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0512 - Der Flug der GATOS BAY

Titel: 0512 - Der Flug der GATOS BAY Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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begegnete ich Dusteron, als ich hierherkam. Er fragte mich, ob ich meine Schularbeiten schon gemacht hätte. Ich dachte, er macht einen Spaß und ging weiter. Jetzt glaube ich eher..."
    Tschak blieb ganz ruhig sitzen.
    „Du willst sagen, es könnte auch andere erwischt haben?" Er sah auf den Bildschirm. „Die blaue Sonne...? Man hat ja von solchen Dingen gehört. Strahlungen, Schwingungen, Wellen ..."
    Serdag schaute ihn hilflos an.
    „Mich darfst du nicht fragen - ich weiß es nicht. Hast du etwas dagegen, wenn ich schlafen gehe?"
    „Geh nur. Ich muß nachdenken. Schicke mir Dusteron, wenn du ihn in seiner Kabine findest."
    „Wird gemacht."
    Serdag verließ die Kontrollzentrale.
    Tschak blieb nachdenklich zurück. Er versuchte, eine Erklärung dafür zu finden,, daß nicht nur das Universum, sondern auch sein begabter Navigator offenbar verrückt geworden war. Eigentlich nicht verrückt, sondern ganz einfach verdummt - das war ein Unterschied.
    Dusteron also auch!
    Und was war mit den anderen?
    Auf dem Korridor waren Schritte zu hören. Wenn es Dusteron war, hatte er wenigstens noch nicht vergessen, wo die Kommandozentrale war.
    Schon nach den ersten Sätzen mußte Tschak feststellen, daß seine schlimmsten Befürchtungen sich bewahrheiteten: auch Dusteron war verdummt, total verdummt. Er schien sogar den größten Teil seiner Erinnerung eingebüßt zu haben.
    Tschak schickte ihn fort und schloß sich in der Kommandozentrale ein, um die Angelegenheit abermals zu überdenken. Über den Interkom, der ihn mit allen Abteilungen und Kabinen an Bord der GATOS BAY verband, überzeugte er sich davon, daß er die einzige Ausnahme war. Alle außer ihm waren verdummt.
    Er blickte wieder auf den Bildschirm.
    Die blaue Sonne? Dagegen sprach die Tatsache, daß ersinnlose Funk-Sprüche aus allen Teilen der Milchstraße empfing.
    Die Konsequenz aus dieser Beobachtung zog Tschak nicht, weil er es einfach nicht wagte. Die Schlußfolgerung war auch viel zu phantastisch, um ernsthaft in Erwägung gezogen werden zu können. Nein, es mußte etwas mit der blauen Riesensonne zu tun haben, und je eher sie sich davon entfernten, um so besser würde es sein. Vielleicht ließ sich der Effekt rückgängig machen.
    Bevor er sich daranmachte, selbst die nächste Linearetappe zu programmieren - eine Beschäftigung, die etwa fünfzehn Minuten in Anspruch nahm -, schaltete er den Interkom auf Empfang. So war es ihm möglich, alles zu beobachten, was im Schiff vor sich ging. Er war nicht auf die unmittelbare Mitarbeit seiner Besatzung angewiesen, denn die GATOS BAY war in jeder Hinsicht vollkommen automatisiert worden. Nur so allein war es schon möglich, ein Schiff von 120 Metern Durchmesser mit nur zwanzig Männern zu fliegen.
    Die meisten seiner Leute lagen in den Betten und schliefen.
    Einige wanderten auf den Gängen umher, schauten gedankenverloren in die Luft oder lächelten stillvergnügt vor sich hin. Mit der Intelligenz waren also auch die Probleme verschwunden, an denen sie sonst zu knabbern hatten.
    „Mit denen ist nicht mehr viel anzufangen", erklärte Tschak.
    „Ich glaube, ich werde umkehren, wenn das nicht aufhört.
    Vielleicht ist es wirklich nur die blaue Sonne ..."
    Eine halbe Stunde später schaltete er den Linearantrieb ein.
    Die blaue Sonne verschwand, und mit ihr blieben auch die vielen Sterne im Normalraum zurück, den die GATOS BAY nun verließ. Das Schiff tauchte in eine andere Dimension, die mit dem normalen Raum-Zeit-Kontinuum nichts zu tun hatte. Hier herrschten andere Gesetze, und der eine Raum hatte mit dem anderen nichts mehr zu tun.
    Tschak wartete, bis die Instrumente den glatten Übergang bestätigten, dann sah er wieder auf die Reihe der Interkom-Schirme. Mit den Männern in ihren Kabinen und auf den Korridoren ging schlagartig eine Veränderung vor sich, die Tschaks Vermutungen zu bestätigen schienen. Schon der Gesichtsausdruck Serdags, der an einem Tisch saß, verriet das nur allzu deutlich. Der Navigator sprang plötzlich auf, blieb einen Augenblick stehen - und setzte sich dann wieder. Er schüttelte den Kopf, sah in Richtung der Interkom-Kamera und gab durch ein Blinzeln zu verstehen, daß er genau wußte, was jetzt geschah. Nur ein halbwegs intelligenter Mensch konnte vom Kamera ende her feststellen, ob der Interkom eingeschaltet war oder nicht.
    Tschak schaltete die Sprechanlage ein. .
    „Nun, Serdag, was ist? Spürst du einen Unterschied?"
    „Und ob ich den spüre! Ich komme zu dir."
    „Sieh dich

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