright‹, Sie einzuholen. Soldat.‹ »Das ist der Major«, erklärte der Zahlmeister. »Wir nannten ihn Soldat.«
    Taktaktaktaktaktak!
    Die Chinesen hatten ein Maschinengewehr auf der oberen Reling in Stellung gebracht, und die Geschosse ließen das Wasser hoch aufspritzen. Noch lagen die Schüsse in einiger Entfernung vom Boot. Der Kapitän gab dem Steuer einen Ruck und das Boot nahm einen anderen Kurs. Sie waren kaum fünfhundert Meter vom Dampfer entfernt. Clifford begriff, daß es mit aufkommender Helligkeit verhältnismäßig einfach sein würde, das Boot zu durchlöchern. Fing Su würde alles daran setzen, sie nicht entkommen zu lassen - schließlich hing sein Leben davon ab.
    Taktaktaktaktaktak!
    Sie hatten sich schon besser eingeschossen, aber die Treffer lagen zu hoch. Ein großer Holzsplitter flog vom Mast.
    »Hinlegen!« befahl der Zahlmeister mit schriller Stimme und gestikulierte wie wahnsinnig.
    Schon zum drittenmal seit ihrer Flucht schaute er auf seine dicke silberne Uhr.
    Die ›Umveli‹ hatte wieder volle Fahrt aufgenommen und hielt genau auf das Boot zu. Wieder änderte der Kapitän den Kurs und schwenkte in einem großen Bogen in entgegengesetzter Richtung. Einzelne Schützen feuerten von Bord - die Treffer lagen unheimlich nahe. In das Klackklack der aufschlagenden Gewehrkugeln mischte sich nun auch das Dröhnen einer schweren Waffe.
    »Ein Siebenpfünder«, rief Joe, und im gleichen Augenblick gab es einen ohrenbetäubenden Krach. Der Mast mit dem Segel sank auf die Seite.
    »Jetzt sind wir am Ende«, knurrte der Zahlmeister. Mit großer Kaltblütigkeit nahm er den Revolver aus der Tasche und entsicherte.
    Von der ›Umveli‹ wurden drei Boote heruntergelassen, die nacheinander auf das Wasser kamen. Die ›Umveli‹ fuhr nur noch ganz langsam. Aber der Kapitän ließ sich durch nichts aus der Fassung bringen. Mit Hilfe der beiden Matrosen kappte er Mast und Segel und warf sie über Bord. Im Nu waren die Riemen in die Dollen gelegt.
    »Alle Mann an die Riemen!« befahl er laut, und alle folgten sofort.
    Das Boot war groß und viel weniger handlich als die leichten Kutter, die sie.verfolgten.
    »Jetzt kann uns nur noch ein Wunder retten!« sagte Clifford -und das Wunder geschah.
    Zwei Boote hatten bereits vom Dampfer abgelegt, als vom unteren Deck eine grelle Stichflamme emporschlug und ein ohrenbetäubender Knall ertönte. Gleich darauf folgte eine zweite, noch heftigere Explosion.
    Sekundenlang trat Stille ein, dann hörte man wirre Kommandorufe und die schrillen Pfeifen der Offiziere. Die beiden Boote, die schon abgelegt hatten, kehrten wieder um. Dichter, schwarzer Rauch verbreitete sich über die Decks und verbarg den Schornstein und den größten Teil des Schiffes.
    »Was mag an Bord explodiert sein?« fragte der Zahlmeister heiser, aber der Kapitän rief: »Rudert alle Mann!«
    In scharfem Takt hoben

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