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Nacht der Geister

Nacht der Geister

Titel: Nacht der Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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Kelley Armstrong
    Nacht der
    Geister
    Ein magischer Thriller
    Aus dem Amerikanischen von
    Christine Gaspard
    Knaur Taschenbuch Verlag

    Die amerikanische Originalausgabe erschien 2005
    unter dem Titel »Haunted« bei Orbit Books, London.
    Besuchen Sie uns im Internet:
    www.knaur.de
    Deutsche Erstausgabe September 2008
    Copyright 2005 by KLA Fricke Inc.
    Copyright 2008 für die deutschsprachige Ausgabe by Knaur Taschenbuch. Ein Unternehmen der Droemerschen Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf. GmbH & Co. KG, München.
    Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf auch teilweise nur mit Genehmigung des Verlags wiedergegeben werden.
    Redaktion: Mareike Fallwickl
    Umschlaggestaltung: ZERO Werbeagentur, München Umschlagabbildung: FinePic, München
    Satz: Adobe InDesign im Verlag
    Druck und Bindung: Nørhaven Paperback A/S
    Printed in Denmark
    ISBN 9783426500071

    Frankreich 1666
    M arie Madeline zündete das Feuer unter der Schale an.Ein Luftzug aus dem leeren Kamin blies es aus. Sie verschob den metallenen Schirm vor der Feuerstelle, richtete die Schale aus und versuchte es noch einmal. Als die Flamme Fuß fasste, wirbelte Rauch durch das Zimmer und erfüllte es mit dem beißenden Geruch von verbrannten Haaren und dem süßen Duft von Rosmarin.
    »Gib dich zu erkennen, meine Nixe«, sagte sie in deutscher Sprache, und ihre Zunge stolperte über die fremdartig klingenden Worte. Sie sprach den Rest der Beschwörung. Die Luft begann zu flackern.
    »Du hast versagt . . . schon wieder«, flüsterte eine Frauenstimme.
    MarieMadelines Finger zitterten. Ein paar heiße Aschebröckchen fielen aus der Schale und versengten ihr die Hand.
    »Es war nicht meine Schuld. Du gibst mir nicht genug. Dies . . .
    es ist nicht einfach. Ich brauche mehr.«
    »Mehr?«, zischte die Stimme, die in ihrem Kopf zu kreisen schien. »Das ist nicht eine deiner Mixturen, Hexe. Du kannst nicht einfach weitertrinken, bis du genug hast. Was ich dir gebe, ist die Kraft des Willens, die dir vollkommen fehlt. Ob du sie auch einsetzt das ist deine eigene Entscheidung.«
    »Aber ich will sie doch einsetzen. Gaudin muss gerächt werden, und ich muss meine Freiheit erhalten.«

    Die Stimme der Nixe erklang an ihrem Ohr; die Worte trieben heran wie auf einem Strom heißer Luft. »Du bist eine Närrin, Marquise. Ein kleiner, wimmernder Wurm von einer Frau, der zufällig die Formel gefunden hat, um mich zu beschwören, und mich dann getäuscht und meine Zeit verschwendet hat.
    Du willst gar nicht wirklich Entschlossenheit. Du möchtest losgesprochen werden. Du willst, dass ich für dich handle und dich von der Verantwortung und der Schuld des Vatermords befreie.«
    »Nein. Ich würde dich niemals bitten «
    »Ich werde es tun.«
    Marie Madeline wurde still. »Du wirst . . . es tun?«
    »Du bist nicht die Einzige, die sich an vergessenen Zaubereien versucht, Hexe. Ich kenne eine Formel, die ich schon immer verwenden wollte und bei der ich nur auf das richtige Gefäß gewartet habe auf ein würdiges Gefäß. Mit dieser Formel gibst du mir die Möglichkeit, deinen Körper in Besitz zu nehmen und die Tat zu begehen. Danach kannst du meinen Lohn empfangen und bei deinem Liebhaber den Anspruch erheben, sie selbst begangen zu haben.«
    »Wie lautet die Formel? Sag sie mir jetzt gleich. Bitte! Gaudin wird ungeduldig.«
    Das leise Lachen der Nixe waberte durch die Luft. »Und ich ebenfalls. Hör mir gut zu, Marquise, und wir werden dies vor Tagesanbruch vollendet haben.«
    Die Nixe öffnete langsam die Augen. Sie lag auf dem Fußboden. Kerzen brannten ringsum; ihr Licht war so grell, dass sie blinzeln musste. Der Rauch stieg ihr in die Nase. Sie hustete unwillkürlich und fuhr zusammen die Erfahrung hatte sie überrascht. Sie hob die Hände. Menschliche Hände, weich und juwelengeschmückt. Die Hände der Marquise. Sie bog die Finger und ballte sie dann zur Faust. Die langen Nägel gruben sich in ihre Handfläche, und sie keuchte. Dies also war Schmerz. Wie . . . faszinierend. Sie grub die Nägel tiefer, ließ den Schmerz an ihren Armen hinauflaufen. Blut tropfte auf ihr Kleid. Sie berührte es, hob einen Finger an die Nase, atmete den Geruch ein, streckte dann die Zunge hervor und kostete es.
    Die Nixe kam mühsam auf die Beine, taumelte und gewann das Gleichgewicht zurück. Sie hatte schon früher Menschengestalt angenommen, aber niemals so wie jetzt sie hatte noch nie ein lebendes Wesen bewohnt. Es war sehr anders. Mühsam . . .
    und zugleich interessant. Sie hob den Kopf und sog

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