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0512 - Der Flug der GATOS BAY

Titel: 0512 - Der Flug der GATOS BAY Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ein starkes Buggeschütz und einen leistungsfähigen Energie-Schutzschirm.
    Hinzu kam der Linearantrieb, der das Schiff jederzeit in den schützenden Halbraum ausweichen lassen konnte, abgesehen davon, daß er ihm einen riesigen Aktionsradius ermöglichte.
    Tschak konnte sich noch genau an den Tag zurückerinnern, an dem „es" geschah.
    Es, das Unbegreifliche, Unheimliche, Schreckliche. Und damals noch mußte er annehmen, es habe nur ihn und sein Schiff betroffen, bis er im Verlauf der Monate feststellte, daß die gesamte Milchstraße von der Verdummungswelle erfaßt worden war.
    Damals ahnte er noch nichts von dem „Schwarm", der von irgendwoher kam und in die Galaxis eindrang, eine Welle von Dummheit verbreitend.
    Er ahnte auch noch nichts von dem Chaos, das sich auf allen bewohnten Welten ausbreitete und Zivilisationen zusammenbrechen ließ. Er stellte nur fest, daß praktisch alle Funkverbindungen abrissen und keiner seiner Notrufe beantwortet wurde. Im Empfänger waren nur verworrene Symbole und sinnlose Stammeleien zu hören, zwischendurch ein klares Notsignal, so wie die seinen.
    Aber keine Antwort.
    Das alles geschah vor zehn Monaten.
    Zuerst wirkte es sich relativ harmlos aus...
     
    *
     
    Tschaks Navigator und alter Freund Serdag kam in die Kommandozentrale der GATOS BAY und setzte sich in seinen Kontursessel vor den Kontrollen. Tschak beachtete ihn nicht, denn es kam oft genug vor, daß Serdag einfach in die Zentrale kam, um sich vom einwandfreien Funktionieren der Anlagen zu überzeugen.
    Das Schiff legte gerade eine kürzere „Erholungsstrecke" im Normalraum zurück. Das Gebiet der Akonen war noch Tausende von Lichtjahren entfernt. Auf dem Panoramaschirm waren eine Unzahl von Sternen und fremdartige Konstellationen zu erkennen. Ganz in der Nähe stand eine riesige blaue Sonne.
    Tschak-Hoa meinte nach einer Weile: „Wir bleiben drei Stunden im Normalraum. Du könntest eigentlich die nächste Linearetappe programmieren, dann haben wir später mehr Ruhe. Na, was meinst du?"
    „Programmieren ...?" fragte Serdag, als hätte er das Wort noch nie in seinem Leben gehört. „Wie meinst du das?"
    Tschak grinste belustigt. Das Programmieren von Linearetappen gehörte zu Serdags Spezialitäten. Er tat es im Schlaf, wenn es sein mußte.
    „Blöder Witz", sagte Tschak schließlich, als weiter keine Reaktion erfolgte. „Fällt dir kein besserer ein?"
    Der Navigator schüttelte den Kopf. „Ich würde viel lieber malen." Tschak verschlug es für einen Augenblick die Sprache.
    Er sah hinüber zu seinem Freund, der mit fast träumerischem Gesichtsausdruck den Panoramabildschirm betrachtete, auf dem die blaue Riesensonne ganz nahe stand und einen ungeheuren Glanz verstrahlte. „Malen?"
    „Da, die blaue Sonne - sie wäre ein phantastisches Motiv. Was hast du gegen das Malen?"
    „Und was hast du gegen, das Programmieren des Kurses?"
    Tschak holte tief Luft.
    „Was ich dagegen habe! Mensch, ich kann es nicht, das habe ich dagegen!"
    Tschak sah ihn verblüfft an. Er hatte längst aufgehört zu grinsen, denn er spürte, daß Serdag es ernst meinte, so unmöglich das auch war. Serdag war einer der besten Navigatoren, die er kannte.
    „Du hast wohl plötzlich den Verstand verloren, was?"
    „Keine Ahnung, aber mir ist so, als hätte ich noch nie in meinem Leben einen Kurs errechnet und programmieren lassen, obwohl ich genau weiß, daß ich es schon getan habe. Was kann das nur sein?"
    Tschak sah ihn ganz scharf an.
    „Haben wir Alkohol oder Narkotika an Bord?"
    „Nicht daß ich wußte - wäre aber gut. Ich könnte jetzt einen kräftigen Schluck vertragen.
     
    *
     
    ' Tschak sah ihn forschend an.
    „Beschreibe mal genau, wie du dich fühlst. Dir ist so, als hättest du noch nie einen Kurs errechnet, aber du weißt, daß du es getan hast stimmst's?"
    Serdag nickte eifrig.
    „Ja, genauso ist es. Ich habe einfach alles vergessen."
    „Und du weißt auch, daß du es vergessen hast, aber einmal wußtest?"
    „Ja."
    „Also keine Amnesie, sondern eine glatte Verdummung!"
    „Was ist das für ein Unterschied?"
    Tschak erinnerte an einen Dozenten, als er erwiderte: „Die Frage allein beweist, daß ich recht habe. Du kennst beide Begriffe, kannst sie aber nicht unterscheiden. Verdummung!"
    Tschak deutete auf die Funkgeräte. „Komisch, ich habe den Eindruck, daß du nicht der einzige bist, der plötzlich einen Teil seines Verstandes verloren hat. Was da so an Funksprüchen hereinkommt, ist unbeschreiblich."
    „Eben

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