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0511 - Das Volk der Sklaven

Titel: 0511 - Das Volk der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schultern. Dann verließ er seinen Ausguckposten.
    Eine auher hatte er Zeit.
    Zeit - wozu?
     
    7.
     
    Auszug: ... dann aber ward Sandal, einer derer von Crater geboren. Er wuchs alsbald heran und ward zu einem Mächtigen unter den Kriegern. Er führete das Schwert gar wohl,, und sein Pfeil verfehlete nimmer das Ziel. Er sah die Burg seiner Ahnen, und er tauschte eitel Felle und Gold für allerlei Gerät, und er begann, die Burg aufzumauern und warm zu machen für die Winter und kühl des Sommers. Er arbeitete gar lang daran, und dann ward die Burg von Crater zu einem lieblichen Platze, an dem viel Feste gegeben wurden zur Freude und zum Spaß der Gäste. Sandal lernte des Schreibens und des Lesens, und er nahm eine vom Stamm der Rotbärte zum Weibe. Und bald ward ihm ein Sohn geschenkt, den er Feymoaur Namens nannte...
     
    *
     
    Sandal Tolk raste die gewundene Treppe hinunter und dachte fieberhaft nach, wie er seine Leute retten konnbe. Aus der Geschichte seiner Ahnen und aus den Erzählungen wußte er, daß der Feind, wenn er eine leere Burg fand, sie nur ausplünderte, sie aber nicht ansteckte.
    „Sie müssen hinaus in den Waldl Alle!" sagte er.
    Wieder rief Beareema Ihre Stimme, die er einst an ihr so bewundert hatte, klang schrill und undiszipliniert wie die eines kleinen Mädchens, das sich eine Süßigkeit ertrotzen wollte. Er rannte in die Halle hinein, sah sich suchend um und entdeckte die vier Personen an der Stelle, an der sie sich aus einem völlig unerfindlichen Grund sehr gern aufhielten. Es war die kastenförmige Ausbuchtung, einem vorgeschobenen, an die Außenmauer angeklebten Fenster gleich. Dort saßen seine Eltern, Großvater und Beareema.
    Sandal rannte über die schmutzigen Teppiche; merkwürdig - seit dem verfluchten Tag verfiel die Burg mehr und mehr. Aus einem großen Haus, das vielen Gästen und vielen Dienern stets ein sorgenloses Leben garantiert hatte, war mit den Monaten ein finsteres, abstoßendes Gemäuer geworden, in dem die Kälte und die Spinnen nisteten. Er wurde traurig, wenn er die früheren Jahre mit heute verglich.
    „Sandal! Kornm zu mir!" bettelte Beareema.
    Er setzte sich kurz neben sie und sagte eindringlich: „Vater, Mutter ... wir müssen die Burg verlassen! Wir alle, auch die Diener!"
    Seine Mutter sah ihn an und verzog das Gesicht.
    „Warum?" fragte sie.
    „Weil eine riesige Menge von Angreifern sich der Burg nähert!"
    Großvater Sandal riß an seinem Schnurrbart und sagte laut: „Ich will nicht!"
    „Du mußt!" beharrte Sandal. „Wir alle müssen hinaus! Schnell!
    Sie werden die Burg verbrennen!"
    Eine namenlose Furcht packte ihn plötzlich; er sah sich außerstande, diese vier Menschen hinauszubringen, wenn sie nicht wollten. Die Diener konnte er mit Fußtritten vom Hof jagen, zu ihrer eigenen Sippe. Er sprang auf und sagte laut: „Los! Schnell! Hinaus! Die ersten Räume brennen schon! Riecht ihr das nicht? Es stinkt nach Brand! Sie verbrennen uns!"
    Er sprach mit eindringlicher Stimme, und bis auf Großvater fingen alle an zu weinen. Sie fürchteten sich Sandal faßte nach der Hand des Mädchens und zog sie von dem Fellsessel hoch.
    Sie sträubte sich, und ihre Fingernägel zerkratzten seinen Arm.
    „Los! Steh auf!" schrie Sandal das Mädchen an. Beareema zuckte zurück, verzog ihren Mund und begann zu schluchzen.
    „Du tust mir weh!"
    „Sie werden dir noch viel mehr weh tun!" schrie er in panischer Furcht. Von unten, aus dem Hof, hörte er bereits das aufgeregte Schnattern der Dienerschaft. Neun oder zehn Menschen scharten sich um Asser, der aufgeregt sprach und nach Osten deubete.
    Großvater sprang plötzlich auf und schrie: ,Brand! Gefahr! Angriff!"
    Er stieß seine Tochter aus dem Stuhl, sprang mit einem gewaltigen Satz über den Tisch und rannte quer durch die Halle auf die schwere Tür der Waffenkammer zu. Er verschwand unter dem gemauerten Bogen, und die Tür flog krachend gegen die Quadern der Wand. Die Mutter erhob sich, und Sandal legte seine Arme um die Hüften der beiden Frauen.
    Er schleppte und zerrte sie bis zur Treppe, dann gab er ihnen einen leichten Stoß und schrie laut: „Asser! Bringe alle Leute in den Wald! Schnell! Auch meine Eltern, auch wenn sie sich weigern!"
    „Ja, ich werde es versuchen!" rief Asser.
    Einige Leute liefen die Treppe hinauf und zogen die beiden Frauen, die sich nach Kräften wehrten, mit sich. Langsam bewegte sich die größere Gruppe auf das Tor zu. Sandal sah ihnen ganz kurz nach, dann warf er sich herum

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