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0518 - Sturmlauf in den Tod

Titel: 0518 - Sturmlauf in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sal Almong fest. „Bis jetzt weiß ich noch nicht, wie ich ihm helfen könnte, seinen Schuldkomplex abzubauen."
    Potschyben sagte ungewollt heftig: „Du brauchst mir nicht zu helfen, Sal. Ich weiß schon, was ich zu tun habe."
    Ana Atramo zog die Fetzen ihrer Bluse über der Brust zusammen.
    „Du könntest mir zunächst einmal etwas Vernünftiges zum Anziehen geben", erklärte sie nüchtern.
    „Wie hast du es geschafft, Ana?" fragte Potschyben, während er zur Schalttafel ging, einen Knopf drückte und die Anweisung in ein Mikrophon sprach, neue Kleidung für das Mädchen zu bringen.
    „Ich saß am Steuer dieses Gleiters und wollte zusammen mit einigen Männern fliehen", berichtete sie. „Ich war die einzige, die ein solches Fahrzeug fliegen konnte. Da sahen wir zwei junge Frauen in einer Schlucht. Sie winkten uns zu. Ich landete, um sie aufzunehmen. In diesem Moment muß es geschehen sein. Ich hörte einen fürchterlichen Lärm, und es wurde so hell, daß ich nichts mehr sehen konnte. Zugleich verspürte ich einen derartigen Druck, daß ich glaubte, ersticken zu müssen. Es wurde unerträglich heiß. Ich verlor das Bewußtsein. Als ich wieder zu mir kam, war der Gleiter unter Geröll und Schutt halb begraben. Alle anderen Männer und Frauen waren tot. Ich versuchte zu starten - es ging. Ich flog aus der Schlucht heraus.
    Der Pilz stand noch immer, und die Erde glühte an vielen Stellen.
    Ich sah keinen einzigen Menschen, den ich hätte aufnehmen können. So flog ich über das Meer nach Osten. Ich weiß nicht, wie lange ich unterwegs war. Irgendwann habe ich den Stützpunkt gesehen, von da an weiß ich nichts mehr."
    Ein Roboter kam und brachte frische Kleidung für Ana. Sie nahm sie entgegen und ging damit in einen Nebenraum, um sich umzuziehen. Als sie zurückkehrte, saß Potschyben vor der Bildwand. Auf den Bildschirmen waren wieder Aufnahmen aus dem Weltraum zu sehen.
    Auf Rose hatte vor wenigen Minuten abermals eine Explosion stattgefunden. Gerade jetzt breitete sich der typische Atompilz aus.
    Ana Atramo ging zu dem Rüstmeister und legte ihm die Hände auf die Schultern.
    „Was wirst du tun, Tracs?"
    „Ich weiß es nicht", antwortete er.
    „Du darfst den Kampf nicht aufgeben", sagte sie. „Jetzt erst recht nicht. Du mußt verhindern, daß die Fremden Hitschers-Pearl unbewohnbar machen."
    Erstaunt stellte Potschyben fest, daß Ana sich schnell erholt hatte. Offensichtlich sprach sie auf die Medikamente, die ihr verabreicht worden waren, besonders gut an.
    „Tracs - du mußt uns retten. Ohne deine Hilfe sind wir alle verloren. Du hast die Macht, die Männer, Frauen und Kinder, die noch in Roseata sind, herauszuholen, bevor auch sie getötet werden."
    „Du hast recht, Ana", entgegnete er und erhob sich. „Wir müssen die Bewohner von Roseata evakuieren. Ich wünschte nur, meine Mittel wären nicht so beschränkt."
    Er verließ den Raum. Ana und Sal folgten ihm in einen anschließenden, kreisrunden Saal, dessen Wände mit Konstruktionszeichnungen von Raumschiffen verschiedenster Bauart bedeckt waren. Potschyben setzte sich vor ein Pult mit einer umfangreichen Programmtastatur. Mit geübter Hand tippte er seine Fragen ein. Sekunden später schon erschienen auf einem Bildschirm lange Zahlenkolonnen und Materialaufzählungen.
    „Was machst du?" fragte Almong. Fast alles im Stützpunkt war ihm rätselhaft und fremd. Die gesamte technische Apparatur war ihm unheimlich, weil er sie nicht verstand.; Er hätte tausend Fragen stellen können und wäre dann doch noch nicht zufrieden gewesen. Jetzt wollte er nur wissen, welche Schritte Potschyben unternahm. Er beschränkte sich bewußt darauf, nur das Einfachste zu fragen, obgleich ihm gerade das besonders schwerfiel. - „Ich frage ab, was mir für die Evakuierung noch zur Verfügung steht, Sal", antwortete Potschyben. „Das Lager ist weitgehend geräumt. Wir müssen einmal wieder improvisieren."
    Er tippte seine Befehle ein und erhob sich dann. Seine Gestalt straffte sich. Er schien neuen Mut zu schöpfen.
    „Kommt, wir gehen nach draußen."
    Er führte die beiden Siedler durch einen Gang zu einem Antigravschacht. Almong und Ana vertrauten ihm blind. Als er in das Feld trat, um sich nach unten tragen zu lassen, folgten sie ihm. In einer Montagehalle kamen sie heraus. Sie traten auf eine Brüstung hinaus, von der aus sie die Halle übersehen konnten.
    Etwa ein Dutzend Roboter arbeiteten an acht kompliziert aussehenden Motorblöcken.
    „Wir werden einen

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