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0511 - Das Volk der Sklaven

Titel: 0511 - Das Volk der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aber war der Platz: Kitron Miane - der Berg des Friedens. Sie sprachen zueinander: „Wir sehen es nunmero, daß der Streit uns nur schadet, und daß wir in Frieden leben können, alldieweil jeder genug hat von dem, was er und seine Knechte brauchen. Lasset uns die Hände schütteln und feierlich geloben, daß wir einander nimmermehr bekriegen." Und so geschah’s auch. Fortan beschloß man, mit den fliegenden Händlern zu tauschen und sie zu betrügen, wo immer es gehe. Man sagte einander, daß die Kultur des Planeten langsam wachsen solle, und daß alles Volk, das hier lebte, reich und gut leben solle ...
     
    *
     
    Asser-Bet hielt seinen Cavan unter der Krone des mächtigen, alten Baumes an.
    „Es wird dunkel..." ,murmelte er und klopfte den Hals des aufgeregten Tieres. Er war so schnell geritten, wie er konnte, aber offenbar hatte er die Sonne und den Weg nicht richtig beobachtet, so daß er einen Tag lang im Kreis geritten war.
    Er war wieder auf die Purpurnen gestoßen.
    Sie schlugen ihr Lager auf.
    Das Lager befand sich mitten in der Savanne, fünf clom’tr vom östlichen Hang des Craters entfernt.
    Staunend und voller Furcht, unfähig, sich zu bewegen, sah Asser-Bet zu.
    „Es wird dunkel!" wiederholte er.
    Im Baum über ihm jammerten und kläfften die Greifaffen. Sie waren zäh, und ihr Fleisch konnte man nur essen, wenn man halb verhungert war.
    Der Zug der Purpurnen hielt an, und der Anführer mit der weißen Mähne, die aussah wie der lange Schweif eines jungen Cavans, schrie einen gellenden Befehl. Der Cavan Assers riß den Kopf hoch und schüttelte ihn unwillig, dann steckte er ihn zwischen die Vorderbeine und sprang senkrecht in die Luft.
    Etwa zweihundert dieser kleinen, sich hektisch bewegenden Wesen liefen nach allen Seiten auseinander. Binnen weniger Teile von einer auher hatten sie um das Lager einen Kreis gebildet Sie standen im gleichen Abstand zueinander, und ihre Rücken richteten sich auf den Mittelpunkt des Kreises.
    Dort wurde jetzt die Kugel abgesetzt; aus den äußersten Punkten des Tragegestells klappten Beine nach außen und wurden im Boden verankert. Das alles geschah lautlos und schnell, als sei es schon tausendmal geübt worden.
    Dann flammten Lichter auf.
    Sie kamen aus leuchtenden Kugeln, die an den Gürteln der Purpurnen gehangen hatten. Nicht größer als ein Stein, den man in der Hand verstecken konnte, verströmten sie ein hartes, grünlich-weißes Licht, das alsbald einen zweiten, kleineren Kreis bildete, zwisehen den Wachen und dem inneren Lager.
    Die Greifaffen vollführten ein gewaltiges Geschrei, sprangen wie rasend von Ast zu Ast und kamen sich gegenseitig in den Weg.
    Mit Schenkeln und starkem Zügelzug hielt Asser das Tier ruhig; eine unvorsichtige Bewegung nach vorn hätte ihn verraten. Wenn das Tier den schützenden Wall von Büschen, die dort wuchsen, wo die Dunkelheit der tiefliegenden Baumkrone aufhörte, verließ... diese Gefahr dort vorn würde nach ihm greifen.
    Die Schatten am Kraterrand krochen höher und höher.
    Nur der Kamm und darauf die Kronen der Eäume leuchteten noch wie eine erstarrte Welle aus dem Ozean der Schatten Noch immer drangen Lichtstrahlen fast quer durch die Blätter. Die Purpurnen saßen ruhig auf dem Boden. Einige von ihnen standen auf, näherten sich langsam dem Baum. Die Waffen, teller und stabförmig und in dem harten Licht der Kugeln leuchtend, waren nach oben gerichtet, Es sah so aus, als ob keiner der Kleinen jemals zu zlelen brauchte.
    Langsam zog der Mann, der in Wirklichkeit nur ein besonders kluges Kind war, das Tier weiter zurück, hinein in den Schatten, näher zum Stamm.
    Dann flammten scharfe, dünne Strahlen auf.
    Etwa zwanzigmal hintereinander.
    Das Kreischen der Tiere steigerte sich in ein höllisehes Krescendo hinein. Es riß ab, als schwere Körper langsam von Ast zu Ast fielen und schließlich mit einem dumpfen Geräusch im verfaulenden Laub landeten. Das nervöse, ängstliche Tier tänzelte weiter zurück, verließ auf der anderen Seite den schützenden Stamm des Baumes. Die Purpurnen drangen in die dunkle, runde Zone vor und suchten die toten Affen zusammen, dann verschwanden sie wieder.
    Der Cavan ging wieder langsam vor, bis an den vorherigen Platz. Als Asser sah, was die Purpurnen mit den Affen taten, verkrampfte sich sein Herz, und eiskalter Schweiß trat auf seine Stirn.
    Etwa dreißig oder mehr Affen waren getötet worden.
    Drei Kleine brachten schwere Antilopenböcke mit krummen Hörnern herbei, denen der

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