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0519 - Das Auge von Atlantis

0519 - Das Auge von Atlantis

Titel: 0519 - Das Auge von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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müßtest du inzwischen wissen.«
    »Auch du?«
    »Natürlich.«
    Ich ging auf die letzte Stuhlreihe zu und blieb dahinter stehen, die Hände auf eine Lehne gelegt. »Ja, es stimmt, du bist ungewöhnlich, und deine Umgebung ist es ebenfalls. Ich nehme an, daß dies einen Grund haben wird.«
    »Richtig.«
    Da sie nicht weitersprach und mir keine Antwort gab, versuchte ich, den Grund selbst herauszufinden. Lady Sarah Goldwyn hatte mir von einer gewissen Atmosphäre berichtet, die sie abgestoßen und gleichzeitig mißtrauisch gemacht hatte. Ich wollte herausfinden, ob auch ich diese Atmosphäre merkte. Deshalb konzentrierte ich mich dabei besonders auf mein geweihtes Kreuz, das jedoch keine »Nachricht« gab. Es erwärmte sich nicht. Kühl blieb das Silber auf meiner Haut liegen.
    Damit war nicht bewiesen, daß es keine magische Aufladung gab.
    Das Kreuz reagierte nur nicht auf alle Magien. Es gab geheimnisvolle Kräfte, die an ihm vorbeirannen.
    »Es ist mein Reich«, erklärte mir Sandra. »Mein persönliches Reich, das ich mir hier geschaffen habe.«
    »Und drüben?« fragte ich.
    »Das gehört auch dazu.«
    »Mit den Monstren?«
    »Ja.«
    »Das ist zumindest sehr ungewöhnlich«, erklärte ich. »Wie kommt eine Frau wie du an diese ungewöhnlichen Tatsachen? Hast du dich mit Magie beschäftigt?«
    »Ich bin Magie.«
    Über diesen Satz mußte ich nachdenken. »Du bist höchstens eine magische Person, jemand, der es schafft, die Magie…«
    »Nein, das bin ich nicht. Ich lebe länger als du. Viel länger. Die Kraft des Auges…«
    »Tötet!« fiel ich ihr ins Wort.
    Sandra war still. Auf ihrer glatten Stirn erschien ein Muster aus Falten. »Tötet?« echote sie. Dann lachte sie auf. »Ja, sie kann töten, braucht es aber nicht. Man kann sie lenken, wenn man sie beherrscht und über all die Zeiten gerettet hat.«
    »Das ist also die Verbindung zu Atlantis.«
    »So ist es.«
    »Entstammst du diesem Kontinent?«
    »Auch das stimmt.«
    »Und du hast überlebt?«
    »Richtig.«
    »Dann bist du nicht die einzige. Ich kenne Menschen, die der Untergang ebenfalls nicht in den Tod gerissen hat. Aber das möchte ich dahingestellt sein lassen. Atlantis ist vorbei, ist vergessen.« Die letzten Worte hatte ich bewußt in meine Antwort eingefügt und traf natürlich genau ins Schwarze.
    »Nein!« flüsterte sie. »Nein, auf keinen Fall! Atlantis lebt! Wie kommst du darauf, daß es vernichtet sein könnte?«
    »Es verschwand.«
    »Mehr auch nicht. Sein Erbe ist noch vorhanden. Nur besitzen die Menschen von heute einfach die Arroganz, darüber hinwegzuschauen. Verstehst du das?«
    »Nicht ganz.«
    »Du gehörst also nicht dazu?«
    »So ist es.«
    »Dann berichte mir von Atlantis.«
    »Wozu, wenn du es selbst kennst? Ich weiß nur, daß es existiert hat. Das genügt mir und sollte dir ebenfalls genügen. Tut mir leid, Sandra, die Vergangenheit ist für mich nicht wichtig. Was bei mir allein zählt, ist die Zukunft.«
    »So also siehst du es?«
    »Ja.«
    »Vielleicht gibt es für dich keine Zukunft mehr«, sagte sie und lächelte falsch.
    Ich verstand den Hintersinn der Frage und sagte deshalb: »Gibt es denn für mich eine Vergangenheit?«
    Jetzt hatte ich sie aus dem Konzept gebracht. »Wie meinst du das?«
    »Ich rede von Atlantis, dem alten Kontinent. Er hat dir die Kraft gegeben, zu überleben. Also muß die Vergangenheit in die Zukunft hineingeraten sein und sich mit ihr vermischt haben. Meinetwegen auch mit der Gegenwart. Irre ich mich da?«
    »Im Prinzip nicht.«
    »Na bitte.«
    »Was willst du?«
    »Dein Geheimnis kennenlernen. Ich bin ein neugieriger Mensch.«
    »Das heißt Atlantis«, entgegnete sie hart.
    »Es steht dahinter. Aber was ist mit dem Auge?«
    Sie starrte mich an. »Das Auge«, flüsterte sie. »Ja, das Auge. Es ist für mich ungemein wichtig. Es ist der Träger. Es ist meine Insel, die mir die Garantie zum Überleben gibt.«
    »Du hast im Auge überlebt?«
    »Ja, es schützte mich und mein Reich.«
    Ich war etwas irritiert. »Du hast in Atlantis ein eigenes Reich besessen?«
    »So ist es.«
    »Ich kenne viel von dem alten Kontinent, weil mich eine Magie selbst dort hin verschlagen hat. Ich habe den Untergang erlebt, ich kenne den Schwarzen Tod und seine fürchterlichen Machtgelüste. Ich kenne Myxin, Kara, den Eisernen Engel und viele andere schreckliche Dämonen. Aber von dir, Sandra, habe ich noch nichts gehört.«
    »Ich hieß auch nicht immer Sandra.«
    »Wie dann!«
    »Hast du nie etwas von Sandora gehört,

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