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0517 - Zitadelle des Todes

0517 - Zitadelle des Todes

Titel: 0517 - Zitadelle des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gerufen«, sagte er. »Das bedeutet, daß er sich wieder in der Gegenwart befindet. Wir brauchen uns keine Sorgen mehr zu machen.« Er legte den Hörer wieder auf die Gabel.
    Und irrte sich fundamental.
    ***
    Nicole griff nach Cristoferos Arm. »Verschwinden wir hier, ehe es Ärger gibt«, sagte sie. Sie hatte gesehen, wie der Mann, dem der Wirt zugerufen hatte, die Obrigkeit herbeizuholen, durch die Hintertür verschwunden war. Wenn die Büttel auftauchten, würden die sich nicht so von Cristoferos Degentricks beeindrucken lassen wie die Horde halbwüchsiger Straßenräuber. Und gegen eine Pistolenkugel half auch der schnellste Degen nicht.
    Der Grobschlächtige, den Cristofero vorhin niedergeschlagen hatte, regte sich. Er raffte sich auf, schob den Tisch etwas beiseite und schwankte hin und her. Er sah dabei keineswegs so aus, als habe Cristoferos Fausthieb den Schalter für seinen Verstand in die »Ein«-Stellung geklickt.
    »Nun kommen Sie schon, Fuego!« stieß Nicole hervor. »Oder sind Sie daran interessiert, ein zweites Mal in der Bastille zu landen? Diesmal wird man Sie garantiert nicht wieder freilassen - sofern Sie mir da die Wahrheit gesagt haben. Und mich wird man auch nicht freilassen, da ich mich ja bedauerlicherweise in Ihrer Gesellschaft befinde.«
    »Es gibt Schlimmeres«, versicherte Cristofero, setzte sich aber endlich in Bewegung. Der Gnom hielt den erbeuteten Dolch immer noch in der Hand und sah sich mit rollenden Augen um, dann wetzte er durch die Tür nach draußen. »Alles in Ordnung«, rief er. »Die Luft ist rein.«
    Cristofero folgte ihm und atmete tief durch. »Es wird Abend«, stellte er fest. »Wahrscheinlich wird niemand auf das Hilfeersuchen dieses knausrigen Wirtes reagieren. Auch die Obrigkeit weiß ihren geruhsamen Feierabend sehr zu schätzen. Vielleicht wird man morgen früh eine Patrouille vorbeischicken. Wir sollten wieder hineingehen und uns die Bäuche mit Speise und Trank vollschlagen. Danach gehen wir Zamorra suchen.« Er wandte sich wieder um und prallte gegen Nicole, die ebenfalls ins Freie getreten war.
    Seine Augen wurden groß.
    »Aber nicht doch, frecher Kerl!« stieß er hervor und griff nach seinem Degen. Aber er bekam ihn nicht richtig aus der Scheide, weil Nicole so dicht vor ihm stand, daß sie seine Bewegungsfreiheit zu sehr einschränkte. Sie wirbelte herum. Der Grobschlächtige war lautlos hinter ihr aufgetaucht und schwang einen Holzknüppel. Offenbar war es ihm egal, ob er damit seinen Feind Cristofero traf oder die im Weg stehende Nicole.
    Sie stieß instinktiv mit dem Knie zu, konnte damit den Schlag aber nicht mehr aufhalten. Mit schädelbrechender Wucht kam der beidhändig geschwungene Knüppel heruntergesaust.
    Und alles versank in Dunkelheit.
    ***
    Das Erwachen kam nur Augenblicke später. Aus dem Schwarz wurde Grau, und aus dem Grau schälte sich eine Welt in düsterem Dämmerschein der untergehenden Sonne. Zumindest die Tageszeit hatte also diesmal nicht gewechselt.
    Aber sie befanden sich wieder in einer anderen Epoche.
    Und - sie waren wieder alle vier zusammen an einem Platz!
    Verblüfft starrte Zamorra die anderen an. Vor allem die Anwesenheit des Gnoms überraschte ihn total. »Du - du lebst, mein Freund?« stieß er entgeistet hervor - um dann hinzuzufügen: »Und ich auch…«
    Er tastete nach seiner Brust. »Ich habe die Kugel gespürt«, sagt er fassungslos. »Sie ist durch mich hindurchgegangen.«
    »Und mein hübsches kluges Köpfchen ist wohl auch noch heil«, erkannte Nicole erleichtert. »Da wollte mir doch so ein Lump glatt den Schädel einschlagen…«
    Zamorra tastete nach seinem Amulett. »He, das fühlt sich ja plötzlich auch ganz anders an!« stieß er hervor. »Es ist wieder fest!«
    Tagelang, während der gesamten Odyssee durch die verschiedenen Zeitalter, hatte es in zwei Zeitebenen zugleich existiert und daher seine magischen Kräfte nicht einsetzen können. Zamorras Ruf war während der Zeitverschiebung im Château Montagne erfolgt, und das Amulett hatte ihm zwar folgen wollen, es aber nicht mehr ganz geschafft.
    Jetzt aber hatte sich die Zeit-Energie entladen. Es hatte zu Zamorra zurückgefunden, war wieder eins mit sich selbst.
    »Mir fehlt etwas«, sagte der Gnom plötzlich.
    Die anderen sahen ihn erstaunt an. »Was fehlt dir?« fragte Nicole.
    »Ein Gefühl«, sagte der Gnom nachdenklich. »Während der ganzen Tage seit meinem mißglückten Zauber hatte ich immer das Gefühl, als würde etwas nicht stimmen. Aber dieses

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