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0517 - Notruf des Unsterblichen

Titel: 0517 - Notruf des Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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guten Rat, sich nicht um uns zu kümmern. Die Kugel dort drüben - Sie haben sie ja gut sehen können - ist vielleicht nur ein oder zwei Tage hier, dann verschwindet sie wieder. Wir haben nicht die Absicht, französisches Hoheitsgebiet zu verletzen. Und dann noch etwas: Wenn in nächster Zeit vielleicht merkwürdige Dinge passieren sollten, zerbrechen Sie sich nicht den Kopf. Unsere Welt ist voller Wunder, vergessen Sie das nicht. Man muß sie nur entdecken."
    Plafond schaute verwirrt zur Sonne hinauf.
    „Was ist mit der Sonne?" fragte er. „Sie hat ihren Stand nun seit drei Stunden nicht verändert."
    „Die Sonne...?" Rhodan folgte Plafonds Blick. Die Atomsonne stand im Zenit des Energieschirms, aber das konnte der Sergeant natürlich nicht wissen. Immerhin veränderte sie auf Wanderer-Beta niemals ihre Stellung. Warum war das dem Fremdenlegionär noch niemals aufgefallen, warum erst heute?
    „Merkwürdig, das haben wir noch nicht bemerkt."
    „Doch ich bin sicher, daß sie noch an derselben Stelle steht wie vor drei Stunden, als wir den Deserteur bei den Felsen aufspürten. Er verschwand dann plötzlich, als habe er sich in Luft aufgelöst."
    Rhodan begriff, und doch blieben noch Fragen. Wenn die Legionäre wirklich erst vor drei Stunden aus der Vergangenheit in die Zukunft geholt worden waren, funktionierte das System des Unsterblichen noch. Es sei denn, die Zeitbegriffe hatten sich verschoben. Was für die Legionäre nur drei Stunden waren, konnte für Rhodan und seine Begleiter drei Jahre oder mehr sein.
    Es war aber auch möglich, daß die Transition und Rematerialisation der vier Personen durch eine einmal programmierte Automatik veranlaßt worden war. Das bedeutete, daß noch immer am Aufbau des Kunstplaneten gearbeitet wurde, obwohl der Unsterbliche selbst schon lange inaktiv geworden war.
    „Vielleicht ein Naturereignis, das bald seine Aufklärung finden wird", sagte Rhodan und nickte Plafond zu. „Und nun reiten Sie zum Fort. Ich bin sicher, der Kommandant wartet bereits auf Sie."
    Wenig später sahen sie den vier Reitern nach, die eine Sandwolke hinter sich herzogen und in Richtung Fort verschwanden. Manchmal tauchten sie wieder auf, kleiner geworden, wenn sie eine Düne überquerten, dann tauchten sie endgültig in einer Senke unter.
    Gucky kicherte.
    „Auf das Gesicht des Kommandanten wäre ich gespannt, wenn unser Flieger ihm seine Geschichte erzählt. Habe ich das nicht fein gemacht?"
    Atlan klopfte ihm auf die Schultern.
    „Wie in alten Zeiten, ganz genauso", lobte er sarkastisch. „Der arme Kerl hatte bestimmt die Hosen voll."
    „Nein, hatte er nicht", widersprach Gucky ernsthaft. „Ich habe ihn telekinetisch überwacht."
    Sie lachten und kletterten wieder in die beiden Fahrzeuge.
    Sie nahmen Richtung auf die noch fünfzehn Kilometer entfernte Pyramide.
     
    4.
     
    Sie hatten sich täuschen lassen.
    Natürlich betrug die optische Entfernung fünfzehn Kilometer, wahrscheinlich auch die geographische, aber zwischen ihnen und der Pyramide lag eine Art Luftspiegelung, die ein anderes und nicht hierher passendes Stück Landschaft solange tarnte, bis man es betrat.
    Später stellten sie fest, daß der Landschaftstreifen fast zehn Kilometer breit und mehr als, hundert Kilometer lang war. Nur der Umstand, daß er von einer tödlichen Sandwüste umgeben war, hinderte seine augenblicklichen Bewohner daran, ihn je zu verlassen. Die Wüste war ihnen fremd und unheimlich, und dort, wo sie sich aufhielten, gab es weite Prärien, wildreiche Wälder und Seen, in denen es von Fischen nur so wimmelte.
    Die Wüste war die Grenze ihrer Welt.
    Der Übergang erfolgte so plötzlich, daß Rhodan anhalten ließ.
    Eben noch waren die Räder und Raupen der Fahrzeuge durch grundlosen Sand gerollt, und dann griffen sie festen Boden. Es war, als seien sie durch eine Wand gekommen, die nicht fest und auch nicht undurchsichtig war, die jedoch alles verbarg, was hinter ihr lag. Der Boden war fest und bewachsen, darunter ein wenig feucht. Das Gras war einen Meter hoch, und die Pyramide war verschwunden.
    Rhodan ließ sich nicht täuschen.
    „Hört zu", sagte er, als das Motorengeräusch verstummt war.
    „Die Pyramide steht noch dort, wo wir sie entdeckten. Wir dürfen die Richtung nicht verlieren. Wir können auch die GOOD HOPE nicht mehr sehen, aber sie ist noch da. Wir haben somit ein Täuschungsgebiet erreicht, das wir durchqueren müssen.
    Wir wissen nicht, wie breit es ist und ob es vom Unsterblichen überhaupt

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