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0517 - Notruf des Unsterblichen

Titel: 0517 - Notruf des Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hier beabsichtigt war. Vielleicht haben wir es einer fehlgeschalteten Automatik zu verdanken, jedenfalls müssen wir durch, wenn wir nicht umkehren wollen." Er deutete nach vorn. „Das westliche Amerika, würde ich sagen. Wir müssen also mit einem Überfall durch Indianer rechnen. Der Unsterbliche bevölkert seine Landschaften stets mit den entsprechenden Ureinwohnern, wir brauchen also nicht zu befürchten, hier Eskimos zu begegnen."
    „Aber wenn doch die Programmierung nicht stimmt!?" Ras, dem das Afrika des Unsterblichen recht merkwürdig vorkommen mußte, hatte schwere Bedenken.
    Rhodan fand keine Antwort und gab das Zeichen zur Weiterfahrt.
    Prärie! Einzelne Baumgruppen, etwas erhöht und meist mit kristallklaren Quellen. Im Hintergrund bewaldete Hügel, dazwischen Seen. Ein Gegensatz zu der afrikanischen Wüste, wie man ihn sich krasser nicht vorstellen konnte.
    Ein Paradoxon, mehr nicht.
    Aber ein sehr reales Paradoxon, wie sich bald herausstellte.
    Im zweiten Wagen stützte Lord Zwiebus sein Kinn auf den Griff seiner Keule. Neben ihm hockte Gucky auf Ras Tschubais Schoß und machte am laufenden Band unpassende Bemerkungen. Es schien ihn überhaupt nicht zu beeindrucken, daß sie durch eine Gegend fuhren, die es seit fast zweitausend Jahren nicht mehr gab. Wenigstens nicht auf der Erde.
    „Habe ich dir die Schau gestohlen, was?" kicherte er und stieß Zwiebus mit dem Fuß vors Schienbein. „Am liebsten hättest du die armen Kerle mit deiner Keule vom Pferd geholt, wie ich dich kenne. Mit deiner dämlichen Keule! Damit macht man es!" Er tippte sich vielsagend gegen die Stirn. „Köpfchen, mein Lieber, Köpfchen!"
    „Deinen Karottenkopf möchte ich auch nicht haben", meinte Zwiebus gutmütig. So schnell konnten ihn die Hänseleien des Mausbibers nicht aus der Ruhe bringen. „Was da darin ist, habe ich im hohlen Zahn."
    „Und der Inhalt deines Wasserkopfes paßt kaum in ein Positronenmikroskop, von der bloßen Materie abgesehen."
    Zwiebus seufzte.
    „Wäre ich lieber in meiner Ur-Vergangenheit geblieben! Jeder wilde Höhlenjäger hatte mehr Hirn als du Großmaul."
    „Ich werde... ich werde..." Guckys Stimme überschlug sich, aber er verriet nicht, was er tun wollte. Ras unterbrach ihn rechtzeitig: „Was streitet ihr euch eigentlich?" Er schüttelte verzweifelt den Kopf. „Streiten sich um etwas, das es überhaupt nicht gibt...!
    Na, so was!"
    Die beiden starrten ihn entgeistert an, aber ehe sie vereint über ihn herfallen konnten, wurden sie von Kosum in ihrem Vorhaben gestört.
    „Dort!" sagte der Offizier. „Ich fürchte, es wird Ärger geben."
    „Wo?" Guckys Frage war mehr Routine, denn telepathisch erfaßte er in gleicher Sekunde die Gedankenimpulse der etwa zwanzig Indianer, die sich ihnen in halsbrecherischem Galopp näherten, wobei sie ein infernalisches Kriegsgeschrei ausstießen. Sie waren mit Wurflanzen und Bögen bewaffnet.
    Die ersten Pfeile eilten ihnen voraus, trafen aber nicht ihr Ziel. „Menschenskinder, richtige Indianer!"
    „Nicht schießen!" rief Rhodan laut, als Cascal seinen Handstrahler gegen die Angreifer richtete. „Höchstens Narkosewirkung!"
    Zwiebus hatte sich von seiner Überraschung erholt.
    „Prächtige Burschen!" lobte er begeistert. „Das waren noch Kerle! Greifen einfach einen überlegenen Feind an."
    „Erstens", begann Gucky mit seinen Einschränkungen, „wissen die überhaupt nicht, ob wir Feinde sind oder nicht, und zweitens haben sie bestimmt keine Ahnung, ob wir ihnen überlegen sind oder nicht. Ist also nichts mit deinen prächtigen Burschen, Keulenschwinger."
    „Jedenfalls sind sie mir lieber als zivilisierte Lackaffen, die sich so erhaben dünken, Minimaus. Aber nun wird es Zeit, daß wir sie ein wenig zurücktreiben. Eine Aufgabe für mich..."
    Ehe jemand sein Vorhaben vereiteln konnte, sprang er mit einem riesigen Satz vom Wagen, stieß ein fürchterliches Gebrüll aus, schwang seine Keule und raste dann den Indianern entgegen, deren Pferde beim Anblick des halbnackten Riesen scheuten und sich offensichtlich weigerten, weiterzurennen. Sie blieben einfach stehen. Zwei der Indianer waren auf den plötzlichen Sinneswechsel ihrer Reittiere nicht gefaßt und flogen in hohem Bogen aus dem Sattel. Das schien Gucky wiederum zu inspirieren. Drei weitere folgten ohne jeden Anlaß ihrem Beispiel.
    Sie hielten Kriegsrat, während Zwiebus weiterlief und durch seinen, Anblick versuchte, die tapferen Krieger in die Flucht zu schlagen. Trotz seiner Bewunderung

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