Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0517 - Notruf des Unsterblichen

Titel: 0517 - Notruf des Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
für sie unterschätzte er sie immer noch. Der Häuptling, an seinem bunten Federschmuck erkennbar, gab seinen Leuten einen Wink. Sofort kreisten fünf Indianer den Neandertaler ein und legten ihre Pfeile auf ihn an.
    Aber Zwiebus sah rechtzeitig, was ihm drohte. Man wollte ihn durchlöchern. Er handelte blitzschnell.
    Die Keule, deren dickes Ende auf die Gegner gerichtet war, begann zu flimmern, so als wolle sie verbrennen. Aber natürlich brannte sie nicht, sondern strahlte nur Narkoseimpulse ab, die wiederum bewirkten, daß die davon erfaßten Indianer sofort in tiefe Bewußtlosigkeit versanken. Sie fielen von ihren Pferden, als wären sie tot.
    Das war großer Zauber!
    Der Häuptling schaute verblüfft auf seine so urplötzlich kampfunfähig gemachten Krieger, dann ließ er seine Lanze sinken. Mit Bewunderung blickte er auf Zwiebus, der ihm abwartend gegenüberstand, keine zwanzig Meter entfernt.
    Dann sagte er etwas, das natürlich niemand verstand, aber es klang weder feindlich noch gehässig, eher bewundernd.
    Zwiebus ließ seine Keule ebenfalls sinken.
    Rhodan sagte zu Saedelaere: „Verstehen Sie die Sprache? Sie haben sich doch mit den alten Sprachen unseres Planeten befaßt, wenn ich mich recht entsinne."
    „Er bezeichnete Zwiebus als den .Krieger mit der Wunderkeule ,wenn, ich es richtig verstanden habe. Er möchte ihn in seinen Stamm aufnehmen. Hast du gehört, Zwiebus?"
    Der Neandertaler nickte.
    „Welche Ehre! Sage ihm aber, ich hätte keine Lust dazu."
    Alaska Saedelaere kletterte aus dem Wagen und stellte sich neben Zwiebus. Wortreich erklärte er dem Häuptling, daß man den Frieden ..wünsche, der Krieger mit der Wunderkeule aber leider der Bitte nicht folgen könne, da er bereits ein Wigwam und eine treue Squaw besitze. Im übrigen seien die auf der Erde liegenden Männer nicht tot, sondern nur in tiefen Schlaf gesunken. Sie würden bald wieder aufwachen und munter werden.
    Gelassen nahm der Häuptling die Absage hin, ließ seine bewußtlosen Krieger einsammeln und auf ihre Pferde legen, grüßte noch einmal hoheitsvoll und ritt dann mit seiner Schardavon.
    Niemand hatte an dem Abenteuer Schaden genommen, wenn es auch so kriegerisch begonnen hatte.
    „Wir müssen das Indianergebiet durchqueren", sagte Rhodan, als die Fahrzeuge wieder rollten. „Ich weiß nicht, wie lange, aber ich bin sicher, wir werden die Pyramide dann wieder sehen können. Gucky, keine Gedankenimpulse des Unsterblichen?"
    „Nur verschwommen, aber sie sind da. Die Richtung stimmt."
    „Also weiter ..."
    Sie fuhren eine Stunde, während die Sonne unbeweglich nahe dem Zenit stand und sich nicht von der Stelle bewegte.
    Der Mechanismus, der Tag und Nacht vortäuschte, hatte anscheinend total versagt. Das würde selbst Geister in Verwirrung bringen, und bei den Lebewesen auf Wanderer-Beta handelte es sich keineswegs um Geister, sondern um lebendige Menschen, Oder nicht...?
    Der Wald, den sie durchführen, war licht. Einige umgestürzte Baumriesen bedeuteten kein Hindernis, denn es fiel leicht, sie zu umfahren. Es gab kaum Unterholz und keine Verstecke, trotzdem erfolgte der Überfall überraschend und ohne Vorwarnung. Gucky und Fellmer, die beiden Telepathen, versagten. Sie hatten sich so auf die Gedankenimpulse des Unsterblichen konzentriert, daß sie die, der Indianer nicht wahrnahmen oder nicht auf sie achteten.
    Es war ein anderer Stamm als jener, der sie draußen in der Steppe angehalten hatte, und die meisten Krieger waren mit alten Vorderladern bewaffnet.
    Zwiebus erwischte einen Streifschuß am Oberarm. Die Wunde blutete kaum, aber der Neandertaler brüllte vor Schreck auf, als die Kugel vorbeizischte. Als er sich davon überzeugt hatte, daß er noch lebte, packte ihn die Wut. Er achtete nicht auf die Warnung des Mausbibers und sprang aus dem Wagen.
    Mit schwingender Keule griff er die Indianer an,, die nun ihre gute Tarnung aufgaben und aus ihren Verstecken kamen.
    Rhodan hatte anhalten lassen. Da sie diesmal mit Gewehren beschossen wurden, gab er das Feuer für die Narkosestrahler frei. Der ungleiche Kampf war entschieden, ehe Zwiebus so richtig in Schwung kam und seine sagenhafte Keule einsetzen konnte. Enttäuscht blieb er mitten im Anlauf stehen und betrachtete die umsinkenden Gegner, die von den Narkosestrahlern getroffen wurden.
    „Unfaires Spiel!" schimpfte er, als er sich von seiner Überraschung erholt hatte. „Schließlich hat es mich erwischt, nicht euch!"
    Gucky krähte vergnügt: „Sie mal einer an!

Weitere Kostenlose Bücher