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0517 - Zitadelle des Todes

0517 - Zitadelle des Todes

Titel: 0517 - Zitadelle des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Don Cristofero Fuego sah den davonlaufenden Soldaten verdutzt nach. »Was, beim Rührei des Columbus, ist denn jetzt schon wieder los? Hiergeblieben, feiges Pack!«
    Er schnupperte. »Es riecht ja plötzlich arg streng hier. Aber das verfliegt doch wieder! Kein Grund, einfach davonzulaufen, statt seiner Kriegspflicht zu genügen…«
    »Ich fürchte, Señor Fuego, es verfliegt nicht so bald«, stieß Zamorra hervor. »Verdammt, binden Sie uns schnell los und lassen Sie uns hier verschwinden! Was Sie riechen, ist Giftgas!«
    »Giftgas?« echote Don Cristofero verständnislos.
    »Giftgas! Wir sterben alle, wenn wir es einatmen!«
    Don Cristofero schob seinen Degen mit einer energischen Bewegung in die verzierte Scheide zurück. Er schnüffelte erneut und verzog das Gesicht. »Was also schlagt Ihr vor, deMontagne? Immerhin werden wir atmen müssen, denn wenn wir es nicht tun, dann sterben wir auch!«
    Zamorra schüttelte den Kopf. So viel Dummheit gehörte bestraft! »Losbinden, Don!« verlangte er schnell. »Schnell, oder wir sterben alle!«
    »Das müßt Ihr mir näher erläutern!« sagte Cristofero. Der beleibte Zeitreisende tappte auf die beiden mächtigen Holzpfähle zu, an die Professor Zamorra und die immer noch bewußtlose Nicole Duval gefesselt waren; das Hinrichtungskommando hatte allerdings bei den ersten Anzeichen des Gasangriffs auf die Warnung des Delinquenten Zamorra hin das Weite gesucht, war in die Schützengräben geflüchtet, in der irrigen Hoffnung, dort sicher zu sein.
    »Später!« fauchte Zamorra und zerrte an seinen Fesseln. »Nun machen Sie schon, Señor!«
    Cristofero bückte sich und hob Zamorras Strahlwaffe auf, die einem der davonlaufenden Soldaten aus der Hand gefallen war. »Sehr unordentlich, diese Söldner«, nörgelte er. »Wenn die Soldaten Seiner Sonnenbeschienenen Majestät auch so pflichtvergessen und disziplinlos wären, könnten wir gegen die Holländer doch nichts erreichen. Sagt, deMontagne, was habt Ihr diesen Lümmeln getan, daß sie Euch füsilieren wollten?«
    »Lieber Gott, gib mir Geduld, aber schnell!« murmelte Zamorra und schrie Cristofero an: »Losbinden, Mann! Es geht um Sekunden!«
    »Nun hetzt einen müden alten Mann nicht gleich so«, gab Cristofero unwirsch zurück. »Immer diese Ungeduld der Zukunftsmenschen. Aber das liegt nur daran, daß Ihr die Monarchie abgeschafft habt. Ihr hättet…«
    »Ich bringe ihn um«, flüsterte Zamorra. »Wenn das Gas uns nicht umbringt, bringe ich ihn um.«
    Cristofero erreichte endlich die Pfähle. Eingehend betrachtete er die Knoten der Schnüre und prüfte ihre Festigkeit. Inzwischen waren die Gasschwaden schon dichter geworden. Sie zogen über den Boden hin wie Frühnebel. Der leichte Wind wirbelte immer wieder graue Fahnen empor. Zamorra wunderte sich, daß er das Gas überhaupt sehen konnte, noch mehr aber, daß er Spuren davon wahrgenommen hatte - und ebenso wie Cristofero und wohl auch Nicole immer noch lebte.
    Nicht, daß ihn das gestört hätte… aber erstaunlich war es schon.
    Endlich begann der Zeitreisende, Zamorras Fesseln zu lösen. Er knotete sie auf, statt sie zu zerschneiden. Offenbar begriff er nicht, wie nahe der Tod ihnen war.
    »Sagt, was ist das für ein Knochenmann, der den Schwarzen entführt hat?« fragte er dabei.
    Zamorra antwortete nicht. Er fühlte plötzlich, daß seine linke Hand frei wurde. Er zog sie aus den letzten, locker werdenden Schlaufen. Cristofero hustete. »Mir ist übel«, murmelte er.
    Auch Zamorra fühlte bereits die Wirkung des Gases. Er hatte vorhin nur wenig davon eingeatmet, aber scheinbar reichte das schon, mit einiger Verspätung wirksam zu werden. Zamorra griff in die Hosentasche. Er umklammerte den erbeuteten Dhyarra-Kristall und hoffte inständig, daß er nicht zu stark dimensioniert war. Er konzentrierte sich darauf, eine Schutzsphäre aufzubauen, die wie eine massive Mauer wirkte und jegliche Luft - und damit auch das Gas -fernhielt.
    Er hatte ein wenig Schwierigkeiten, sich darauf zu konzentrieren. Einige Male tanzten bunte Flecken vor seinen Augen. Er sah sich nach Cristofero um. Der Zeitreisende kauerte ein paar Meter entfernt am Boden und übergab sich. Er hatte durch sein Schnuppern schon wesentlich mehr Gas eingeatmet als Zamorra.
    Aber der magische Schutz durch den Dhyarra-Kristall breitete sich aus, drängte die vergiftete Luft zurück. Der Schutz hüllte jetzt auch Don Cristofero ein. Zamorra lehnte sich an den Pfahl, an den er eben noch gefesselt worden war. Dann

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