Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
051 - Die Hexe und ihr Henker

051 - Die Hexe und ihr Henker

Titel: 051 - Die Hexe und ihr Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
gekämpft!«
    Sie verließen die Polizeistation. Herb Colodner mußte die Polizisten zu seinem Truck führen. Außer dem Fernfahrer hatte noch niemand die Leiche entdeckt.
    Monwyth war so klein, daß jeder jeden kannte, und Inspektor Leplat war diesem Mädchen besonders zugetan gewesen.
    Wenn er im Wirtshaus saß, ließ er sich am liebsten von Melissa bedienen. Sie konnte so strahlend lächeln, war immer gut gelaunt und freundlich gewesen, hatte ein herzerfrischendes Wesen gehabt.
    Sein Magen krampfte sich zusammen, als er daran dachte, daß er Melissas Eltern diese furchtbar traurige Nachricht überbringen mußte.
    »Mein Gott!« sagte plötzlich jemand hinter den Männern. Sie drehten sich gleichzeitig um.
    »Wer sind Sie?« fragte Inspektor Leplat den schnauzbärtigen Mann barsch.
    »Ich bin sein Kollege«, sagte dieser und wies auf Herb Colodner. »Bill Jingles, mein Name. Herb, wieso ist dieses Mädchen tot?«
    Niemand gab Jingles eine Antwort. Colodner sah den Inspektor prüfend an. »Was werden Sie tun?«
    »Ehrlich gesagt, ich weiß es noch nicht. Sie liefern die Beschreibung eines Mannes, der vor fünf Jahren hier in der Gegend sieben Frauen mit einer Axt tötete. Wir jagten ihn, und er verunglückte bei den Klippen tödlich. Ich selbst war dabei, als man ihn barg, und ich war auch dabei, als man ihn beerdigte.«
    »Vielleicht hat dieser Farley Walpo einen Doppelgänger - oder einen Zwillingsbruder«, sagte Herb Colodner. »Vielleicht barg man einen anderen Toten. War er nach dem Sturz von den Klippen wiederzuerkennen?«
    »Kaum.«
    »Dann haben Sie jemand anders beerdigt, und Farley Walpo lebte weiter. Sieben Frauen hatte er damals auf dem Gewissen?«
    »Ja. Der Mann war geistig nicht zurechnungsfähig.«
    »Nun ist er mit seiner Axt wieder aufgetaucht, Inspektor«, sagte Herb Colodner heiser. »Vielleicht ist Melissa Farr der Beginn einer neuen Mordserie.«
    Gareth Leplat erschrak. »Malen Sie um Himmels willen den Teufel nicht an die Wand.«
    »Mr. Colodner«, sagte Sergeant Rodwell eindringlich. »Bitte überlegen Sie genau, rufen Sie sich das Aussehen des Mörders noch einmal ins Gedächtnis, und versuchen Sie Ihrer Beschreibung weitere Details hinzuzufügen.«
    Das war dem Fernfahrer jedoch nicht möglich. Er erinnerte sich nur noch an eines: »Er trug einen goldenen Anhänger um den Hals.«
    Rodwell und Leplat wechselten einen raschen Blick.
    »Wie sah dieser Anhänger aus?« wollte Gareth Leplat wissen.
    Der Truckdriver beschrieb das Ornament mit dem kunstvoll eingearbeiteten Buchstaben.
    Daraufhin schüttelte der Inspektor den Kopf und sagte: »Also jetzt verstehe ich überhaupt nichts mehr.«
    »Wieso nicht?« fragte Herb Colodner.
    »Weil so einen Anhänger Lord Jeremy Barrington trägt.«
    »Dann hat er Melissa getötet.«
    »Dagegen spricht, daß er nicht im entferntesten so aussieht wie Farley Walpo«, sagte Inspektor Leplat.
    ***
    Der Morgen graute. Auf dem kleinen Dorffriedhof standen vier Männer. Der Sturm hatte sich gelegt, aber das dumpfe Brausen der Brandung war zu hören. Unermüdlich schlugen die Wellen gegen die steil abfallenden Klippen. Die vier Männer nahmen das Geräusch nicht mehr wahr. Sie waren es gewöhnt. Es gehörte dazu wie die Häuser von Monwyth, die Kirche oder das Schloß. All das machte ihre vertraute Umgebung aus.
    Die vier Männer waren: Inspektor Leplat, Sergeant Rodwell, Richter Norton und Barnabas Thook, der Totengräber.
    Herb Colodner und sein Kollege Bill Jingles waren nicht in Monwyth geblieben. Sobald Colodner seine Aussage zu Protokoll gegeben und dieses unterschrieben hatte, verließ er das kleine Cornwalldorf, und er glaubte nicht, daß er jemals wieder hierher zurückkehren würde. Zu schmerzlich waren seine Erinnerungen.
    Während Colodner und Jingles nach London fuhren, sorgten Gareth Leplat und George Rodwell dafür, daß die Ermordete in die Kirche gebracht wurde, die über einen kleinen Aufbewahrungsraum verfügte.
    Den Rest der Nacht verbrachten die Polizeibeamten damit, nach Richter Norton zu suchen, um von ihm die Erlaubnis für eine Exhumierung einzuholen.
    Sobald sie diese Zusage hatten, holten sie Barnabas Thook aus dem Bett, was gar nicht so einfach gewesen war, denn Thook war ein ziemlich geeichter Trinker und hatte ausgerechnet am vergangenen Abend über die Stränge geschlagen.
    Mit kaltem Wasser, das sie ihm ins Gesicht schütteten, und starkem schwarzen Kaffee, den er trinken mußte, brachten sie den Totengräber auf die Beine.
    Um

Weitere Kostenlose Bücher